Bianka Kitzke

Pour Toujours


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mich?“

      „Ja … ich war, … ich war … mit Etienne Essen und was trinken!“, sage ich zu ihr und achte nicht weiter auf ihren schockierten Blick.

      „Etienne? Der heiße Kerl vom Hafen? Wieso hast du mir nicht erzählt, dass du dich mit ihm triffst?“

      „Das war spontan!“

      Spontan? Ich war noch nie spontan. Ich plane immer jeden Schritt, den ich gehe und vor allem bin ich noch nie ungeplant mit einem Mann ausgegangen. Schon gar nicht mit einem so heißen Teil.

      „Mach dir keine Gedanken. Wir waren nur was trinken und basta. Eine einmalige Sache“, sage ich zu ihr und gehe neben ihr her zum Schiffsanleger.

      „Habt ihr … du weißt schon … Knick Knack“.

      „Nein! Na hör mal … außerdem ist er ein Arsch“.

      „Wie Arsch?“

      „Estelle! So Typen können nur Arschlöcher sein. Sind nur auf Sex aus und …“

      „Also wollte er doch knick knack mit dir … Wo ist dein Problem? Wäre doch super gewesen. Endlich wieder Leben in deiner Vagina!“

      „Och echt … Du denkst nur an das eine. Aber das hätte ich mir gleich denken müssen, das er nur das eine will … bei meinem Aussehen“.

      „Du bist wunderschön. Und jeder der das nicht zu schätzen weiß, ist echt ein Arsch“, lachte Estelle und nahm mich in ihre Arme.

      „Wunderschön? Das sagst du nur, weil ich deine Freundin bin. Oder wann hast du gesehen, das mich so ein heißer Typ angesprochen hat, geschweige denn mit mir aus war?“

      „Ok du hast Recht. Aber lass dir von so einem Trottel nicht deinen Urlaub verderben. Du findest schon noch einen der dir seine Sahne in den Kaffee gießt. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und denk daran mir von überall etwas mitzubringen“.

      „Versprochen“, gebe ich ihr zur Antwort, drücke sie noch einmal ganz fest und gehe meinen Weg. Ich beziehe meine Kabine und bin eine halbe Stunde später erneut auf Deck um mich der Sicherheitsunterweisung zu unterziehen. Es war alles so aufregend! Und mir schlägt das Herz bis zum Hals als wir dann endlich ablegen. Wie eine Verrückte stehe ich an der Reling und winke Estelle zu. Ich bin auf einem Schiff! grinse ich und sehe zu wie Hamburg immer weiter in die Ferne rückt.

      Etienne

       „Wie war dein Date?“, fragt mich mein Bruder, als er mich zu dem Schiffsanleger bringt.

      „Ganz ok, bis ich es vermasselt habe!“

      „Was hast du gemacht?“

      „Die Signale falsch gedeutet. Ich dachte echt, sie will es auch und dann … ach komm lass uns über was anderes reden. Ich habe mir die zwei Wochen Kreuzfahrt so was von verdient“.

      „Vielleicht findest du ja auf dem Schiff eine die du vögeln kannst. Apropos vögeln … hast du was von unserem Bruder und deiner Frau gehört?“

      „Exfrau. Wir sind geschieden – falls du es vergessen haben solltest. Und nein habe ich nicht. Ist auch besser so. Ich bin noch immer mächtig pissig auf die beiden“.

      „Ok Brüderchen ich wünsche dir erholsame Tage und das mir keine Klagen kommen. Melde dich ab und zu mal bei uns, vorausgesetzt …“

      „Ja ich weiß, du findest keine zu vögeln, blablabla“.

      Ich drücke meinen Bruder an mich und gehe auf das Schiff.

      Zwei Wochen in denen es nur mich und die Erholung gibt. Wie ich mich freue.

      Ich habe gerade die Sicherheitsunterweisung hinter mich gebracht als ich auf der anderen Seite des Schiffes ein mir bekanntes Gesicht entdecke. Das gibt es ja nicht! Clare. Ein Kribbeln macht sich in meinem Bauch breit und mein Freund in der Hose strampelt schon. Lass das!

