Kerstin Steiner

Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool


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fühlen und sie sollte keine Panik bekommen und wohlmöglich noch mal abhauen.

      Außerdem blieb ihm so Zeit genug, seine verdammte Angst in den Griff zu bekommen. Okay, eigentlich war das der Hauptgrund, aber welcher Mann gab das schon gerne vor sich selbst zu? Er ganz sicher nicht. Energisch schüttelte er den Kopf.

      Wenn sie nur nicht so verflucht sexy wäre, würde ihm das alles leichter fallen. Aber egal, da musste er jetzt durch, er wusste schließlich wofür und im Notfall waren da ja immer noch der Boxsack und eine eiskalte Dusche.

      Lautes Klappern unterbrach seine Gedanken und ließ ihn erschrocken zusammenfahren.

      Was war das? Juanita?

      Er sah sich um. Nein, dann wäre es hier aufgeräumt. Der entzückende mexikanische Hausdrachen hatte heute eindeutig frei.

      Einbrecher? Unsinn, dann wäre die Alarmanlage losgegangen.

      Er raffte all seinen Mut zusammen und folgte dem Geräusch in die Küche. Vorsichtig schielte er um die Ecke und traute seinen Augen nicht.

      Am Küchentresen saß Caroline in einem hauchdünnen Negligé, das jede ihrer Kurven mehr betonte als verbarg, zumal es knapp unter dem wohlgeformten Po bereits wieder aufhörte. Wenn er genauer hinsah, war das Teil auch noch durchscheinend, da die Sonne schräg von hinten durchs Fenster schien.

      Die langen, nackten Beine baumelten vom Barhocker und steckten in ziemlich hohen Schuhen.

      Sein Mund wurde trocken und sein Herzschlag beschleunigte sich auch ohne den üblichen Espresso bereits um ein Vielfaches.

      Als sie ihn in der Tür stehen sah, ließ sie sich elegant vom Stuhl gleiten und kam mit schwingenden Bewegungen auf ihn zu. Der seidige Stoff raschelte um ihren perfekten Körper und er starrte sie gebannt an. Schließlich blieb sie vor ihm stehen und er erhaschte einen Blick auf ihren runden Brustansatz.

      Schnell verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken.

      Nein! Bitte nicht noch vor dem Frühstück an den Boxsack, das war zu viel!

      Nun hauchte sie ihm einen Kuss auf beide Wangen, gerade so, dass er ihren Duft einatmen konnte.

      Benebelt sah er sie an und versuchte, seine Empfindungen in den Griff zu bekommen. Wenn sie jeden Tag so rumlaufen wollte, konnte der Notarzt gleich mit einziehen.

      Endlich sagte sie etwas.

      Er sah sie konzentriert an, um sich nicht von dem leisen Pfeifen in seinen Ohren ablenken zu lassen.

      „Hast du gut geschlafen?“, bekam er gerade noch mit.

      Schnell nickte er und trat einen Schritt zurück, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Immer noch trommelte sein Herz wild gegen seinen Brustkorb und insgeheim dankte er Gott, dass er eine weite Sporthose übergezogen hatte.

      „Äh, ja…schon…danke“, stammelte er und fuhr sich verlegen durchs Haar, das nun noch strubbeliger in alle Richtungen vom Kopf abstand.

      „Wo kommst du denn her?“

      Caroline hatte seine Reaktion sehr zufrieden registriert und verzieh ihm daher die uncharmante Bemerkung.

      „Schon vergessen? Du hast mich herbestellt, um dich unter die Lupe zu nehmen“, strahlte sie ihn an.

      „Mhm…ja“, brummte er leise.

      „Hatte ich da auch was von Nachtarbeit gesagt?“

      Sie grinste zweideutig.

      „Von welcher Art Nachtarbeit sprichst du denn Rick?“

      Er sah sie entnervt an.

      Musste sie sich immer so mit der Hand durch die langen Haare fahren? Das machte ihn ganz verrückt so früh am Morgen.

      „Ich rede davon, dass du so früh am Tag, also mitten in der Nacht, in meinem Haus rumrennst.“

      Doch sie ließ sich nicht vertreiben, sondern brach in lautes Lachen aus.

