Anya Brenner

Der CEO findet seine Liebe


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Ihr habe es gewusst und nicht erwähnt? Habt ihr denn kein Problem damit?“

      Feena lachte.

      „Nein, haben wir nicht, denn das Wichtigste ist für uns, dass unser Sohn glücklich ist, und geliebt wird. Und Adam liebt ihn, das hat man deutlich gesehen bei jedem Besuch, den sie hier zusammen verbracht haben.

      Wir haben es nur nicht erwähnt, weil wir es von Henry hören wollten. Nur so würde er Adam gegenüber ein Zeichen setzen. Wir haben Adam so in unser Herz geschlossen, er ist inzwischen wie ein Sohn für uns.“

      Mave stand da, mit offenem Mund, vollkommen in Schockstarre verfallen.

      Besorgt sah Feena sie an:

      „ Was ist los, Mave, geht es dir nicht gut? Was hast du denn? Sag schon?“

      Mave holte ganz tief Luft und als sich nun der Schock löste, da begann sie zu lachen. Sie lachte aus vollem Herzen, konnte sich gar nicht mehr beruhigen.

      Japsend sagte sie zu Feena:

      „ Du musst dir keine Sorgen machen, mir geht es gut, deinem Sohn geht es gut und Adam ebenfalls. Aber wenn ich mir überlege, welche Sorgen sich Henry gemacht hat und wie er ständig versucht hat, es euch zu verheimlichen….ich würde sagen, das ist ihm gründlich misslungen.“

      Was sollte sie Henry nun sagen? Hätte er nicht wissen müssen, dass seine Eltern nichts gegen seine Homosexualität hatten? Nun ja, sie kannte Adair und Feena auch schon fast ihr ganzes Leben und auch sie hatte es nicht geahnt.

      Langsam beruhigte sich Mave. Sie war in den letzten Minuten hin und her geschwankt zwischen Lachen und Tränen vor Erleichterung.

      Feena begann zu begreifen:“

      „Sag bloß, Henry hatte Sorge, wir könnten ihm das Hotel nicht überschreiben, wenn er es öffentlich macht, dass Adam und er ein Paar sind? Also, da müsste er uns aber besser kennen! Wir haben gar nichts dagegen und lieben Adam , er ist ein toller junger Mann und er passt sehr gut zu Henry.“

      Mave schüttelte den Kopf. Wie hatten sie denn alle so dumm sein können? Warum hatten sie nicht vorher miteinander gesprochen? Sie würde sofort Henry anrufen und ihm die gute Nachricht überbringen.

      Sie verabschiedete sich mit schlechtem Gewissen und einem

      „Danke Feena, du hast mir den Tag gerettet, nun kann Henry aufatmen, denn das war tatsächlich seine Befürchtung!“ und lief so schnell sie konnte, in Richtung Treppenhaus, um schnell in ihr Zimmer zu gelangen.

      Doch plötzlich wurde sie von einer Wand gestoppt. Mit einem „Uff“ prallte sie dagegen. Die war doch vorhin noch nicht da gewesen, dachte sich Mave und schüttelte sich. Doch da berührten sie rechts und links an ihrer Schulter Hände und schoben sie sanft einen Schritt nach hinten.

      „Cara mia! Ist dir etwas passiert?“, wollte Enrico wissen. Besorgt sah er sie an. Ihre Augen waren voller Tränen und sie hielt sich den Bauch.

      Besorgt wollte er von ihr wissen, ob sie wegen dem Zusammenprall weinte.

      „Tesoro, sprich mit mir, bitte!“

      „Nein, ich habe nicht geweint, oder doch, eigentlich schon, aber…..“, prustete Mave. Sie blickte in fragende Augen und sprach weiter,

      „Ich habe vor Lachen geweint, weil ich glücklich bin und mich freue, allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass im Eingangsbereich plötzlich eine Mauer stehen und mich aufhalten würde“, zwinkerte sie Enrico zu.

      Hatte sie soeben gezwinkert? Enrico war verblüfft. Mave flirtete doch nicht mit ihm, oder?

      „Es tut mir leid, dass du gegen mich gerannt bist, ich hoffe, du hast dir nicht wehgetan? Und dass du vor Glück geweint hast, beruhigt mich doch sehr. Darf ich an deinem Glück teilhaben?“

      Mave sah sich um und flüsterte geheimnisvoll,

      „ Gerne, aber nicht hier. In 15 Minuten draußen im Garten.“

      Und schon war sie verschwunden. Enrico schmunzelte. Welches Geheimnis sie wohl mit sich herumtrug?

