Bianka Kitzke

Pour Toujours


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meine Nägel über seine Haut schaben. Der Typ strahlt die pure Sexualität aus. Allein schon sein Blick scheint meiner Venus mitzuteilen, dass er sich jetzt lieber in den Laken wälzen würde. Etienne hatte den Schlafzimmerblick mehr als drauf. Mein Körper prickelte und leuchtete wie der Reaktorkern von Tschernobyl.

      „Darf ich Ihnen schon was zu trinken bringen?“, fragt uns der Kellner und Etienne bestellt eine Flasche Chateau Tour Prignac Grande Reserve. Nicht schlecht, denke ich mir, auch wenn ich nicht weiß um was für einen Wein es sich dabei handelt, als der Kellner nur wenige Minuten mit der Flasche zurückkommt, die rote Flüssigkeit in ein Glas gießt, ehe Etienne ihn versucht.

      „Sehr gut. Danke!“

      Er entfernt sich und ich bin wieder mit dem Mann allein, der mich ansieht, als wolle er es gleich hier auf diesem Tisch mit mir machen. Ich sehe in sein Gesicht und folge seinem Blick auf mein Dekolleté. Meine Wahl hat seine Wirkung nicht verfehlt und meine innere Göttin Aphrodite reißt freudig die Hände in die Luft. Chacka!

      „Erzähle mir von dir! Was führt dich nach Hamburg Clare?“

      „Ich … meine Freundin und ich waren auf dem Hafenfest und … Ähm … Ja!“

      „Wo kommst du her? Geschwister? Familie … einen Freund?“

      Oh weia! Der ist ganz schön neugierig!

      „Ich bin Single, mache Sport, gehe gern tanzen und Ähm …“, bin sexuell unbefriedigt, wollte ich schon sagen doch ich halte mich zurück.

      „… bin ungern unter vielen Menschen. Und dich?“.

      „Ich? … Ich bin wohnhaft in der Stadt und halte mich in Fitness Studios auf, wenn ich nicht gerade eine Freundin habe“.

      Mein Blick ruht auf seinem Gesicht und ich werde neugierig. Etienne war bestimmt ein paar Jahre älter als ich, so Anfang bis Mitte dreißig, was mich ja nicht stört. Reifere Männer törnen mich doch eher an als solche Milchreisbubis in meinem Alter.

      „Und wenn du eine Freundin hast, dann …“

      „… dann bin ich zu sehr damit beschäftigt sie in meinem Bett zu halten und sie zu vögeln“.

      Oh mein Gott, hatte er gerade wirklich vögeln gesagt? Mir wird der Mund trocken und ich musste einen schweren Kloß hinunterschlucken. Ich schließe die Augen und sehe förmlich das Bild vor mir, wie er sich über mich beugt und meine Lust stillt. Wie kann ein Mann mich nur aus der Fassung bringen. Rasch öffne ich die Augen und blicke Etienne an. Sein Blick scheint so, als hätte er meine Gedanken gelesen und ich erröte.

      „Hast du dich schon entschieden, was du essen möchtest?“, fragt mich Etienne grinsend, als der Kellner neben uns an den Tisch tritt und ich ihn immer noch mit offenem Mund anstarre. Clare mache den Mund zu!

      „Ähm ja … als Vorspeise nehme ich Carpaccio und als Hauptspeise die Lachs-Spinat-Rolle“.

      „Ich nehme das Gleiche. Und zum Hauptgang nehmen wir den La belle Colombelle“, antwortet Etienne und reicht dem Kellner die Speisekarten.

      „Dankeschön“. Er nickt und entfernt sich, während in meinem Kopf das Wort Vögeln Ping Pong spielt. Etienne trinkt einen Schluck von seinem Wein und ich bemerke, wie ich ihn dabei immer noch anstarre. Ach herrje ich bin echt untervögelt, wenn es mich schon antörnt, wie der Mann seinen Wein trinkt. Hör doch auf den Mann so anzustarren! Ich sehe, wie Etienne mich ansieht, als ich mir mit geschlossenen Augen den ersten Bissen meines wirklich perfekten Essens in den Mund schiebe. Allen Anscheins kämpft er mit der Selbstbeherrschung und schluckt schwer, als ich die Augen wieder öffne. Er sitzt nur wenige Zentimeter von mir weg und ich spüre deutlich, den Atemzug der über meine Haut gleitet, als er ausatmet. Schweigend bringen wir das Essen zu Ende, während Etienne mich immer wieder ansieht.