      „Mitten in der Nacht? Es ist inzwischen schon halb zehn am Vormittag! Ich habe schon Frühstück für uns gemacht.“

      Sie deutete auf einen reich gedeckten Tisch mit Kaffee…der Duft stieg ihm in die Nase und brachte ihn auf andere Gedanken.

      Versöhnlich kam er näher und rutschte auf einen Barhocker in angemessener Entfernung. So konnte er sie sehen aber nicht berühren, clever gemacht Carter! „Woher hast du all das Zeug? Ich habe das im Leben nicht in meiner Küche gehabt, das ist alles total ungesund.“

      Er deutete auf die Croissants und die Marmelade und verzog den Mund.

      Caroline musste unwillkürlich lachen, denn seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache, die hatten die Croissants bereits verschlungen.

      Er sah zum Anbeißen aus mit dem nackten Oberkörper, der weiten Hose und den verwuschelten Haaren. Sie hatte beinahe schon vergessen, wie verführerisch er war, wenn er gerade aufgewacht war. Schnell griff sie nach der Kanne.

      „Magst du Kaffee? Oder ist der auch verboten?“

      Sie füllte seinen Becher mit dampfendem Kaffee.

      Dankbar nahm Rick den Becher und trank einen großen Schluck. Er würde den Croissants nicht widerstehen können, das war klar.

      Aus den Augenwinkeln sah er an den Croissants vorbei und blieb an Caroline hängen. Ihr würde er auch nicht widerstehen können – sie war verführerischer als der Inhalt einer ganzen Bäckerei.

      Zielstrebig schnappte er sich ein Hörnchen aus dem Brotkorb und sah Caroline nun offen an.

      „Warst du schon einkaufen? Oder was hast du angestellt, um an all das Zeug zu kommen?“

      Sie nickte nur mit vollem Mund.

      „Mhm…war ich…ich kann ohne Frühstück nicht arbeiten“, schwindelte sie. Eigentlich hatte sie Rick überraschen wollen – und das war ihr gelungen, so oder so.

      „Lecker!“

      Ricks Lebensgeister kehrten langsam zurück.

      „Bist du in dem Teil da gefahren? Hat dich damit keiner verhaften wollen oder so? Die haben hier strenge Sittengesetze, weißt du.“

      Er grinste sie über den Tisch hinweg an. Erst jetzt war ihm aufgefallen, dass sie sich nach dem Einkaufen dieses Nichts wieder übergezogen haben musste.

      „Ich meine, mir ist es ja egal“, fuhr er mit einem süffisanten Lächeln fort.

      „Von mir aus kannst du den ganzen Tag in diesem durchsichtigen Teil rumlaufen.“

      Er beugte sich leicht vor und zog mit dem Finger ihren Brustansatz nach und stellte zufrieden fest, wie sich ihre Brustspitzen sofort aufstellten.

      „Oder ist es zu kühl, Süße?“, fragte er frech und zog die Brauen in die Höhe.

      Ertappt lief Caroline dunkelrot an und wäre am liebsten im Boden versunken. Er hatte ihr Spiel längst durchschaut und drehte den Spieß nun um.

      Mit großen Augen beobachtete sie, wie er sich vom Stuhl gleiten ließ, um den Tisch herum ging und hinter ihr stehen blieb. Sie spürte seine Nähe deutlich durch den dünnen Stoff ihres Negligés, sein Atem traf auf ihren Nacken, den er schließlich sanft küsste, um dann seine Arme um sie zu schlingen und zärtlich an ihrem Ohrläppchen zu saugen.

      Caroline bekam weiche Knie, ihr Atem beschleunigte sich, doch sie blieb unbeweglich stehen und genoss seine Nähe.

      „Danke für das schöne Frühstück“, raunte er ihr heiser ins Ohr und verließ fluchtartig die Küche.

      Sprachlos sah Caroline ihm nach. Was war das denn nun gewesen?

      Schnell folgte sie ihm, als sie ihn auch schon in einem wohlbekannten Zimmer vorfand.

      Hochkonzentriert drosch er mit aller Kraft auf den Boxsack ein und stieß bei jedem Schlag ein Stöhnen aus,