Jack Crowd

Trip des Wahnsinns


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denk nach...denk, was könnte es sein? Verdammt ich habe wieder die Höllenbestie vor Augen. Dieses unerträgliche Heulen und Jaulen. Es läuft mir kalt den Rücken herunter, wenn ich daran denke. Ich versuche einfach zu schlafen.“

      Er packt die Hände auf seinen Bauch. Nicht viel später schläft er ein. Die Schwester schaut noch einmal durch die Luke.

      Die Nacht vergeht und endet morgens um 06:00 Uhr, als die Krankenschwester an seiner Tür klopft und ihn weckt. Verschlafen und müde, reibt sich Gregor die Augen und streckt sich. Er geht zum Waschbecken und putzt seine Zähne. Er nuschelt mit der Zahnbürste im Mund:

      „Ey, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich mich in einer Psychiatrie befinde und eingesperrt bin.“

      Er läuft ans Fenster und schaut nach draußen. Es ist ein sonniger Tag.

      „Ich würde am liebsten die Freiheit genießen, aber es nützt ja leider nichts, ich bin nun mal hier und sollte mich so langsam damit abfinden... verdammt!“

      Gregor setzt sich wieder auf sein Bett und schließt noch ein wenig die Augen.

      Um 07:00 Uhr klopft es an der Tür und man sieht, wie die Schwester ein Tablett mit Essen durch die Luke schiebt. Gregor nimmt es und sagt:

      „Dankeschön, das sieht ja richtig gut aus.“

      Er stellt es auf den Tisch. Auf dem Tablett ist eine Tasse mit Kaffee, zwei Brötchen, zweimal Aufschnitt, mit jeweils einem Stück Butter und zweimal Marmelade. Gregor schneidet das Brötchen mit einem Plastikmesser auf, danach schmiert er sich die Butter drauf und beginnt zu essen.

      „Ich bin positiv verwundert, das Essen schmeckt doch relativ gut!“

      Nach zehn Minuten ist er fertig und stellt das Tablett wieder in die Luke. Einen kurzen Augenblick später sieht man, wie die Schwester es wegräumt. Gregor schaut auf seine Uhr. Man sieht, dass es zwei Minuten vor halb acht ist.

      Kurz darauf sieht man die Schwester erneut, wie sie einen kleinen Becher in die Luke stellt. Gregor steht auf und nimmt ihn sich. Er schluckt die enthaltenden Tabletten mit Wasser herunter. Die Schwester sagt zu Gregor:

      „Herr Harm, um 9:00 Uhr kommt der Chefarzt für eine persönliche Visite vorbei. Solche werden bei jedem Neuling durchgeführt. Diese weichen immer von der normalen Visite ab, denn die ist immer Mittwochs um 10:00 Uhr.“

      Die Schwester geht von der Tür weg und Gregor legt sich auf sein Bett.

      „Ich bin gespannt. Was er wohl sagen und fragen wird?“

      Gregor zückt ein Buch unter der Bettdecke hervor.

      „Etwas eigenartig ist es schon, denn mir ist es so, als hätte es letzte Nacht dort noch nicht gelegen. Vielleicht hat mir es einer dort hingelegt, eventuell die Schwester.“

      Er beginnt zu lesen. Der Arzt kommt eine gute Stunde später in das Zimmer. Gregor packt das Buch weg.

      „Guten Tag Herr Harm, wie geht es ihnen?“

      „Ganz gut.“

      „Ich habe eine für sie wahrscheinlich nicht so gute Nachricht. Sie müssen mindestens noch zwei Wochen in dieser Zelle bleiben und ihre Medikamente weiter nehmen. Falls es bis dahin mit ihren Anfällen besser ist, dürfen sie auf eine offenen Station.“

      „Ah, ich bin so erleichtert das zu hören, denn ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dass ich hier Monate, wenn nicht sogar Jahre, bleiben muss.“

      Der Arzt und Gregor reden noch ein Weilchen. Als sie fertig sind, geht der Arzt wieder raus.

      „Ich glaube es nicht, ich als Psychologe in einer Psychiatrie, ob das gut geht?“

      Die Uhr schlägt 11:00 Uhr vormittags.

      „Es ist noch eine Stunde bis zum Essen. Ich muss die Zeit irgendwie noch herumkriegen. Ich werde erst mal duschen gehen, damit ich frisch bin.“

      Gregor nimmt das Handtuch von Haken und geht in eine kleine Nasszelle. In diesem Bad ohne Fenster, ist es sehr eng und die Toilette und Duschkabine nehmen drei Viertel des Bades ein. Gregor stellt den Duschhahn auf warm und steigt in die Kabine. Er beginnt zu singen.

