Jack Crowd

Trip des Wahnsinns


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in roter Farbe. Dazwischen ist ein Schriftzug in Schwarz zu erkennen:

      „Du musst dich bei deinen Lebenswegen für den Richtigen entscheiden. Also bring dich jetzt um! Überlege noch mal bis zum Schlafengehen!“

      Gregor fasst sich mit den Händen an den Kopf.

      „Ich bin geschockt! Wahrscheinlich bin ich verrückt.“

      Er läuft schnellen Schrittes zu seiner Wohnungstür und schließt hektisch auf. Gregor geht rein, zieht die Schuhe aus und legt sich auf sein Sofa.

      „Alter, wenn ich getrunken habe und besoffen bin, schlafe ich doch normalerweise sofort ein, aber diesmal bin ich ja fast schon wieder nüchtern!“

      Mit einem Mal hört man die verzerrte dämonische Stimme wieder:

      „Letzte Chance, Gregor! Nimm dein Küchenmesser und schlitze dir die Pulsadern auf, oder springe aus dem Fenster!“

      Gregor erwidert:

      „Was hat das alles zu bedeuten? Soll ich morgen nicht in den Urlaub fahren, weil irgendetwas Schlimmes passiert, oder soll ich mich gar umbringen? … Blödsinn! Es ist schon zwei Uhr nachts, ich muss morgen um neun fertig dastehen! Keine Zeit für irgendwelche unsinnigen Gedanken. Ich will einfach nur schlafen!“

      Er macht seine Augen zu. Man hört noch mal die verzerrte dämonische Stimme:

      „Die Zeit läuft ab... jetzt!“

      4

       Kapitel 4

      „Gute Reise!“

      Er schläft bis um 08:00 Uhr durch und wird vom lauten Klingeln seines Weckers wach. Gregor sieht munter und belebt aus. Er steht auf, geht unter die Dusche und singt ein bisschen.

      Kurze Zeit später verlässt er das Bad. Er läuft in die Küche und macht seine Kaffeemaschine an.

      Nachdem sie fertig ist, gießt er ein und fängt an zu schlürfen. Nebenbei macht er sich eine Kippe an. Er schaltet das Radio ein. Es läuft Musik und er wackelt dazu ein bisschen mit.

      Eine Weile später steht er auf und stellt seine Tasse in den Geschirrspüler. Es ist 08:30 Uhr auf der Küchenuhr. Im Radio kommen Kurznachrichten.

      Nebenbei beginnt er seine Schuhe anzuziehen und auf einmal klingelt das Telefon. Das Wort „Mama“, mit einem Foto, erscheint auf dem Display. Gregor drückt drauf. Es öffnet sich eine SMS. Er ließt sie laut vor:

      „Wir stehen unten und warten... Gruß Mama!“

      Er packt das Handy in die Tasche.

      „Was, schon so früh, ist doch erst 08:40 Uhr... egal.“

      Er nimmt eine gepackte Reisetasche, geht in Richtung Wohnungstür, läuft raus und schließt ab. Sein Weg führt zum Aufzug.

      Als er ihn erreicht, drückt er den Knopf. Nach ein paar Sekunden öffnen sich die Türen und Gregor steigt ein.

      Der Fahrstuhl beginnt sich zu bewegen. Kurz darauf zeigt die digitale Stockwerksanzeige eine „2“ an.

      „Erst zweiter Stock? Das vermasselt mir ja schon wieder den Tag! Kann das blöde Ding nicht einfach gerade durch, ohne Zwischenhalte, zum Erdgeschoss fahren?“

      Die Fahrstuhltür öffnet sich und die unheimliche ältere Dame steigt ein. Gregor zieht ein grimmiges Gesicht. Die Türen des Lifts schließen und man sieht, wie die Dame sich zu Gregor dreht. Sie lacht und sagt:

      „Ich hoffe, du hast deinen Verstand mitgenommen! Viel Glück auf deiner 'Reise'.“

      „Ja, das werde ich haben.“

      Man hört ein Klingeln und bemerkt den digitalen roten Schriftzug: „EG“. Die Tür geht auf und Gregor verlässt den Aufzug. Schnell dreht er sich um. Man sieht, dass die ältere Dame nicht mehr im Aufzug ist.

