Andreas Model

Die schönsten Märchen aus Zentralafrika


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       Vom Papagei, der die Kinder des Turakos stahl

       Vom Topf, der auf dem Kopf festsitzt

       Vom zauberkundigen Zwilling

       Von den zwei Brautleuten

       Von Nsambe und seinen sieben Söhnen

       Warum das Schaf mit dem Kopf nickt

       Warum der Leopard Ziegen frisst

       Warum der Osingbaum nur noch durch Zauber spricht

       Warum die Fliegen keinen Schwanz haben

       Warum die Menschen so oft krank werden

       Warum ein Mörder auf die gleiche Weise wie sein Opfer sterben soll

       Warum Hunde Stachelschweine jagen

       Warum man Fremden nicht trauen soll

       Warum man Nkundakfedern trägt

       Warum Sonne und Mond einander meiden

       Was Tausendfüßer und Spinne über die Menschen denken

       Wie Bäume und Tiere auf die Erde kamen

       Wie das Haar sich rächte

       Wie der Kantschil durch List eine Braut erwarb und sie wieder verlor

       Wie der Regenbogen entstand

       Wie der Sporenkuckuck den Löwen beschämte

       Wie der Tukur den Frosch um seine Beute bringen wollte

       Wie der Tukur den Leoparden überlistete

       Wie die Antilope Ndip Elefantenzahn heiratete

       Wie die Krankheiten zu den Menschen kamen

       Wie die Schildkröte Nsambes Tochter rettete

       Wie die Schildkröte zu ihrer schönen Frau kam

       Wie es dem Leoparden erging

       Wie Jaadumdono den Büffel Gbatungbala erlegte

       Wie man Tuba Mbange beim Pflaumenstehlen erschoss und er wieder lebendig wurde

       Wie sich die Vögel einen König wählten

       Wie Tuba Mbange geboren wurde und schon als Säugling seiner Mutter Fleisch heimbrachte

       Wie Tuba Mbange in die Himmelsstadt ging und dort getötet wurde

       Wie Uantus List fehlschlug

       Zwei listige Freunde

       Zwei Mütter und ein Kind

       Impressum neobooks

      Vorbemerkung

      Märchen sind Prosatexte, die von wundersamen Begebenheiten erzählen und in allen Kulturkreisen auftreten. Seit jeher sind sie eine wichtige und sehr alte Textgattung in der mündlichen Überlieferung überall auf der Welt. Fast jeder von uns ist mit dieser Erzähltradition aufgewachsen und sie ist ein Teil unserer Menschwerdung.

      In diesem Buch finden Sie die schönsten Märchen aus Zentralafrika. Sie spiegeln die Vielfalt und Vitalität der dort ansässigen und so unterschiedlichen Völker und Stämme wieder und vermitteln uns einen Eindruck von der Faszination dieses uns zuweilen so fremden Kontinents.

      Und jetzt wünsche ich Ihnen, ob jung oder alt, eine unterhaltsame und zuweilen vielleicht auch lehrreiche Lektüre dieser so verschiedenen Märchen aus Zentralafrika, die uns auch in besonderer Weise die Eigenheiten dieses Landes und seiner Menschen aufzeigen.

      Ada, der Waldgeist

      Awsang Atikawt war ein großer Jäger und so geschickt, dass er die Jagd nie aufgab, wenn er dem Schwanz eines Tieres erst einmal folgte. Eines Tages klagten die Freunde, mit denen er beisammen saß, wie sehr ihre Felder von Elefanten zerstört worden wären. Atikawt fragte, warum sie die Tiere denn nicht getötet hätten. Aus Furcht, dabei ein Opfer der Elefanten zu werden, erhielt er zur Antwort. Atikawt nannte die Männer Feiglinge. Er würde nicht eher ruhen, bis jeder Elefant erlegt wäre, der es wagen sollte, auf seinen Feldern ein Zeichen zu hinterlassen.

      Unter den Anwesenden befanden sich aber auch zwei Elefantenmenschen. Einer der beiden erhob sich nun und sprach zu Atikawt: "Hör auf, dich zu brüsten! Die Elefanten werden auch deine Felder leer fressen und ungehindert davonziehen." Da erwiderte Atikawt entschlossen: "Sie sollen es nur versuchen, dann bekommen sie es mit mir zu tun!"

      Die Elefantenmenschen blickten einander scharf an. Dann kamen sie überein, die Felder des Jägers zu zerstören und abzuwarten, was geschähe. Bald darauf brachten Atikawts Frauen die Nachricht, Elefanten hätten die Felder verwüstet. Der Jäger packte einen Mundvorrat für unterwegs ein, und nachdem sein Jagdbeutel mit allem versehen war, machte er sich gut bewaffnet auf den Weg.

      Bis in die Dunkelheit folgte Atikawt der Elefantenspur. Während der Nacht ruhte er, an einen Baumstamm gelehnt, aber kaum begann es zu dämmern, nahm er die Verfolgung wieder auf. Er lief und lief, bis es dunkel wurde, dann kletterte