Angelika Merkel

Vermächtnis der Sünder Trilogie


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Lutek richtete seinen Bogen auf die Fremde, die ihren Stiefelabsatz gegen die gepanzerte Brust eines Gotteskriegers trieb. Zischend bohrte sich das von der Sehne geschnellte Geschoss in den Rücken eines hinterhältigen Angreifers, der die Unbekannten zu überrumpeln gedachte. Diese kannte kein Erbarmen mit dem Mann, der unter ihr über das Gras kroch.

       Der Rotschopf feuerte den nächsten Pfeil und hielt somit der jungen Frau den Rücken frei.

       Aus dem Schatten herausspringend, stürmte der Anführer direkt auf Celena zu. Ihr Haupt ruckte zu ihm herum. Schon schlug der Befehlshaber zu. Ihr Schwert parierte, Metall kreischte auf. Mit Kampfesbrüllen stieß sie den Anführer zurück. Wieder hob der Anführer sein Schwert.

       Wutschnaubend kreuzte Celena mit einer zweiten Waffe, die sie zwischenzeitlich an sich genommen hatte, die Klingen zur Abwehr.

       Das Langschwert in der Hand des Kommandanten senkte sich hinab und prallte gegen die gekreuzten Waffen Celenas. Sie sprang auf den steinernen Rand des Brunnens, wirbelte um ihre eigene Achse und stieß sich ab. Ihr Körper schraubte sich durch die Luft. Hinter dem gepanzerten Anführer, der mittlerweile ebenfalls auf dem Rand stand, kam sie auf die Füße. Angespannt blickte Celena zu dem Mann hinauf. Sein helmbedecktes Haupt fuhr zu ihr herum. Aus dem Visier funkelten zornig Saphiumgetränkte Augen.

       Die Bewegung Celenas war fließend. Im nächsten Moment traf ihre Klinge die Sehnen seiner Kniekehlen. Der Mann knickte vor Schmerz aufstöhnend ein. Der alte Kommandant des Kriegerordens lag vor ihren Füßen. Geschlagen und blutend. Zum Zeichen seiner Kapitulation hob er die Hand. Schwer atmend hielt Celena inne. Immerhin war der von ihr Besiegte als einziger seiner Einheit im Besitz seines Lebens. Drohend senkte sie die Schwertspitze ihm entgegen. Langsam nahm der Unterlegene seinen Helm ab. Celena schnappte nach Luft. Unter ihr offenbarte sich ein alter Bekannter. »Fineas!«

       »Ja, Celena aus dem Hause Tousard. Ich hatte mehr Respekt zu unsereins erwartet. Stattdessen helft ihr diesen Leuten dort.« Er deutete mit schmerzverzogenen Gesicht auf die fremde junge Frau.

       »Ihr seid ein verdammter Heuchler!«, kreischte es über den Hof.

       Die Frau lief mit wütenden Schritten herüber, schubste Celena beiseite und spie Fineas an. »Karmaste-Jünger!«, geiferte sie verachtend.

       Der Beleidigte wischte sich aus einem Reflex heraus den Bart. Gleichwohl zuckte er aufgrund dieser Bewegung unter den Schmerzen seiner Verwundung zusammen.

       »Ihr und euresgleichen habt nur eines vor. Seine Kinder töten. Ihr fürchtet euch mehr vor ihnen als vor sämtlichen Magier dieser Welt. Hab ich recht? Sagt mir eines … Wie habt ihr von ihnen erfahren?!«

       »Ketzerin! Hexenweib!«, bellte Fineas zurück.

       Der Hass der Fremden auf den gottergebenen Kriegerorden schien jede Faser ihres Körpers zu durchziehen. Ihre hellen Augen waren leuchtende Punkte unter dem Dunkel ihrer Kapuze.

       »Richtig, ich vergaß, einen Dankesbrief für Zeugung und Geburt an meine Eltern zu schreiben. Denkt ihr, ich habe mir meine Existenz ausgesucht? Also, woher wisst ihr es?«

       »Aus vertrauenswürdiger Quelle hörten wir, dass an diesem Ort dämonische Mächte am Werk sind«, keuchte Fineas und biss vor Pein die Zähne zusammen. »Es seien angebliche Kinder des göttlichen Schöpfers. Uns wurde gesagt, sie sind Ketzer und von Dämonen besessene Magier. Jemand musste hier aufräumen«, verteidigte sich der Alte.

       »Weshalb ihr, Kommandant Fineas?«

       Der Templer sah sie verachtend an. »Ich wurde abberufen. Wir sollten sie lebend fangen.« Sein zittriger Finger richtete sich auf Celena, dann auf Lutek. »Diese beiden wären die Schlimmsten, hieß es.«

       »Dieses Gemetzel hier hat eine von Karmastes Nachfahren angezettelt und ihr gehorcht blind deren Befehle«, spielte die Fremde den Verteidiger von Celena und Lutek.

       Sich aus dem Staunen loslösend, trat Celena auf Fineas zu.

       »Weshalb seht ihr in uns eine Gefahr? Diese Frau, Malaine. Sie war eine der Nachkommen von Karmaste.«

       »Meine Befehle erhielt ich von der obersten erhabenen Mutter persönlich. Mein Glaube. Soll er deshalb eine Lüge sein?«

       »Nein … eher fehlgeleitet. Ich sage die Wahrheit. Karmaste hat Kinder.«

       »Noch ein Ketzer mehr.«

       »Ihr habt nicht die geringste Ahnung, Fineas. Ihr seid nur eine Marionette in diesem Spiel«, sprach Celena in bedauerlichen Ton.

       »Pah. Wir hörten von den angeblichen Kindern des Einen. Blendwerk und Lügen.«

       »Woher? Von wem?«

       Der Kommandant schwieg sich darüber aus.

       »Es ist besser, wenn ihr jetzt geht«, meinte die Fremde.

       »Wir können den Mann nicht verletzt hier liegen lassen«, wandte Lutek ein und bewies, dass sein Herz über Feindesgrenzen hinweg größer war.

       So die Krieger der Schöpferhäuser von ihnen wussten, so wusste es ebenso die Erhabenen derselben. Was bedeutete, dass ihre Gegner nicht allein die San-Hüter waren, sondern auch die Glaubensgemeinschaft an sich.

       »Wie ihr wollt«, äußerte die junge Frau ihren Unmut über die Hilfsbereitschaft. »Dann tut, was in eurer Macht steht, Tousard. Vielleicht hilft es dem saphiumumwaberten Hirn dieses Schwachkopfs dabei in die Gänge zu kommen.«

       » Wie? Was soll …«

       »Heilen. Was sonst«, erwiderte die andere und zog sich in das Dunkel der Nacht zurück.

       Verunsichert starrte Celena ihr nach, dann blickte sie zu Lutek, der ebenso irritiert dreinsah. Kurz darauf kam ihm die Erleuchtung. »Schöpfung«, murmelte er verstehend.

       Celena sah zu dem von ihr verletzten Kommandanten hinab. Mit einem Seufzer ließ sie sich nieder. Nach kurzem Zaudern legte sie ihre Hand auf das Bein des Verwundeten.

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