      „Nachtisch?“

      „Oh … liebend gern, aber ich glaube, dann platze ich!“

      „Ok, dann lass uns gehen“, sagt er und winkt dem Kellner zu. Etienne zahlt und wir verlassen das Restaurant. Wir fahren ins Le Lion – Bar de Paris, eine Bar in Hamburg und wollen den Abend mit ein paar Cocktails ausklingen lassen. Etienne führt mich direkt an die Bar, wo ich mich so elegant wie nur möglich auf einen dieser Hocker gleiten lasse. Nachdem mit Etienne die Karte mit den Getränken gereicht hat, versuche ich mich erneut in Fassung zu halten. Auf der Karte stechen mir Getränke wie Sex on the Beach, Orgasmus und Ficken ins Auge.

      Herrje Clare, reiß dich zusammen!

      Frustriert lege ich die Karte weg und bestelle mir eine Pina Colada. Bei dem Getränk kann ich wohl nichts falsch machen.

      Etienne

       „Ich finde es schön, dass du meine Einladung angenommen hast!“, flüstere ich Clare nach dem ersten Schluck Wein ins Ohr und grinse sie an. Ich kann nicht anders, aber ich muss sie immer zu berühren. Meine Hand gleitet völlig automatisch zu ihrem Haar und wickelt eine Strähne ihres Haares um den Finger.

      Ja ich bin scharf, verdammt.

      Und ich will mein ganzes Leben nichts mehr zu vögeln haben, wenn ich dieses schüchterne Reh nicht heute Nacht erobern kann. Clare blickt mir in die Augen und sieht die pure Lust darin, während sie mit ihrem Atem meinen Duft in sich aufnimmt. Der Teufel soll mich holen wenn sie nicht, das gleiche, wie ich will.

      „Du bist eine wunderschöne Frau. Lass uns woanders hingehen! Irgendwo hin wo uns nicht so viele Leute zuschauen“, flüstere ich, während ich ihrem Mund sehr nahe komme. Soll ich sie küssen? Wäre ich Hellseher könnte ich sehen, was Clare gerade durchmacht. Ich erkenne das sie mich genauso will wie ich sie. Keine Ahnung was plötzlich in sie gefahren ist, doch wie von der Tarantel gestochen springt Clare von ihrem Stuhl und sieht mich an. Sie erkennt, wie das pure Entsetzen in meinem Gesicht aufleuchtet.

      „Na höre mal, für wen hältst du mich? Ich bin doch keine Schlampe. Danke für den netten Abend und das Essen, aber ich gehe jetzt“, höre ich sie brüllen und zum Ausgang eilen.

      Fuck! Ich muss sie aufhalten!

      „Warte! So habe ich das nicht gemeint, aber deine Körperspannung zeigt deutlich, dass du mich willst“.

      Clare

      Mein Kopf prickelt, mein Körper vibriert. Ja, ich will dich und Jaa, lass uns vögeln gehen, aber ich bin keine Frau für eine Nacht! - Keine billige Schlampe die du morgen wieder vergessen hast!

      „Da hast du wohl was falsch gedeutet. Danke für die Einladung und schön dich kennengelernt zu haben“, gebe ich ihm zur Antwort und gehe. Draußen springe ich in ein Taxi und lasse mich zurück zum Hotel fahren. Aufgebracht und etwas in meinem Stolz verletzt treffe ich einige Zeit später wieder im Hotel ein. Ich werfe meine Schuhe von den Füßen und entledige mich meiner Kleidung. War ja klar das so Typen Arschlöcher sein müssen, denke ich mir und lass mich in meiner Unterwäsche auf das Bett fallen.

      Verdammt! Verdammt! Verdammt!

      Warum kann nicht einmal was im Leben gut laufen. Ein netter Typ, was essen, was trinken und … davonlaufen wie ein kleines ängstliches Häschen. Wann hatte ich denn schon mal das Glück von einem äußerst attraktiven und puren Sex ausstrahlendem Mann ausgeführt zu werden? Noch nie! Mir kreist leicht der Helm, was wohl an den Cocktails und dem teuren Wein liegen muss. Morgen früh sieht die Welt schon anders aus und ich falle in einen unruhigen Schlaf in den mich Etienne verfolgt. Etienne! Allein schon sein Name genügt, um mir ein warmes Gefühl zu bescheren, mein Höschen feucht werden zu lassen und mir den Drang verleiht, mich selbst zu berühren.

       „Clare? Clare? Komm wir müssen los. Das Schiff wartet“. Estelle klopft wie verrückt an meine Tür und ich stehe genervt auf, um ihr zu öffnen.

      „Bin wach“, sage ich zu ihr und begebe mich zurück in mein Zimmer um mir meine Klamotten anzuziehen.

      „Du siehst ziemlich fertig