Ewald Peischl

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von diesem einen Baum essen, wo doch unzählige andere stehen.

      Adam konnte sich nicht sattsehen an all dieser Pracht.

      Je mehr Adam jedoch schaute, desto mehr kam Bedrängnis in ihm auf.

      Nichts war so wie er.

      "Lieber Gott", sagte Adam!

      Schaffe jemand, der so ist wie ich!

      Als Adam so einschlief nahm Gott eine Rippe von ihm und formte Eva daraus.

      Beim Erwachen sah er Eva.

      Adam und Eva waren sehr glücklich.

      Unendlich glücklich.

      Eines Tages ging Eva zum verbotenen Baum.

      Dort saß eine Schlange.

      Eva fragte die Schlange:

      "Hat Gott wirklich verboten, von diesem Baum zu essen?"

      Ja sagte die Schlange.

      Wenn ihr nämlich von diesem Baum esst, werdet ihr sein wie Gott!

      Eva konnte dieser Verlockung nicht widerstehen.

      Sie aß die Früchte vom verbotenen Baum.

      Auch Adam gab sie zu essen.

      Als Gott dies sah verfluchte er zuerst die Schlange.

      "Auf dem Bauch sollst Du kriechen und Staub fressen, alle Tage deines Lebens."

      Zu Eva sprach Gott:

      "Viel Mühsal bereite ich Dir. Unter Schmerzen sollst Du Kinder gebären. Du wirst nach Deinem Manne Verlangen haben und er wird über Dich herrschen."

      Zu Adam sprach Gott:

      "Verflucht sei der Ackerboden Deinetwegen. Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot verdienen bist Du zurückkehrst zum Ackerboden. Denn vom Staub hab ich Dich genommen, zum Staub sollst Du zurückkehren."

      Adam und Eva merkten nun, dass sie nackt waren.

      Sie bedeckten ihre Blöße mit Feigenblättern.

      Sodann vertrieb sie Gott aus dem Paradies.

      Die Sünde war geboren!

      Viele Generationen vergingen.

      Viele Propheten verkündeten ihn.

      Bis zu jenem Tag.

      In einem Stall zu Bethlehem wurde Jesus geboren.

      Gott hat uns einen Sohn geschenkt!

      Die Liebe war geboren.

      Jesus predigte von Liebe und Frieden.

      In Kana verwandelte Jesus Wasser in Wein.

      Jesus heilte Kranke und Gelähmte.

      Jesus vermehrte Brot.

      Jesus erweckte Lazarus vom Tod.

      Jesus sagte:

      "Was Du von anderen erwartest, das tu auch ihnen".

      Jesus ist für uns am Kreuz gestorben.

      Hinabgestiegen in das Reich der Toten.

      Am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten.

      Aufgefahren in den Himmel.

      Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.

      Jesus ist nicht tot.

      Es geht ihm gut.

      Vielleicht schläft Jesus,

      vielleicht schläft auch Gott.

      Lassen wir Gott diesen Schlaf.

      Wenn Gott erwacht, wird er uns behüten.

      Inzwischen aber sollten wir auf uns selbst aufpassen.

      Sollten wir uns nicht zu weit entfernen von Gott.

      Nicht die Brücke abbrechen.

      Geburt Jesu

      Vor vielen Jahren lebte in der kleinen Stadt Nazareth Josef, ein rechtschaffener und fleißiger Zimmermann.

      Josefs Frau war gestorben, und Josef lebte allein zusammen mit seinen Söhnen.

      Die Einsamkeit machte Josef immer mehr und mehr zu schaffen.

      Beim Besuch im Tempel fiel ihm eine junge hübsche Frau auf.

      Daher kam Josef immer öfter zum Tempel.

      Weil Maria als Kind sehr in sich gekehrt und verschlossen war, hatten ihre Eltern sie einst in den Tempel von Jerusalem unter die Obhut der Priester gegeben, damit sie dort eine gute Erziehung bekäme.

      Doch der Tempelkult hatte Maria, dem einfühlsamen und bodenständigen Mädchen, nie etwas bedeutet.

      So war Maria froh, dass sie als junge Frau den Tempel wieder verlassen konnte, als Josef sie fragte, ob sie ihm Frau sein wollte.

      Maria nahm das Angebot an und folgte Josef in sein Heim.

      Die Söhne Josefs jedoch freuten sich darüber nicht.

      Die Söhne von Josef fürchteten noch mehr Geschwister zu bekommen.

      Das Essen war jedoch jetzt schon knapp.

      Doch Josef, der Zimmermann, ist ein vernünftiger Mann mit einem guten Charakter.

      Wenn er betet, dann ist er mit Gott in seinem Inneren verbunden, und er bittet immer wieder um eine gute Führung für sein Leben.

      Ähnlich ist es bei Maria.

      Maria hört auf die Stimme ihres Herzens und sie vernahm auch die Hinweise des geistigen Schutzwesens an ihrer Seite, welches sich ihr als "Gabriel" vorstellte.

      So wurde sie darüber aufgeklärt, dass in dem Kind, das sie und Josef bekommen würden, Christus inkarniert sein wird, der Gesandte und Sohn des Gottes selbst.

      Er wird mit dem großen Auftrag auf die Erde kommen, die Menschen mit Gott wieder zu vereinen.

      In Nazareth jedoch müssen Josef und Maria erst einmal das abfällige Gerede der Nachbarn ertragen, die sagen:

      "Schaut, der alte Mann und die junge Frau!

      Und jetzt ist sie auch noch schwanger!"

      Die Söhne Josefs stimmen ein in diesen Spott und klagen: "Wir sind arm.

      Doch jetzt müssen wir auch noch Marias Mund mit stopfen und bald auch noch ihr Kind mit durchfüttern.

      Wie soll uns das nur gelingen?"

      Josef hört eines Tages vom Befehl des römischen Kaisers Augustus:

      „Alle Bewohner des Reiches müssen an einer Volkszählung teilnehmen und sich in Steuerlisten eintragen!“

      Für Josef und seine Familie bedeutet dieser Befehl:

      „Sie müssen sich in der Stadt Bethlehem im Süden des Landes in die Steuerlisten eintragen lassen, mehr als zwei Tagesreisen von Nazareth entfernt, weil Josef und seine Familie ursprünglich dort beheimatet waren!“

      Von ihm und seinen Söhnen würde die Besatzungsmacht die Reise wohl verlangen, so denkt sich Josef.

      Doch muss wirklich auch Maria auf diese anstrengende Reise mitkommen?