      „Wo ist sie?! Egal, bloß weg hier!“

      Gregor geht auf die Eingangstür zu. Im Hintergrund steht ein Mann mit lockigen braunen Haaren. Daneben eine kleine Frau im roten Kleid. Sie lehnen Arm in Arm, an einem weißen T5. Gregor läuft ihnen mit euphorischem Lächeln entgegen. Freudig nimmt er zuerst die Frau in den Arm, kurz darauf den Mann.

      Nach der Begrüßung steigen sie ein. Der Mann setzt sich ans Lenkrad, die Frau daneben und Gregor nimmt auf der zweiten Bankreihe platz.

      Sie fahren von dem Parkplatz des Hochhauses auf die Hauptstraße. Die drei folgen einige Zeit dem Verlauf. Eine Weile später erreichen sie den Wegweiser mit der Aufschrift: „A-10“.

      Nach knapp 500 Metern, fahren sie auf die Autobahnauffahrt. Die Stimmung scheint sehr freudig, irgendwie lustig. Sie machen Späße und singen zur Musik mit. Der Mann erzählt:

      „Ich freue mich auf drei Wochen Entspannung... endlich, das haben wir uns verdient.“

      Die freudigen Gespräche werden mit der Zeit weniger und alle widmen sich dem Herausschauen. Die Landschaft saust an ihnen vorbei. Der Tacho zeigt konstant 120 Km/h an und Gregor und die Frau schließen ihre Augen. Der Mann sagt:

      „Immer das Alte. Ein Glück werde ich nicht müde, wenn neben und hinter mir welche schlafen. Die Autobahn ist ja heute irgendwie so schön leer. Dann kann ich ja ein bisschen Gas geben.“

      Aus den Körpern des Mannes und der Frau, kommen eigenartige schwarze Fäden herausgekrochen. Die Kilometeranzeige neben dem Tacho wechselt ungewöhnlich schnell die Zahlen. Der Bus scheint sich zu beschleunigen. Die digitale Uhr auf dem Radio läuft immer weiter nach vorne. Von 09:20 Uhr auf 11:20 Uhr, innerhalb weniger Sekunden. Es geht fix, man sieht kaum was von der Autobahn. Die Kilometeranzeige geht parallel blitzschnell, von 30678 Kilometer, auf 30880 Kilometer mit.

      Wie aus dem Nichts hält der Bus an einem Rastplatz an. Die schwarzen Fäden verschwinden. Der Mann weckt Gregor und die Frau mit vorsichtigen Berührungen. Sie gähnen, räkeln sich und reiben ihre Augen. Träge steigen sie aus. Ihr Weg führt in ein Restaurant der Raststätte. Die Frau sagt:

      „Es sieht sehr appetitlich aus.“

      Sie nehmen an einem Tisch Platz. Jeder von ihnen greift sich eine herumliegende Speisekarte. Ihre Blicke wandern. Der Mann fragt:

      „Wo bleibt denn die Bedienung?“

      Gregor blickt um sich. Er macht ein Handzeichnen zu der Kellnerin. Diese läuft herum und putzt die Tische. Sie schaut zu Gregor und sagt:

      „Verzeihung der Herr, ich komme gleich zu ihnen und nehme die Bestellung auf.“

      Ein wenig später stellt sie sich mit einem kleinen Notizblock neben ihn.

      „Was darf es denn sein bei ihnen?“

      Gregor erwidert:

      „Eine Cola und ein Schnitzel mit Bratkartoffeln.“

      „Vielen Dank für ihre Bestellung.“

      Die drei schauen sich mit fraglichen Blicken an. Die Frau ruft:

      „Hallo, was ist mit uns, wir wollen auch ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. Mein Mann möchte ein Bier und ich ein Wasser!“

      Die Kellnerin dreht sich zu Gregor.

      „Haben sie was gesagt? Möchten sie noch etwas?“

      „Ja, die Herrschaften hier am Tisch wollen auch was essen!“

      Die Kellnerin lacht:

      „Sie sind mir ja ein Witzbold. Sagen sie doch gleich, dass sie mehr essen wollen. Das ist keine Schande.“

      „Na sagen sie mal, sind sie völlig bescheuert!? Ich sage es ein letztes Mal: Die Herrschaften hier wollen ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. ...Verdammt ich will drei Schnitzel mit Bratkartoffeln, ein Wasser, eine Cola und ein Bier!“

      Die Kellnerin nimmt ihr Notizblock zur Hand und schreibt