C. Harrer

Tränen der Finsternis


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      C. Harrer

      Tränen der Finsternis

      Die Darkstone Saga Band 1

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Danke

       Vorwort

       Blutiger Frühling

       Erinnerungen

       Böses Erwachen

       Verteidiger

       Geschichtsunterricht

       Audienz

       Wüstenschiff

       Extrem ungemütlich

       Blutstein

       Wind kommt auf

       Feuer und Flamme

       Meisterstücke

       GLOSSAR

       Impressum neobooks

Danke

      Vorwort

      Das Land Ganturell befindet sich im Krieg. Im Krieg gegen die Ausgeburten der Hölle. Wir rüsten uns zur letzten Schlacht. Drakuna, der Fürst der Finsternis steht kurz davor, aus seinem dunklen Gefängnis zu entkommen. Mit den Tränen der Finsternis, will er seine Brüder vernichten und die komplette Macht an sich reißen. Wenn ihm dies gelingen sollte, wird er die alleinige Kontrolle über alle dämonischen Kräfte erhalten. Er hätte damit mehr Macht, als jeder andere Gott. Chaos und Dunkelheit würden regieren. Es gibt nur eine Möglichkeit dies zu verhindern. Unser einziger Hoffnungsschimmer ist Unycron Darkstone. Der Gezeichnete, der vom Schicksal auserwählt wurde, um der Finsternis Einhalt zu gebieten. Dies ist seine Geschichte vom Anfang, bis zum heutigen Tag.

      Blutiger Frühling

      Es war ein warmer Frühlingsmorgen. Die Vögel zwitscherten und das Wasser plätscherte leise auf die Steine des großen Springbrunnens, der in der Mitte des Tempelplatzes stand. Die ersten Sonnenstrahlen berührten die Wände des Tempels, der dadurch in seiner vollen Pracht erstrahlte. Dieser war ein gewaltiger Gebäudekomplex, der zu Ehren des Sonnengottes Tarun, auf einem kleinen Hügel erbaut worden war. Er befand sich etwas nördlich von Taaley, einer kleinen Elfensiedlung. Wände aus weißem Marmor und imposante Säulen stützten goldene Dächer und gigantische Glaskuppeln. Eine massive, mit Eisen verstärkte Mauer, umgab die prunkvolle Tempelanlage. Im Norden erhob sich das riesige Hauptgebäude in seiner pompösen Pracht. Den Eingangsbereich der großen Zeremonienhalle zierten Säulen aus schwerer Bronze, die ein Dach aus tiefschwarzem, mit Runen verziertem Glas stützten. Zwei gewaltige Wendeltreppen verbanden diesen Bereich mit den seitlichen Galerien. In der Mitte der Halle stand ein großer Altar aus weißem Quarzgestein, der mit alten Schriftzeichen verziert war. Darauf befanden sich einige Utensilien, die die Priester bei ihren täglichen Gebeten benötigten. An den Wänden hingen mehrere edle Wandteppiche. Die Fenster waren mit schweren Samtvorhängen verhüllt und unzählige Kerzen erhellten den abgedunkelten Raum. Ein Dutzend Priester und Priesterinnen, die in schwere, schwarze Roben gehüllt waren, standen um den Altar und vollzogen ein Ritual. Von einer der Galerien aus, beobachtete Unycron, ein kleiner, elfjähriger Junge, mit schwarzen Haaren und blauen Augen, gespannt die Zeremonie, die nun schon mehrere Stunden andauerte. Er hatte sich, wie schon so oft, nach oben geschlichen, um die Priester zu beobachten. Unycron ahmte ihre Bewegungen nach und konnte sich dadurch im Laufe der Jahre einige magische Fertigkeiten aneignen. Diese waren zwar mehr schlecht als recht, aber das war ihm egal. Denn er wusste, dass er nie eine Magieausbildung bekommen würde, da er kein reiner Elf war. Er wurde zwar im Tempel geboren und war auch dort aufgewachsen, aber sein Vater war kein Elf – das stand zweifelsfrei fest. Und genau aus diesem Grund wurde ihm die Ausbildung zu Magier verwehrt. Er wusste nichts über seinen Vater, denn seine Mutter hatte ihm nie von ihm erzählt. Selbst dann nicht, wenn er danach gefragt hatte. Normalerweise hätte Unycron die Bewegung der Priester nachgeahmt, aber nicht dieses Mal. Es war ein besonderes Ritual, dem er aufmerksam folgte. Er saß gespannt da und beobachtete die Vorgänge mit wachsender Begeisterung. Dabei waren seine Augen die meiste Zeit auf eine wunderschöne Elfe, mit langen, blonden Haaren und nachtblauen Augen gerichtet, die vor dem Opfertisch kniete. Es war Selyna Darkstone, seine Mutter, die heute, nach fast zwölf Jahren, zur Priesterin geweiht wurde. Unycron war so stolz auf sie, dass seine Augen leuchteten, als sich das Ritual langsam dem Ende neigte. Doch plötzlich übertönte ein Signalhorn das Gemurmel der Priester. Unycron schreckte hoch und rannte zu einem der Fenster, schob den schweren Samtvorhang zur Seite und starrte hinaus. Er traute seinen Augen nicht. Was er da sah, konnte er nicht fassen. Dort wo sich Taaley befand, war ein Meer aus Flammen. Riesige Rauchschwaden zogen über die Felder und verdunkelten das Licht der Sonne.

