Anya Brenner

Der CEO findet seine Liebe


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Augen gesehen hatte und Henry ihn anstarrte ohne Luft zu holen, mit geöffnetem Mund….es war sprichwörtlich die Liebe auf den ersten Blick gewesen…Ab diesem Moment gab es nur noch sie beide…

      Nur ein Wochenende hatten sie sich trennen müssen, das erste freie Wochenende nach Beginn des Studiums. Da hatte Henry`s Mutter Feena ihren Geburtstag gefeiert und er hatte nicht den Mut besessen, Adam mit nach Hause zu nehmen…..Doch dort, bei seinen Eltern, hatte er wenigstens von ihm erzählt, als Freund und Kommilitone.

      Mave hatte ihm gleich dazu geraten offen zu sein, aber nun, nach all den Jahren, war es für ihn nicht mehr so einfach…

      Adam begrüßte Mave mit einer Umarmung und Henry mit einem zärtlichen Kuss.

      „Denkst du an deinen Vater?“ Fragend sah er seinen Liebsten an.

      Henry schnaubte.

      „Ja, schon den ganzen Tag und nun hat Mave „auch noch nein zu meinem Antrag gesagt!S

      eufzend strich er sich eine Strähne aus den Augen. „Na hoffentlich! Das ist doch eine Schnapsidee….und ich möchte nicht mehr ständig von dir als Partner verleugnet werden…“ereiferte sich Adam.

      Henry sah ihn ratlos an.

      Und nun? Die Zeit drängte, denn sein Vater würde in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiern und zu diesem Anlass wollte er offiziell seinen Nachfolger bekannt geben…..

      Und nun übte auch noch Adam Druck auf ihn aus. Henry schwirrte der Kopf. Was sollte er nur tun?

      Mave sah beide Männer ganz genau an. Ach, wenn sie doch nur helfen könnte!

      Doch Moment! Das konnte sie! Sie würde mit seinen Eltern sprechen! Diesen Dienst konnte sie ihren beiden besten Freunden erweisen.

      Schon immer hatte sie ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern Adair und Feena gehabt und sie würden mit Sicherheit wollen, das ihr Sohn glücklich ist, auch wenn es mit einem Mann war, da war sie sich sicher. Genau so würde sie es machen.

      Sie räusperte sich und fragte ganz leise an beide gewandt:

      „ Was haltet ihr davon, wenn ich bereits morgen nach Portney fahre und mit Feena und Adair spreche?“

      Unsicher sah Henry sie an.

      Was meinst du, Adam?“ wollte er leise von seinem Freund wissen.

      „ Das ist das Einzige, was ich mir vorstellen kann, wenn du weiterhin die Ohren anlegst“…zwinkerte ihm Adam zu.

      „Mach dir keine Sorgen, die beiden fressen Mave praktisch aus der Hand, sie ist wie eine Tochter für sie“ Kannten sie sie doch seit ihrer frühen Kindheit.

      Am nächsten Morgen war Mave schon sehr früh unterwegs. Die Strecke nach Portney war zwar wunderschön, denn sie führte an der Küste entlang, aber von Trilee, wo sie lebte, dauerte die Fahrt knapp zwei Stunden.

      Die Klippen an Irlands Westküste waren schroff und zum Teil hoch, sie liebte aber die salzige Brise, die hereinwehte, sobald sie das Autofenster öffnete.

      Summend begleitete sie eines ihrer Lieblingslieder im Radio und fühlte sich, als wäre sie unterwegs in den Urlaub! Die nächsten 14 Tage hatte sie frei-die Praxisräume wurden wegen „Dr. Wichtig“ umgebaut- und sie konnte einfach so in den Tag hineinleben. Herrlich!

      Sie hielt an ihrer Lieblingsstelle an, um die Aussicht auf den tosenden Atlantik zu bestaunen. Jedes Mal, wenn sie auf dieser Strecke unterwegs war, musste sie einfach hier anhalten.

      Die schroffen, meterhohen Klippen fielen fast senkrecht ins Meer hinein, wo die Wellen Gischt spritzend abprallten. Hätte sie Höhenangst, dürfte sie hier nicht stehen und nach unten sehen….

      Weiter draußen auf dem Meer sah sie vereinzelt Boote schaukeln.

       „Wahrscheinlich Touristen mit ihren geliehenen Jachten“, dachte sie und schmunzelte. Es wären nicht die ersten Besucher, die grün und taumelnd von Bord gingen. Der Seegang war hier, an dieser Seite der Insel, doch mächtig stark.

