Monika Fischer

21 Shades of Shame


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sich versahen, waren die Jahre ins Land gezogen und die Lust verging. Oft ohne es weiter zu beachten oder ohne böse Absicht ihrer Partner. Sie wissen es einfach nicht besser und finden sich damit ab, dass Sex ab 40zig sowieso nicht mehr so wichtig ist. Das war schon bei ihren Müttern und Grossmüttern so. Ein Teufelskreis.

       Dana: Was soll ich also tun?

       Ich: Als Erstes schlage ich vor, überlegst du dir, ob du mit deinem Partner darüber sprechen kannst. Kannst du ihm klar machen, dass du bei dem «normalen» Sex, wie er ihn gewohnt ist, keine wirkliche Befriedigung mehr findest?

       Dana: Ich kann es versuchen, aber er ist sehr von sich überzeugt.

       Ich: Gut, dann solltest du dein Kopfkino, Schritt für Schritt reduzieren, die Emotionen und die Geilheit, die du damit verbindest auf null bringen. Das heisst, du fühlst keinen Trieb mehr, wenn du daran denkst, und die Bilder verlieren ihre Kraft, sie machen dich nicht mehr an. Das können wir mit der ebf-Methode unterstützen und schneller erreichen. (Die ebf-Methode ist eine von mir entwickelte Methode um starke Emotionen von unangenehmen Erlebnissen abzukoppeln.)

       Dana: Das können wir gerne machen. Ich überlege gerade, dass ich eigentlich gar nicht weiss, wie ich mich anfühle ohne Kopfkino. Du hast doch einmal davon gesprochen, dass es auch eine Variante gibt, mit viel Zeit und Gefühl für einander … klingt sehr romantisch, aber ich kann mir das gar nicht vorstellen. Mein Partner meinte dazu nur: «Das machen wir doch schon …» Machen wir meiner Meinung nach nicht, aber er hat den Eindruck, dass die Dauer und die Reizpunkte alleine massgebend sind.

       Ich: Sex oder Sinnlichkeit und Erotik ist keine reine Kopfsache. Doch wurde sie durch die heute einfach verfügbaren Pornoangebote auf ein Minimum reduziert, nämlich den rein biologischen, körperlichen, visuellen und triebhaften Aspekt. Auch versuchen Wissenschaftler uns klar zu machen, dass Sex im Kopf beginnt. Ich bin der Meinung, ihre Gehirnscans zeigen nur, was bereits schon als Konditionierung vorhanden war, und die Pornoindustrie fördert das Kopfkino, welches dann den Körper auf unnatürliche Weise stimuliert und manipuliert. Da schliesst sich dann wieder der Kreis und die Wissenschaftler fühlen sich bestätigt. Der Mensch, ob Mann oder Frau, ist aber in erster Linie ein fühlendes Wesen. Das bedeutet, wir spüren zuerst, ob unser Körper bereit ist und ob unser Gegenüber dazu eine positive «Rückmeldung» in Form eines angenehmen Gefühls sendet. Wir sind nur trieb- oder kopfgesteuert, wenn dieser Teil beim Sex zu wenig Beachtung und Wertschätzung findet. Es «verhungert» ein Teil von dir, und Frauen spüren dieses Verhungern viel schneller als Männer. Da bleibt noch einiges unerwähnt, aber für dich schlage ich vor, die Veränderungen Schritt für Schritt vorzunehmen. Sie werden auch deine Beziehung verändern, in welche Richtung ist jetzt noch offen, aber dein Ziel sollte es sein, dich selbst besser oder vielleicht zum ersten Mal als sinnliches Wesen kennenzulernen.

       Dana: Ok, daran möchte ich arbeiten und ich fühle mich jetzt auch etwas erleichtert, denn ich habe zumindest darüber gesprochen. Natürlich habe ich auch mit meinem Partner geredet, aber er weiss nicht mehr, als er selbst in diesen Filmchen gesehen hat und spricht mit niemandem darüber. Es scheint kein Gesprächsthema unter den Jungen zu sein. Man hat einfach geilen Sex und fertig. Wie sollen wir da weiterkommen und eine Alternative finden?

       Ich: Gut, dann lassen wir die Zeit arbeiten und sehen, was sie uns bringt. Viele Frauen ahnen nur, dass es schöner sein könnte als nur ein kurzes Abreagieren. Durch mangelnde Zuwendung kommen sie nicht richtig (ehrlich) in Fahrt und können sich selbst dadurch nie wirklich erfahren. Da die meisten Männer sich keine Gedanken darüber machen, werden beide irgendwann gefrustet und desillusioniert sein. Frauen meistens früher, Männer sicherlich in späteren Jahren.

       Die Geschichte von Dana ist keine Einzelgeschichte. Viele Frauen reagieren auf diese Weise. Was mich aber im besonderen schockiert ist die Tatsache, dass die jungen Menschen bereits so abgestumpft und abgebrüht zu sein scheinen, wie die Darsteller der Pornos, die es ihnen vorleben. Das Gefühl für eine Frau, einfach nur körperlich gebraucht zu werden, führt früher oder später zu Frust oder Depression. Die Männer wissen oft nicht warum dies so ist und lenken sich selbst ab, mit Fremdgehen oder Selbermachen. Es ist erniedrigend, nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, sich eingestehen zu müssen, dass alles was man darüber wusste oder gelernt hatte, weder einem selbst noch dem Partner bzw. der Partnerin auf Dauer Freude macht.

       Offen darüber sprechen kann Mann und Frau oft auch nicht, und darum bleiben die «Sexleichen» im Keller begraben. Die Partner arrangieren sich noch eine Weile, und wenn sie kein Glück haben oder keinen Ausweg sehen, dann erreichen sie das 50. Lebensjahr und haben genug vom Sex.

       Dabei wäre Sex richtig erlebt und gelebt ein Jungbrunnen für beide. Aber, und das müssen wir uns klar machen, weder die kirchlichen noch die pornomässigen Vorlagen und Vorgaben einer gelebten Sexualität werden dem gesunden Menschen gerecht. Wie sonst sollte man erklären, dass man in den Generationen 40plus so viele unzufriedene und unbefriedigte Männer und Frauen findet? Ich habe da einige Antworten und werde dir diese nach und nach vorstellen. Sicher ist aber eines, dass die sogenannte «sexuelle Freiheit», welche die 68er propagiert hatten, für die Zustände heute mitverantwortlich sind. Es sind unsere Kinder, oder auch schon Enkelkinder, die einer Pornoversion von Sex nachhängen und noch viel schneller als wir auf den Frustgraben zusteuern.

       Wollen wir das wirklich mitansehen ohne unseren Anteil an diesen Zuständen je zu hinterfragen?

       Shame oder Schande ist ein hartes Wort und was wir damit verbinden, lässt uns öfter schweigen als sprechen. Es ist vielleicht an der Zeit, das Wort Schande genauer unter die Lupe zu nehmen und den Inhalt von einer anderen Warte aus zu betrachten.

       ... Ich empfehle dir, dich selber zu beobachten, während du diese Geschichten liest. Wenn du dich ertappst, dass du dich schämst, dann wird es vielleicht Zeit, dass du dir Gedanken über dein Leben und deine Einstellungen machst. Nichts ist falsch oder eine Schande. Verhalten wir uns jedoch entgegen unser besseres Wissen und Fühlen, sind es diese Emotionen, die uns wieder auf den richtigen Weg bringen wollen. Weg vom Pannenstreifen und zurück zur normalen Fahrbahn in unserem Leben.

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