noch einmal hoch, weil du auf der Schwelle zu deinem neuen Leben stehst. Alles wird gut! «
Wir hatten jetzt beide Tränen in den Augen.
»Dann lass uns mal deine Haare schön machen, ich habe mir schon etwas ganz Tolles für dich ausgedacht. «
»Du spannst mich jetzt aber auf die Folter… «
Dann fing sie an und wir erzählten uns Anekdoten aus der Vergangenheit und nach und nach konnte ich wieder lachen.
»Geht es Klaus nach diesem schaukligen Flug wieder gut? «
»Du kennst doch Männer! «, sagte sie nur und wir gackerten wieder los.
Nach einer guten halben Stunde war sie fertig.
Jetzt reichte sie mir einen Spiegel und ging mit mir in das Badezimmer. Ich drehte mich zum Spiegel und staunte nicht schlecht.
»Wow! Ich sehe ja fantastisch aus! Danke! «
Sie hatte eine mit Perlen verzierte Hochsteckfrisur gezaubert. Dann ging es an das Make-Up. Nach einer weiteren halben Stunde half sie mir das Kleid anzuziehen.
Ich war bereit!
Ich hatte mir ein figurbetontes cremefarbenes mit Spitzen gearbeitetes Kleid ausgesucht.
Es saß wie angegossen.
Als ich mich im Spiegel anschaute kamen mir die Tränen. Alles war einfach nur perfekt!
Jetzt wurde ich nervös.
Iris machte noch ein paar Fotos und dann wollte sie mit einem Glas Champagner anstoßen.
»Iris, hast du auch einen Saft dabei? «
»Ach, ein Schlückchen Schampus geht doch immer «, meinte sie.
»Nein, das geht gar nicht, weil… «, ich grinste ihr zu. Es dauerte einen kleinen Moment, dann stieß sie einen Schrei aus und rief: «Bist du schwanger? Wann wolltest du mir das sagen? «
Ich lächelte sie an: »Nicht böse sein, ich weiß es auch erst seit ein paar Tagen, warte mal kurz… «
Ich ging zu meiner Tasche, holte eine kleine Schachtel heraus und reichte sie ihr.
»Mach auf! «
Sie öffnete ganz vorsichtig die Schachtel und ein Babynuckel kam zum Vorschein.
»Die Schachtel wollte ich dir jetzt gleich geben, du bist mir durch den Champagner einfach nur zuvor gekommen. Ich hatte alles so gut geplant «, sagte ich.
»Chiara, mir fehlen die Worte, du machst Sachen! Ich freue mich für dich! «
»Und ich mich erst, jetzt ist unser Glück vollkommen, hab ich mir verdient… «, sie prostete mir zu.
»Und wie! Prost meine Liebe! Auf deine Hochzeit, dein neues Leben und auf deine Schwangerschaft! Weiß Carlotta schon Bescheid? «
»Nein, ich will es ihr nachher sagen. Ich bin so gespannt, wie sie es aufnehmen wird, ein kleines Geschwisterchen zu bekommen. Ich hoffe, sie weiß, dass sie immer mein kleiner Schatz bleibt… «
Iris wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und sagte dann: »Ich bin sicher, dass sie sich freuen wird. Sie wirkt jetzt so glücklich und froh, ich glaube, sie hat die schlimmen Ereignisse mit ihrem Vater gut verarbeitet. «
Ich nahm mein Glas Orangensaft und prostete ihr zu:
»Darauf trinken wir jetzt. Alles ist gut! Jetzt muss ich aber langsam mal auf die Uhr schauen. «
Wir lagen gut in der Zeit, gleich müsste Onkel Hans kommen. Ich hatte ihn gebeten mich zum Standesamt zu bringen. Da ging die Tür auf und Carlotta kam hereingestürmt.