      Aber plötzlich hört man ein Knacken. Er stellt die Dusche aus und ruft:

      „Ist dort jemand?!“

      Es herrscht Stille, und... es kommt keine Antwort. Gregor bekommt zittrige Hände. Er fängt an zu schwitzen, nimmt sich sein Handtuch und trocknet sich schnell ab. Kurz darauf zieht er sich an. Mit schwerem Atem geht er zu Tür, schließt auf und man sieht, dass sich die Tür nicht öffnen lässt. Er fängt an zu rütteln und gegenzudrücken. Die Tür bleibt zu. Gregor kniet sich hin und sagt:

      „Bitte, bitte, was auch immer du bist, öffne die Tür!“

      Dies macht er ganze zwei Minuten lang. Danach steht er wieder auf und fasst nochmal an die Klinke. Ein bisschen Qualm steigt auf. Gregor schüttelt seine Hand und presst wieder gegen die Tür. Sie bleibt zu. Er schreit:

      „Ich...ich weiß nicht mehr weiter!“

      Er presst die Hände auf den Kopf und läuft nervös immer im Kreis.

      „Was kann das nur sein? Öffne die Tür!“

      Auf einmal hört man ein Jaulen und Pfeifen. Gregor hält sich die Ohren zu. Der Spiegel, und die Scheibe der Tür, bersten. Er schaut auf die Tür. Sie scheint flüssig zu werden und auf einmal kommt das grausame, höllische Wesen, verschmolzen mit der Tür, heraus. Es hat wieder rote Augen und ein leuchtend roten Mund.

      „Nein, es ist das gleiche Gesicht, wie von dem Wesen, was ich gestern gesehen habe, Hilfe!“

      Es kommt schnell auf Gregor zu. Er ballt seine Hände zu Fäusten und hält sie sich vor sein Gesicht. Das Monster aus der Tür ist fast vor Gregor. Hinter dem Wesen schmilzt alles. Dann beginnt Gregor seinen Mund zu öffnen. Er kreischt scheinbar. Man kann nichts hören, da das Jaulen und das hohe Pfeifen alles übertönt. Man sieht nur Gregors verzerrtes Gesicht. Das Monster berührt seine Hände. Die Tür schmilzt weiter.

      Dann plötzlich herrscht Stille. Absolute Ruhe. Ohne ein Wort zu sagen, sitzt Gregor zitternd auf den Boden. Sein Gesicht ist kreidebleich. Genau vor ihm ist ein flüssiger Plastikhaufen.

      Die Stille wird unterbrochen, als der Arzt und eine Schwester wie wild gegen die Zellentür hämmern. Sie bleibt zu. Der Arzt fragt:

      „Ist alles in Ordnung bei ihnen Herr Harm?“

      Man hört kein Ton. Gregor scheint unter Schock zu stehen. Wie verrückt wackeln und rütteln sie an der Tür. Der Arzt greift zu einem Handy und wählt den Notruf.

      „Hallo, hier Johann Kirch aus der Psychiatrie Bergstadt. Kommen sie schnell, ein Patient hat die Tür verbarrikadiert. Machen sie schnell, er ist wahrscheinlich verletzt.“

      Er packt das Handy in seine Hosentasche.

      „Die Polizei kommt in fünf Minuten!“

      Der Arzt und die Schwester drücken und rütteln weiter an der Tür. Sie bleibt weiterhin zu.

      Man hört eine kurze Zeit später Sirenen näher kommen und der Arzt rennt hinaus. Er ruft zu der Schwester:

      „Ich weise den Beamten den Weg!“

      Ein Polizeiwagen fährt vor die Tür. Schnell steigen zwei Männer aus. Hinter dem Wagen parkt ein Zivilauto mit mobilem Blaulicht auf dem Dach. Heraus kommen zwei maskierte Männer, der eine mit einem Rammbock aus Stahl in der Hand und der zweite trägt einen kleinen schwarzen Sprengsatz.

      Der Arzt steht winkend vor dem Haupteingang und die beiden Polizisten und die maskierten Männer folgen dem Arzt.

      Als sie Gregors Zimmertür erreichen, redet einer von den beiden Polizisten:

      „Herr Harm, sind sie anwesend? Bitte öffnen sie die Tür!“

      Einen Augenblick später nehmen die beiden