Ana Marna

Spurensucher


Скачать книгу

stand mittlerweile hinter ihr.

      „Und was ist euer Ding?“

      Kian grinste erwartungsvoll.

      „Das demonstrieren wir dir gerne.“

      Er griff nach ihr, doch sie tauchte so flink unter seinen Händen durch, dass er ins Leere fasste. Auch Reece reagierte zu langsam. Doch beide setzten ihr sofort nach. Sie war schnell, doch diesmal waren die Männer im Vorteil.

      Noch vor dem Zaun holten sie sie ein.

      Kian umschlang ihren Oberkörper und zog sie eng an sich.

      „Magst du es gerne hart und schnell?“, knurrte er und griff nach ihrem Gürtel. Reece kam ihm zu Hilfe.

      „Nein, du Idiot“, keuchte sie. „Welche Frau mag das schon?“

      Ihre Hose lag inzwischen im Sand und Reece packte ihre Hüften.

      Die Erregung, die in der Luft lag, war kaum auszuhalten. Kian sank auf die Knie, ohne die Frau loszulassen, und zerrte ihr ungeduldig das Shirt vom Körper. Sein Partner hatte bereits die Hose geöffnet und schob sich von hinten über sie.

      Ihr Aufkeuchen war nur ein weiterer Ansporn und in der folgenden Stunde bauten die beiden Männer den angestauten Frust des Tages an ihr ab.

      Sie hielt stand und protestierte nicht ein einziges Mal.

      Schließlich lagen alle drei schwer atmend nebeneinander am Boden, Arme und Beine ineinander verschränkt.

      „Nicht schlecht“, meinte Kian schließlich. „Du bist echt zäh.“

      Er drehte sich auf die Seite und legte seine Hand auf ihre Brust. „Machst du sowas öfters?“

      „Mit zwei riesigen Machos vögeln?“ Sie grinste schräg. „Ganz sicher nicht. Das war eine Premiere.“

      Seine Hand wanderte über ihren Bauch. Er mochte ihren Körper. Schlank und durchtrainiert, dazu weiche glatte Haut. Besser ging es kaum.

      Reece beugte sich ebenfalls vor, um nach ihr zu fassen.

      „Moment Jungs“, wehrte sie ab und setzte sich auf. „Ihr hattet euren Spaß, aber jetzt ist Schluss.“

      „Der Tag ist noch lange nicht vorbei“, meinte Kian und versuchte, sie wieder an sich zu ziehen. Doch sie stemmte sich dagegen.

      „Der Tag nicht, aber das hier schon.“

      Sie stand auf und griff nach ihren Klamotten. Den Männern war deutlich anzumerken, dass sie das nicht so sahen, aber sie erhoben sich ebenfalls und zogen die Hosen hoch. Im Gegensatz zu ihr waren sie weitgehend angezogen geblieben.

      Schweigend sahen sie zu, wie die junge Frau in ihre Kleider stieg. Dann folgten sie ihr zum Zaun. Kurze Zeit später standen alle auf der anderen Seite, direkt neben dem abgelegten Rucksack. Die Hunde lagen immer noch platt am Boden und betrachteten die Männer mit Abneigung und Misstrauen. In aller Ruhe füllte die Frau den Wassernapf und forderte die Hunde auf zu trinken, während sie selbst einige tiefe Schlucke zu sich nahm. Dann verstaute sie alles sorgfältig.

      Als sie sich den Rucksack überwarf, räusperte sich Kian.

      „Wir können dich mitnehmen. Wo willst du hin?“

      Sie lachte auf.

      „Nein danke. Ich nehme lieber den Bus. Mein Bedarf ist für heute gedeckt.“

      „Dann setzen wir das Ganze eben morgen fort“, knurrte Reece. Es war das erste Mal, dass er sie direkt ansprach. „Es hat dir doch gefallen.“

      Sie sah ihn aufmerksam an.

      „Ich glaub, ich muss euch da mal was erklären. Ich bin hier gewesen, weil ich mir die Anlage ansehen wollte, und nicht, um mit euch rumzumachen.“

      „Aber du hast es getan“, grinste Reece.

