äußerer Mensch verfällt jeden Tag. Das passiert automatisch. Es ist jedoch Gottes Wille, dass auch unser innerer Mensch jeden Tag erneuert wird (2. Korinther 4,16). Aber das geschieht nicht automatisch.
Die meisten Christen werden nicht jeden Tag erneuert, weil sie das Eine nicht tun, was wir nach Jesu Worten jeden Tag tun sollten – unser Kreuz auf uns zu nehmen (Lukas 9,23). Am inneren Menschen erneuert zu werden bedeutet, in zunehmendem Maße im Inneren am Leben Jesu teilzuhaben. Dies kann nur geschehen, wenn wir täglich das Sterben Jesu in unserem Leib tragen (2. Korinther 4,10). Jeder einzelne Tag hat seine Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen (wie Jesus in Matthäus 6,34 sagte). In diesen Prüfungen sollen wir das Kreuz tragen und unserem eigenen Ich sterben, damit jede Versuchung etwas Herrlichkeit für uns hervorbringt.
Es ist nicht Gottes Wille, dass wir ein Leben voller Höhen und Tiefen führen (manchmal sind wir auf dem Berggipfel und manchmal in der Depression). Er möchte, dass sich unser Leben nur stetig nach oben bewegt – indem der innere Mensch ständig erneuert wird. So müssen wir unseren Blick ständig danach ausrichten, bei jeder Gelegenheit, die sich uns jeden Tag bietet, das Sterben Jesu in uns zu tragen. Wir können göttliches Leben nicht von der ‚Begeisterung‘ bei Versammlungen und Konferenzen erhalten. Viele täuschen sich selbst, indem sie meinen, geistlich geworden zu sein, weil sie während einer Versammlung oder während einer Konferenz emotional aufgewühlt wurden. Aber Wachstum kommt nicht daher, dass man bloß Versammlungen und Konferenzen besucht. Wachstum kommt daher, dass man in der gewöhnlichen Plackerei des täglichen Lebens treu das Kreuz trägt. Aber da wir jeden Tag Versuchungen begegnen, haben wir die Möglichkeit, jeden Tag erneuert zu werden.
Wir müssen also jeden Tag versuchen, ohne Murren und Klagen zu leben, in einfacher Treue zum Herrn in den täglichen Versuchungen, indem wir anerkennen, dass unser Leben nicht uns gehört (damit wir damit tun, was wir wollen), sondern dass unser Leben dem Herrn gehört, weil Er uns geschaffen und erkauft hat. Dann werden wir täglich Erneuerung erfahren. Aber genauso wie der Verfall unseres Leibes nicht jeden Tag erkennbar ist, sondern nur nach einer gewissen Zeitspanne, genauso wird die Erneuerung des inneren Menschen erst nach einigen Jahren erkennbar sein. Aber die Erneuerung selbst wird jeden Tag stattfinden, wenn wir treu sind (2. Korinther 4,16). Seid also in den kleinen und großen Dingen treu. Ihr werdet am Ende erkennen, dass es die Sache wert war, euer Fleisch gekreuzigt zu haben (Galater 5,24), Gott an erste Stelle gesetzt und völlig für Ihn gelebt zu haben.
Ich möchte euch vor Gott die Wahrheit sagen: Ich habe nie gewollt, dass irgendeiner von euch, meine Söhne, in dieser Welt groß und wohlhabend wird – denn ich sehe deutlich, dass das alles Müll ist. Ich habe nur gewollt, dass ihr alle ein gottgefälliges Leben führt, die Gemeinde baut und Seinen vollkommenen Plan für euer Leben erfüllt – sei es in Indien oder sonst wo auf der Welt. Ich bete, dass Gott euch befähigen möge, dass sich das Verlangen meines Herzens erfüllt.
Ich sehe so klar, wie es für jene Menschen in der Ewigkeit sein wird, die Gottes Bestes in ihrem irdischen Leben verpassen. Sie werden Millionen von Jahren des Bedauerns haben, weil sie Gott nicht ihre Herzen, ihre Leiber und ihren Willen vollständig hingegeben haben – denn sie werden im Himmel klar sehen, wie sehr der Herr sie geliebt hat und alles, was Er für sie erlitten hat.