      Enrico wartete ungeduldig im Garten auf Mave. Als er sie auf sich zugehen sah, begann sein Herz schneller zu schlagen.

      „Woher kommt das denn jetzt“, fragte er sich erstaunt. „Oje, es hat mich wohl voll erwischt!“, musste er sich da eingestehen. Liebe auf den ersten Blick schien es tatsächlich zu geben…..

      Mave blieb ein Stück von ihm entfernt stehen und fragte, ob er mit ihr ein Stück gehen wolle.

      Sie schlenderten nebeneinander her, keiner sprach ein Wort. Sie genossen das Beisammensein und wollten es nicht durch Worte zerstören.

      Nach einiger Zeit , sie hatten den Garten verlassen und waren auf dem Waldweg Richtung Wasserfall unterwegs, begann Mave zu erzählen.

      Von Henry, wie er Adam kennen gelernt hatte, wie sie dabei war und gesehen hatte, wie die Beiden sich ineinander verliebten, wie ihr Zusammenleben war und von der Angst von Henry, in den Augen der Eltern wegen seiner sexuellen Orientierung weniger wert zu sein. Und als sie begann, von dem Gespräch mit Feena zu erzählen, konnte Enrico dieses Funkeln und Leuchten in Mave`s Augen wieder sehen.

      „Tja, und nun sind beide überglücklich und werden schon morgen anreisen“, schloss sie die Erzählung von ihrem Gespräch mit Henry und Adam ab. Beide waren sehr angespannt gewesen, hatten mit angehaltenem Atem ihrem Bericht gelauscht und konnten weder ihre Überraschung noch ihre Freude zurückhalten.

      „Sie bedeuten dir viel, die Beiden, oder?“, fragte Enrico und blieb dabei stehen. Sie drehte sich zu ihm und antwortete mit einem schlichten

      „Ja, sie bedeuten mir alles.“

      Enrico sah ihr tief in die Augen. Sein Herz klopfte ganz laut und schnell, als er ihr mit all seinem Mut anvertraute, was ihm durch den Kopf ging:

      „ Du bedeutest mir auch sehr viel, obwohl wir uns erst getroffen haben. Ich habe das Gefühl, wir würden uns schon ein ganzes Leben kennen“, flüsterte er nah an ihrem Ohr.

      Mave hielt die Luft an. Schon, als er sich vorgebeugt hatte zu ihr und sie gedacht hatte, er würde sie jetzt küssen, hatte sie das Gefühl gehabt, kaum noch Luft holen zu können. Nun, nachdem er ihr diese Worte ins Ohr gehaucht hatte, blieb ihr gänzlich die Luft weg.

      „Enrico“, hauchte sie leise.

      Ihn hielt nichts mehr zurück. Es war ihm egal, dass er hunderte von Kilometern von ihr weg wohnte, dass sie sich erst getroffen hatten und dass er sie nicht um Erlaubnis gefragt hatte, er musste es einfach tun.

       Und so kam er mit seinen Lippen ihren immer näher, langsam, damit sie ihn noch aufhalten konnte. Aber das tat sie nicht. Bald konnte Mave seine weichen Lippen auf ihren spüren. Ganz sachte und vorsichtig begann dieser Kuss, doch als sie sich nicht sträubte, wurde dieser Kuss immer intensiver.

       Er knabberte an ihrer Unterlippe und erforschte dann mit seiner Zunge ihren Mund. Spätestens ab diesem Augenblick war sie ihm verfallen.

      Leise stöhnend legte sie ihre Hände in seinen Nacken, um ihn fest zu halten. Sie erwiderte den Kuss mit gleicher Intensität und brachte so auch Enrico zum Vibrieren. Beide waren so gefangen in diesem besonderen Augenblick, dass sie das Räuspern zuerst gar nicht wahrnahmen. Erst, als Adair sich nochmals lauter räusperte, fuhren sie auseinander und drehten ihre Köpfe zu ihm.

       Als Mave sah, wer sie da erwischt hatte, zog eine leichte Röte über ihre Wangen. Doch Enrico legte den Arm um ihre Taille und hielt sie fest an sich gedrückt.

      „Mave, Mr. Conti“, sprach er beide an, „Mave, ich habe dich gesucht und Feena sagte, ihr wärt in Richtung Wasserfall gegangen. Ich wollte unbedingt mit dir sprechen, bevor Henry ankommt“.

      Mave sah Enrico entschuldigend an, der ihr mit einem Nicken aber zu verstehen gab, dass er hier warten würde.

      „Also, Feena hat mir von eurem Gespräch erzählt. Sei ehrlich Mave, du bist früher angereist, um genau das mit mir