Iris Maria vom Hof

Couscous Crème fraîche


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      Iris Maria vom Hof

      Couscous Crème fraîche

      Doku-Roman

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Missglückter Überfall

       Ein Tier auf ihr

       Fuck, es ist nicht einfach

       Dschungelkind im Schnee

       Ich will hier weg

       Kai des Vergessens

       Rosen mit Dornen

       Just do it

       Innere Stimmen

       Alles im Lot

       Mondgesicht

       Tote Wünsche

       Risse im Herzen

       Champagnerdusche

       Rettet mich vor mir selbst

       Pechvogel

       Völlig abgedreht

       Nonstop

       Immer noch mehr

       Sonnenfinsternis

       Reiner Zufall

       Große Gefühle

       Der Punkt geht an Katy

       Herr homophob

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Ich bin Couscous Crème fraîche - die berührende Geschichte von Katy Ben Ali. Geboren 1959 in Le Havre - Katy landet von klein an zwischen allen Stühlen. Sexuelle Übergriffe in der Familie, später Drogen, auf der Straße leben, untertauchen im Pariser Rotlichtmilieu, in einer Nachtbar am Pigalle kellnern - Katys Leben schießt wie ein Jo-Jo auf und ab. Katys Schicksal sieht kein Happyend vor, aber dann wird doch noch alles gut. / Katys Leben wird zum Teil chronologisch erzählt. Manche Erinnerungen überlagern sich. Manchmal treffen Ereignisse aufeinander, auch wenn ein längerer Zeitraum dazwischen liegt. Katys Schicksal hat seine eigene Logik. / Dieses eBook steht in deutscher und in französischer Sprache zur Verfügung. Der Doku-Roman Couscous Crème fraîche ist auch als Hörbuch und als App in beiden Sprachen erhältlich.

      www.roman-couscous.com

      Missglückter Überfall

      Montreuil, November 2012 /// Ein kalter, regenschwerer Abend, Metrostation Mairie de Montreuil. Verdammt noch mal, die ganze Scheiße kotzt sie an. Die Metro quillt über und sie will schleunigst heim. Katy quetscht, pufft, boxt sich bis zur automatischen Türe durch und kommt gerade noch aus der Bahn raus. Auf dem Bahnsteig, das gleiche Bild. Asoziale Pest. Teilnahmslose Typen mit Wollmützen tief ins Gesicht geschoben. Das Handy ans Ohr geklemmt. „Was?? Nein, in der Metro, in der Metro!!! Was?? Ja, die Palette Bier hab ich dabei! Was?“ Immer laut und ungeniert, auf dicke Eier machen mit nichts in der Birne. Wann immer man auftaucht, das Gesindel ist schon da. Katy hat sich die längste Strecke ihres Lebens mit solchen Irren herum geschlagen. Katy hat es inzwischen geschnallt. Mit vierundfünfzig bist du kein Unschuldsengel mehr, aber die Sorte Mensch ist aus ihrem Leben gestrichen, oh ja. Sie hat nicht übel Lust, dem nächst besten Idioten ihren Mittelfinger unter die Nase zu setzen. Die abgestumpften Frauen mit voll gestopften Plastiktüten bepackt und drei, vier plärrenden Bälgern im Schlepp nerven auch. Selbst verantwortlich für ihren Stress. Zu Familiensklavinnen abgerichtete Huren. Katy ist nicht zimperlich in ihrem Urteil. Das Schlimmste aber sind die afrikanischen Drogendealer mit den bedürftigen Strichern und den anderen Wichsern um sie herum. Katy zieht die Schotten hoch. Diese Verbrecher! Wenn Katy so etwas wie Verständnis einräumt, dann für die frierenden, ungewaschenen Straßenmusiker in den Ecken. Aber sonst? Mir hat auch keiner was geschenkt, denkt sie und stapft dickhäutig durch die Masse Menschen. / In der Metro passiert einiges, was nicht alle mitkriegen. Das hastige Ein- und Aussteigen bringt die Drogengeschäfte ins Rollen. Bestimmte Leute umklammern die Geldscheine in ihren Händen. Blitzschnell ist ein neutral eingewickeltes kleines Tütchen oder ein Riegel Shit eingewechselt. Lange Gesichter bei denjenigen, die leer ausgehen. Abgefahren, dieses Leben an der Kante. Welche Schwermut treibt die Menschen in den wachen Albtraum? Gespritzt, geschluckt, geraucht wird immer. Heroin, Kokain, Crack, Aufputschmittel, Tranquilizer, kommt auf die Kasse an. Spritzen, Aufkochbesteck, Nadeln, alles da. Aber was machst du, wenn du keinen Cent in der Tasche hast? Für die mit Geld geht es mehr oder weniger um den Kick unerlaubter Vergnügungen. Chichon, Shit, Partydrogen, alles klar, kriegst du, kriegst du. Pulver, Pillen, Kristalle, Flüssigkeiten. Aber wie kommt man an eine satte Abschussdosis, wenn man sie ohne Kohle organisieren muss? Wenn du dir nicht mal mehr ein Achtel Gramm Koks leisten kannst? Wenn du Glück hast, kannst du beim Eintüten mitmachen. Wenn du Glück hast für ein wenig Stoff. Das wird auf die Dauer nicht reichen und dann? Ganz unten angekommen machst du es für zehn oder fünfzehn Euros. Dann bist du froh, wenn dein Kunde ein Kondom akzeptiert, so sieht es aus. /// Nicht ihre Tasse Tee. Katys Gesicht erhellt sich durch ein wohliges Lächeln. Sie kann sich durch gelegentliche Jobs als Altenbetreuerin immer soviel zur Seite legen damit die kleine Tupper-Dose in ihrer Umhängetasche jeden Tag mit astrein sauberem Gras gefüllt ist. Etwas Shit bildet die eiserne Reserve. Gutes Zeug. Auf ihre Quellen ist Verlass, man kennt sich lange genug. Auf dem Schwarzmarkt weißt du sonst nie genau, was du erwischt und wie gut der tatsächliche Wirkstoff ist. Für die sorgenfreien Geldsäcke ist das egal, für eine Frau wie Katy ist gute Ware ein Zeichen sozialen Aufstiegs. Und dass sie es überhaupt soweit geschafft hat, gleicht einem Wunder. Frischer Duft, Sauberkeit und Ruhe. Auf ihre Wohnung ist sie mega stolz. Sie hat ihr Nest gefunden. Wohnzimmer,