Vergesst nie eure „Reinigung von euren früheren Sünden“ (2. Petrus 1,9), denn nur wenn ihr erkennt, dass „euch viele Sünden vergeben wurden, könnt ihr viel Liebe erweisen“ (Lukas 7,47). Es wird leicht sein, ein Pharisäer zu werden, wenn ihr jemals vergesst, wie viel euch Gott vergeben hat – sowohl vor als auch nach eurer Bekehrung. Wie Paulus sehe ich mich selber als „den größten aller Sünder“ an (1. Timotheus 1,15). Ich empfinde, dass ich völlig unwürdig und der schlimmste Mensch war, als Gott mich auflas und entschied, mir einen Dienst zu geben. Und ich habe immer noch nicht genug getan, um Ihm zurückzuzahlen, was Er für mich getan hat.
Hier ist ein wunderschönes Gedicht, wie es für viele vor dem Gerichtsthron Christi sein wird:
„Wenn ich am Richterstuhl Christi stehe,
und Er mir Seinen Plan für mich zeigt;
den Plan meines Lebens, wie er hätte sein können,
hätte Er Seinen Willen bekommen, und ich sehe –
wie ich Ihn hier blockiert und wie ich Ihn dort gehemmt habe,
und meinen Willen nicht aufgeben wollte.
Wird es Betrübnis in den Augen meines Erlösers geben –
Betrübnis, obwohl Er mich immer noch liebt?
Er wollte mich reich machen, und ich stehe arm da,
von allem außer Seiner Gnade entblößt,
während mein Gedächtnis wie ein Gejagter rennt,
auf den Wegen, die ich nicht mehr zurückgehen kann.
Dann wird mein trostloses Herz fast brechen,
mit den Tränen, die ich nicht vergießen kann.
Ich werde mein Gesicht in meinen leeren Händen verbergen,
ich werde mein ungekröntes Haupt senken.
Herr der Jahre, die mir noch verbleiben,
ich lege sie in Deine Hand.
Nimm mich, zerbrich mich und forme mich,
nach dem Muster, das Du geplant hast. (Annie Johnson Flint)
Gebet und Gottes Wort – Waffen unserer „Kriegsführung“
Ihr könnt Dinge, die um euch herum passieren, durch Gebet verändern. Versucht es und seht, was Gott für euch tun wird. Gott wird andere Menschen nicht vom Sündigen abhalten – denn Er hat einem jeden einen freien Willen gegeben. Er wird mit Sicherheit verhindern, dass wir durch die Handlungen dieser anderen in Versuchung geraten, die wir nicht überwinden können.
Die Hoffnung, die Gott uns durch das Evangelium gegeben hat ist, dass wir vollständig von dieser elenden Natur Adams in unserem Fleisch errettet werden, die uns dazu bringt, dem Gesetz der Sünde zu dienen (Römer 7,25). Wenn wir jedes Mal trauern, wenn wir in Sünde fallen, ist das ein Schrei, den Gott von uns hört, dass wir es satthaben, dem Gesetz der Sünde zu dienen. Dann wird ein gerechter Gott eines Tages unser Schreien hören und uns vollständig erlösen – so wie Er die Israeliten aus Ägypten befreite, als sie über ihre Knechtschaft seufzten und zu Ihm schrien (2. Mose 2,23-25).
Diese Hoffnung ist der Anker, den unsere Seele „innerhalb des Vorhangs“ (in der unmittelbaren Gegenwart Gottes) hat, wo Jesus uns als unser Vorläufer vorausging (Hebräer 6,19-20). Daher weigern wir uns, entmutigt zu werden. In all den Stürmen und Höhen und Tiefen des Lebens hält unser Anker in Gottes Gegenwart. Ich bete, dass ihr diesen Anker der Hoffnung haben werdet, um euer Leben stabil zu halten, wenn Satan euch auf subtile Weise angreift.
Jedes Mal, wenn wir durch irgendeine Furcht oder Angst versucht werden, ist es gut, eine Schriftstelle wie diese zu zitieren: „Der Herr hat gesagt: ‚Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen‘“ (Hebräer 13,5), oder „Wenn ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der Herr mein Licht“ (Micha 7,8). Jesus selbst hat Satan überwunden, indem Er die Heilige Schrift zitierte. Gott lässt zu, dass wir auf dem Gebiet von Furcht genauso versucht werden, wie Er es zulässt, dass wir auf dem Gebiet von Sex versucht werden – damit wir überwinden können. Freut euch, wenn ihr versucht werdet, denn dann könnt ihr Pluspunkte sammeln, dass ihr einen weiteren Lehrgang bestanden habt! Und auf diese Weise werdet ihr in der Lage sein, auf diesem Gebiet in der Zukunft ein Mini-Vorläufer für andere zu sein. Alles, was Gott in unserem Leben zulässt, dient dem Zweck, uns für einen künftigen Dienst für andere Menschen vorzubereiten.
Denkt