      Ok, Clare war auch hier. Dann werde ich wohl meinen Charme spielen lassen. Hier konnte sie nicht weglaufen. Wäre doch gelacht, wenn ich sie nicht erobern kann.

      Clare

      Zwei Stunden später laufe ich mit meiner Karte zu den Kabinen. Panische Angst mich zu verlaufen macht sich in mir breit.

      Völlig in Gedanken versunken merke ich nicht mal, wie mich eine Hand von links an meinem Arm packt und in einen Raum, der aussieht wie ein Besprechungsraum, zieht. Der Raum ist dunkel und ich brauche ein paar Minuten, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt habe. Hastig drehe ich mich um und sehe Etienne mit verschränkten Armen an der Tür lehnen. Seine blauen Augen funkeln wie Saphire.

      „Na so eine Überraschung! So sieht man sich wieder“, höre ich ihn sagen, als er sich von der Tür abstößt und auf mich zukommt. Der markante Duft seines Eau de Toilette dringt in meine Nase und ich atme ihn mit geschlossenen Augen tief ein. Als ich meine Augen wieder öffne, steht er so dicht vor mir, dass ich mit meiner Nasenspitze fast seine Brust berühren kann.

      Etienne ist gut anderthalb Köpfe größer als ich. Bin ich echt so klein? Was machst du dir über so was Gedanken?

      Der Sex Gott steht vor dir!

      „Hat’s dir die Sprache verschlagen?“

      Das Kribbeln in meinem Bauch ist wie ein Blitzschlag, als er meine Hand ergreift und mit seinem Daumen Kreise darauf zeichnet. Oh mein Gott.

      „Was … was tust du … du hier?“, stottere ich, als ich sehe, das die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes offen stehen und ich einen Blick auf Etiennes Brust erhasche. Sofort schießt mir die Hitze in meine Lenden. Völlig unbewusst schließe ich meine Augen und beiße mir auf die Unterlippe um den Gedanken an seine muskulöse Brust zu verdrängen.

      Wie gern würde ich daran lecken! Den Geschmack seiner Haut in mir aufnehmen! Als ich die Augen jedoch wieder öffne, steht Etienne mit leicht geöffnetem Mund vor mir und seine Atmung geht etwas schneller.

      „Wahrscheinlich das gleiche wie du! Ich sagte doch schon mal, du sollst das lassen“.

      Seine raue Stimme geht mir durch Mark und Bein, während er mit seinem Daumen über die Wange und mein Kinn streichelt. Ich spüre wie mir die Knie weich werden und instinktiv kralle ich mich an seinem Arm fest.

      „Küss mich“, höre ich meine Stimme aus mir heraussprudeln und hebe meinen Kopf näher an Etienne heran, doch dieser steht einfach nur grinsend vor mir und haucht mir ein „Später ma belle“, in mein Ohr, während er mit seiner Hand eine heiße Spur an meinem Hals bis zu meinem Schlüsselbein hinterlässt.

      Ma belle? Was heißt denn das? Na Google wird es wissen – später!

      „Ich sollte mich noch bei dir entschuldigen!“

      „Warum?“

      „Wegen gestern. Ich bin normalerweise nicht so … draufgängerisch. Wahrscheinlich ist mir der Wein zu sehr in den Kopf gestiegen. Kannst du mir vergeben?“

      „Hmm … kann ich“, lächle ich Etienne an.

      „Lass uns einen Neuanfang starten. Ich bin Etienne und ich kann an nichts anderes als diese rote Unterwäsche von gestern denken“, höre ich ihn mit einem Grinsen sagen und sehe ihm in die Augen.

      „Rote … Unterwäsche? Wo … hast du …?“

      „Süße, dein Ausschnitt gestern war so … tief, ich hätte sogar dein Höschen durch dein Oberteil sehen können“.

      Süße? Er wird mich doch nicht süß finden? Ich stehe wie eine Idiotin vor ihm, als ich seine Worte vernehme. Die Hitze zwischen meinen Beinen wird beim Gedanken an Etienne mit meinem Höschen nur noch stärker und nur in Zeitlupe bekomme ich mit, wie Etienne mich in den Arm nimmt und in eine dunkle Ecke zieht, als er Geräusche von der Tür wahrnimmt. Ich stehe direkt vor ihm, mit seinem Arm um meine Hüfte während