      Die entsetzten Dorfbewohner eilten zum Tempel, auf dessen Vorplatz binnen Sekunden pures Chaos herrschte. Ithronhir Helandur, der Hauptmann, der etwa einhundert Mann starken Tempelgarde, war in schwere Rüstung gehüllt und befehligte seine Männer. „Auf eure Posten! Bogenschützen sichert die Mauern. Kohan nimm dir ein paar Männer und sichere das Tor. Jasun, helft den Priestern die Dorfbewohner zu den Quartieren zu bringen.“ Die Offiziere verbeugten sich und folgten ihren Befehlen. Dutzende Priester hatten mittlerweile das Hauptgebäude verlassen und waren auf den Tempelplatz geeilt, um den ankommenden Dorfbewohnern zu helfen. Einige der Flüchtlinge waren zum Glück nur leicht verletzt, doch für viele kam leider jede Hilfe zu spät. Ein Mann rannte gerade noch durch das Haupttor, bevor es der Hauptmann schließen ließ. Im selben Moment beugte sich Selyna über einen Verwundeten, der direkt vor ihren Füßen zusammengebrochen war. Er war blutüberströmt und ihm fehlte das rechte Ohr, das ihm offenbar einer der Angreifer abgebissen hatte. Er stammelte: „Bitte helft uns. Sie kamen aus dem Nichts. Hunderte, Tausende, dieser fürchterlichen Kreaturen. Sie töten alles und jeden. Bitte helft uns.“ Selyna schaute ihm tief in die Augen, legt ihre rechte Hand auf die stark blutende Wunde des Mannes und flüsterte ihm zu: „Habt keine Furcht. Ihr seid hier in Sicherheit. Alles wird gut werden.“ Danach nahm sie ihre Hand von der Wunde, die sie mit ihrer Magie geheilt und versiegelt hatte. „Jasun!“, schrie Selyna. „Bitte bringt den Mann zu den Quartieren.“ Mittlerweile hatte sich die Hohepriesterin, Isolde Jashar auf die Zinnen über dem Haupttor begeben, um das Ausmaß der Katastrophe abzuschätzen. Vier Priester, gehüllt in dunkle Roben, mit großen Kapuzen, standen hinter ihr. Isoldes rechte Hand umklammerte ihren Priesterstab, als sie von den Zinnen, Richtung Taaley blickte. Es war ein Anblick des Grauens. Der widerliche Gestank von Tod und Verwesung begleitete