      Doch ihr Humor war verschwunden.

      „Natürlich. Ich hatte ja keine andere Wahl.“

      Sie sah zu Kian.

      „So wie ihr hier gestanden habt, war völlig klar, was ihr wolltet. Und ihr seht nicht so aus, als würdet ihr freundlich nachfragen. Also haben wir einfach das Beste aus der Situation gemacht, okay? Ihr hattet euren Spaß und ich bin heil geblieben. Also alles bestens. – Machts gut. Und das mit dem Klettern solltet ihr wirklich noch üben. Ich werde wohl noch an meiner Geschwindigkeit arbeiten müssen.“

      Sie stieß einen leisen Pfiff aus und trabte los. Die Hunde waren sofort an ihrer Seite.

      Die Männer sahen ihr sprachlos hinterher.

      „Verdammt“, murmelte Kian. „Die ist echt taff.“

      „Und wer zum Teufel ist sie?“

      Kian hob die Schultern.

      „Keine Ahnung, aber wenn sie glaubt, dass sie uns so schnell loswird, täuscht sie sich gewaltig. So viel Spaß hatten wir schon lange nicht mehr.“

      Reece grinste zustimmend. Sie stiefelten zum Wagen.

      „Hast du deine Kamera griffbereit?“

      Reece nickte und langte nach einem kleinen Koffer auf dem Rücksitz. Sekunden später hielt er eine Kamera mit einem Teleobjektiv in der Hand. Kian fuhr los, gab aber nicht allzu viel Gas. Sie sahen die Frau wieder durch das Gelände joggen. Diesmal sprangen die Hunde kreuz und quer und genossen es, sich gegenseitig zu jagen.

      „Die Viecher sind echt gut erzogen“, brummte Reece während er ein Foto nach dem andern schoss. „Ich mag Hunde ja nicht, aber die drei kläffen wenigstens nicht rum und ziehen auch nicht sofort den Schwanz ein. Okay, gib Gas. Ich denke, ich hab sie im Kasten.“

      Zwei Stunden später hockten sie in einem schäbigen Motel und Kian hielt sein Handy in der Hand.

      „Hey Freaky, kannst du uns einen Gefallen tun?“

      „Und was für einer soll das sein?“ Martin Hicks, von allen nur Freaky genannt, klang gut gelaunt wie immer. „Bitte nicht wieder die nächste Bar. Das wird langsam echt langweilig.“

      Kian grinste.

      „Keine Sorge, diesmal ist es ein bisschen anspruchsvoller. Ich schick dir mal ein Foto. Krieg bitte raus, wer das ist.“

      Sekunden später erklang Freakys Stimme.

      „Süß. Was hat sie angestellt?“

      „Nichts. Aber sie hat einen echt knackigen Hintern.“

      Freaky lachte vergnügt.

      „Mal seh‘n, was ich tun kann. Aber es wird etwas dauern. Der Chief kleistert mich gerade mit Recherchen zu. Ich melde mich dann.“

      Eine Blutschuld

      

       Portland, Oregon

      Das Anwesen von James Taylor war riesig und bestand aus mehreren Gebäuden, die von einem hochgerüsteten Sicherheitszaun geschützt wurden. Das Gelände dahinter war weitläufig und von wenig Grün geziert. Alles wirkte funktional und übersichtlich. Wer hier hinein wollte, hatte keine Chance, unbemerkt zu bleiben.

      Connor blickte über das Grundstück und versuchte seine unterschwellige Wut in den Griff zu bekommen.

      Sie hatten nicht lange gebraucht, um das Domizil von James Taylor ausfindig zu machen, als sie vor einigen Tagen in Portland eintrafen. Er wohnte außerhalb der Stadt und wickelte von hier seine Geschäfte ab.

      James Taylor hatte es nicht nötig, selbst auf der Bildfläche zu erscheinen. Dafür schickte er andere. Fußvolk. Und das führte dazu, dass er sich nur sehr selten dazu herabließ, sein Anwesen zu verlassen.

      Wenn man an ihn herankommen wollte, musste man ihn herauslocken. Und dazu benötigte man einen