      Obgleich ihr der Atlantik zu kalt zum Baden war, gab es doch tatsächlich Verrückte, die am Strand des Kilkee´s tatsächlich laut juchzend ins Wasser sprangen. Sie zitterte allein vom bloßen Gedanken daran….Nein, zum Schwimmen müsste sie schon ins warme Meerwasser gehen ! Und da dies in ihrer Heimat nicht möglich war, müsste sie mit dem Schiff oder dem Flugzeug die Insel verlassen und in südliche Gefilde reisen. Aber das kam für Mave nicht in Frage, sie war patriotisch, sie würde ihr hart verdientes Geld nur im eigenen Land ausgeben…

      Bald schon fröstelte Mave, der Wind war hier, direkt an den Klippen, noch einmal deutlich stärker zu spüren, er zerrte an ihrer Jacke und zerzauste ihre Haare.

      Ihre lange Naturkrause war sowieso schwer zu bändigen, aber jetzt würde sie aussehen, als wäre ein Derwisch hindurchgefegt….

      Lächelnd machte sie sich auf den Weg zurück zu ihrem kleinen Auto. Von weitem schon sah sie, dass inzwischen noch ein weiteres Auto an dem Aussichtpunkt geparkt hatte. Neben diesem riesigen SUV sah ihre kleine „Emma“, wie sie ihr Auto liebevoll nannte, noch viel kleiner und unscheinbarer aus. Wäre die pinkfarbene Lackierung nicht, hätte man Emma glatt übersehen können.

      Als sie näher kam, sah sie einen Mann hektisch im SUV telefonieren. Er gestikulierte wild mit den Händen und sein Gesichtsausdruck erschien ihr angespannt und entnervt.

      Davon unbeeindruckt, lief sie zu ihrem Auto und wollte gerade einsteigen, als eben dieser Mann aus dem Auto stieg und sie ansprach.

      „Hallo? Entschuldigung? Verstehen Sie mich?“, fragte er mit sehr außergewöhnlichem Akzent.

      „Tourist“, dachte Mave sich, „was der wohl will?“

      „Ja, ich verstehe Sie“, antwortete sie und setzte ein „kann ich Ihnen helfen?“ hinterher.

      Der Mann strahlte sie an.

      „ Und ob! Seit knapp einer Stunde stehe ich hier und dieser Mietwagen will und will nicht mehr anspringen. Ich wollte nur kurz ein Foto von diesem fantastischen Ausblick machen und als ich zurück kam, machte es nur noch leise Klick, als ich den Schlüssel im Zündschloß drehte!“….

      Mit erwartungsvollen Augen sah er Mave an.

      „Haben Sie schon den Mietwagenverleih informiert?“ wollte sie wissen.

      Er nickte, schnaubte aber

      „es kann mich momentan kein Mitarbeiter abschleppen, da durch das Festival in Guleen sämtliche Wagen vermietet sind.“

      Mave schluckte. Sie würde diesen fremden Mann jedoch nicht dem Schicksal überlassen. Aber war er vertrauenswürdig genug?

      Sie sah ihn an und antwortete:

      „ Eigentlich nehme ich keine Fremden mit und schon gar keine fremden Männer, aber hier ist die nächsten fünf Kilometer kein Haus und so will ich Sie nicht hier stehen lassen.“

      Der Mann sah sie dankbar an und machte Anstalten, wieder zum Mietwagen zu laufen.

      Kapitel 2

      „Halt, ich nehme Sie doch mit!“ rief Mave und er drehte den Kopf mit einem

      „Ich hol nur meinen Koffer aus dem Auto“ zu ihr um.

      Sie sah ihn mit leicht geröteten Wangen an. „Natürlich! Gepäck!“ sie war ganz durcheinander.

      Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, denn schon stand der Mann vor ihr. Oh, ihr war zuvor gar nicht aufgefallen, wie groß er war.

      Er sah sie freundlich an und reichte ihr die Hand: „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Enrico Conti, ich komme jedes Jahr aus Italien zu diesem Festival, aber ihre Sprache spreche ich noch nicht so gut. Deshalb meine Frage vorhin. Ich hoffe, es ist in Ordnung so. Vielen Dank nochmal, Sie retten mir gerade das Leben, das ist Ihnen bewusst, oder?“ zwinkerte er ihr zu.

      Sie ergriff seine Hand und stotterte.

      „Ich