»Oh Mama, du siehst aber schön aus. «
»Danke, mein kleiner Engel. Hast du schon die Blütenblätter bekommen? «
»Ja, hier schau einmal. «
Ich ging in die Hocke und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich habe dich so lieb mein Schatz, du bist mein Spatzenkind. Ich bin so froh, dass du heute dabei bist und umso mehr freue ich mich, dass du mich mit Onkel Hans zum Standesamt begleitest. «
»Klaro, du kannst doch nicht alleine gehen! «
Sie sagte es so souverän, dass ich um Fassung ringen musste um nicht zu weinen.
Ich war gerührt.
Hoffentlich hatte Iris Recht und meine Carlotta freute sich auch über die Nachricht ein Geschwisterchen zu bekommen und mein böser Traum von heute Nacht war kein böses Omen.
Es klopfte.
Carlotta stürmte zur Tür, da stand mein lieber Onkel Hans.
Schick hatte er sich gemacht, der Smoking saß perfekt.
Ich lief auf ihn zu.
»Schön, dass du da bist. Ich bin so gut wie fertig. «
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
»Gehst du so mit mir zum Standesamt? «, fragte ich ihn.
»Meine kleine Kiki, du siehst wundervoll aus. Die Frage ist doch eher, ob ich dich begleiten darf. Ach Kind, ich freue mich so sehr diesen wichtigen Schritt gemeinsam mit dir zu beschreiten. «
»Danke, das bedeutet mir sehr viel! «
Die Rührung in diesem Moment stand uns beiden im Gesicht geschrieben. Wir drückten uns noch einmal. Dann zog ich meine Schuhe an und legte noch etwas Lippenstift auf, nahm meine kleine Tasche. Iris legte mir meinen Brautstrauß in die Hand. Ein wunderschöner Rosenstrauß gepaart mit kleinen Perlen, er sah aus wie ein kleines Kunstwerk.
Carlotta nahm ihr kleines Körbchen mit den Blütenblättern, Iris verabschiedete sich.
An der Tür drehte sie sich noch einmal um und formte mit ihren Händen ein Herz.
Auf dem Flur stand meine Mutter.
Sie kam auf mich zu, nahm mich in den Arm und flüsterte mir zu: »Meine Süße, genieße jetzt deinen Tag, alles ist gut. Ich habe dich lieb und wünsche dir ein Leben voller Glück und Liebe. Dein Maurice ist ein Glückskind, das er mit dir zusammen sein kann. «
»Danke, Mama. Ich habe dich auch lieb. Iris und Klaus nehmen dich jetzt mit, wir sehen uns gleich auf dem Standesamt. Mama, ich bin so aufgeregt… «, eine letzte Umarmung und dann nahm ich Carlotta auf der rechten Seite an die Hand und Onkel Hans an die Linke.
Martin wartete bereits am Eingang des Hotels auf uns.
Er öffnete die Türen des Wagens und ich stieg hinten ein, dann setzte sich Carlotta.
Onkel Hans nahm vorne Platz und Martin setzte sich auf den Fahrersitz.
»Wohin darf ich die Braut entführen? «, fragte er ganz schelmisch.
»Einmal ins Glück «, sagte ich freudig.
Nach kurzer Zeit kamen wir am Standesamt an.
Martin half mir aus dem Wagen und dann schritten wir gemeinsam in das Standesamt. Nur noch ein paar Stufen, dann standen wir vor der Tür.
»Kiki, bevor es nachher im Trubel untergeht. Du bist eine wundervolle Frau und ich wünsche dir alles Glück dieser Welt. Ich habe dich sehr lieb, meine Kleine! «
Ich drückte seine Hand, atmete noch einmal tief durch und dann öffnete Onkel Hans die Tür. Ich betrat den Raum und da sah ich ihn, meinen geliebten Maurice.
Er drehte sich langsam um und seine Augen sahen mich an. Ich bemerkte wie er nach Luft rang und seine Augen mich voller Wärme anschauten. Neben ihm stand sein Sohn Felix, er legte seinen Arm auf die Schulter seines Vaters und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Maurice nickte und sah sehr ergriffen aus.
Am liebsten wäre ich nach vorne gerannt, aber ich ging ganz langsam Schritt für Schritt bis ich vorne ankam. Mein Herz pochte wie wild und ich fragte mich, ob ich überhaupt