Nutze die Bibliothek vor Ort - Du musst dein TV-Gerät ja nicht gleich in die Tonne kloppen. Schau dir deine Sendungen aber bewusst an. Während man im Fernsehen dauerberieselt wird, findet draußen das wahre Leben statt. Oder nimm dir doch einfach mal ein gutes Buch zur Hand. Ich habe neuerdings frei zugängliche Bücherregale /-kisten für meine Person entdeckt. Diese findest Du oft im Zentrum oder an Marktplätzen. Win-Win-Situation: 1. Eigene Lektüren loswerden, ohne diese weg zu werfen. 2. Neue Bücher entdecken. Nach dem Lesen kann man diese ja wieder retour stellen. Und dies ohne Öffnungszeiten und Leihgebühren.
# 8 Mal ehrlich: Benutzt Du wirklich sämtliche Mobile-Apps und Computerprogramme, die Du installiert hast? Deinstalliere alle Applikationen von Deinem Computer und Smartphone, die Du seit einem Jahr nicht mehr verwendet hast. Der logische nächste Schritt: Tage dich aus allen Newslettern aus, die du erhältst, aber nie oder nur fast nie liest. Weg mit diesen Zeitfressern und Konsumverführern. Die Newsletter der vergangenen Wochen kannst du ebenfalls gleich löschen.
#9 Schaffe Dir bewusst und tunlichst regelmäßig Zeiträume, in denen Du den Telefonstecker ziehst, das Internet abschaltest, das Handy ausmachst und auf den Knopf im Ohr verzichtest. Beschränke deine Internet-Zeiten bewusst. Ein solches "Funkloch" kann erholsam sein. Wähle am besten einen festen Tag in der Woche, an dem Du alle Unterhaltungsmedien ausgeschaltet lässt. Zieh zur Not den Stecker. Wir werden jeden Tag mit zahlreichen Informationen überschüttet, dass unser Verstand manchmal Ruhe benötigt.
#10 Überprüfe deinen Kalender(Filofax & Co.) auf private und geschäftliche Termine, zu denen du nicht zwangsläufig hin musst oder auf die du keine Lust hasst. Wie würde es sich anfühlen, diese Termine abzusagen? Befreie deinen Kalender und dadurch dein Alltagsgeschäft von diesem Terminballast.
#11 Minimalistisch leben bedeutet auch beruflich kürzer treten und etwa nur noch halbtags zu arbeiten. Das Land Schweden macht es gerade vor und testet den 6-Stunden-Arbeitstag bei gleicher Gehaltsbezahlung. Das wird sich bei uns in Deutschland möglicherweise absolut nicht ohne Gehaltsverzicht durchsetzen. Jedoch sind dazu viele Jobeinsteiger bereit, fordern eher Gleit- und Auszeiten und verzichten dafür auf das Haus oder das Automobil. Dank des World Wide Web gibt es mehr und mehr Berufe, die eine Präsenz im Büro oder im Land unnötig machen. Um die Welt reisen und dabei arbeiten das sind heutzutage die Traumjobs. Dafür benötigt man in der Bundesrepublik Deutschland nach wie vor eine Meldeadresse (z.B. bei Angehörigen und Bekannten).
#12 Wochenmarkt anstatt Supermarkt. Einkäufe in großen Supermärkten sind nicht nur unangenehm hektisch, stattdessen auch Sammelplätze für Pestizide, Gentechnologie und Konservierungsstoffe. Möchtest du dir selber etwas Gutes tun, dann entspann dich und mach; einen Ausflug zum Gemüsemarkt. Da weißt du nicht nur, wo deine Nahrungsmittel herkommen, sondern kannst den Einkauf auch in aller Ruhe genießen. Hin und wieder gibt es sogar jede Menge kostenlose Verköstigungen.
#13 Teile dein (Bar)Geld ein: Überlege dir ein Wochenbudget und stecke die Hälfte in dein Portemonnaie. Die andere Hälfte in einen Briefkuvert bis donnerstags (Notgroschen). Mit der Zeit wirst du sehr viel weniger Geld ausgeben. Sinnlose Bevorratung erledigt sich von selber.
#14 Selbst auf einem kleinen Balkon oder Fensterbrett kann jeder ein wenig Gemüse oder Kräuter (Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch und Thymian anbauen. Die so entstehenden Nahrungsmittel sind auf jeden Fall frei von Zusatzstoffen, Plastikverpackungen und beanspruchen keine langen Transportwege und du verzerrst, was eben gerade wächst. Und auch wenn es nur Sprossen oder ein paar Tomaten sind, eigene Nahrungsmittel machen Freude und ziemlich stolz. Tipp: Verschwende kein Wasser: Gieße deine Bepflanzungen, Kräuter oder den Garten mit Regenwasser.
Konsequenter Minimalismus hört sich nach Verzicht und Aussteiger Dasein an. Es gibt eine gute Mitteilung: Selbstverständlich kann man an dem modernen Gesellschaftssystem teilnehmen und sich gleichwohl durch Minimalismus-Strategien Freiräume schaffen.
Du musst nicht alle genannten Punkte auf einmal umsetzten. Aber vielleicht zwei oder drei. Die Auswirkungen und das gute Gefühl anschließend werden dich begeistern, dass bewusster Verzicht zufriedener machen kann.
Minimalismus in den eigenen Wohn(t)räumen
Gewiss hast auch du jene eine Schublade zu Hause, in der generell immer ein heilloses Durcheinander dominiert. Dort, in dieser Schublade, wird aller Krempel abgelagert, der an welchem Ort auch immer nicht wirklich Platz findet. Briefe, die beantwortet werden sollen, Türschlüssel, Schreibstifte, Papierblätter für Notizen und und und. Im Laufe der Zeit häuft sich dabei gerne mal mehr und mehr unnützer Krimskrams an und letzten Endes findet man am Schluss überhaupt nichts mehr.
(Frei)Raum mit Köpfchen, System und Ausdauer schaffen
Ausmisten geht besser mit Köpfchen, System und Ausdauer. Die komplette Wohnung beziehungsweise Eigenheim auf einen Rutsch zu entrümpeln ist selbstverständlich ein ehrbares Projekt, aber für die meisten Menschen von uns möglicherweise nicht wirklich ausführbar. Vor allem geht einem eines Tages die Lust verloren. Und zum anderen wird man nach einer bestimmten Zeit wirklich Entscheidungsträge. Aus diesem Grund geht man das Projekt Ausmisten am bequemsten schrittweise an. Regal für Regal, Kommode für Kommode, Schubfach für Schubfach.
Wo man dabei beginnt, das sollte jeder selber wissen. Kommt man besser zurecht, wenn man erst das Kellergeschoss entrümpelt und dort dann Freiraum hat für alles, was anderorts im Weg steht? Oder würde man sich so nur den frisch geordneten Keller wieder vollmüllen? Es gibt in allen Haushalten Bereiche, die es besonders nötig haben, von überschüssigem Ballast freigemacht zu werden. Nimmt man diese an erster Stelle in Angriff, dann gibt das häufig Schub, ebenfalls den Rest der Wohnung auszumisten.
Macht euch das Entrümpeln bzw. Aussortieren so angenehm wie denkbar. Falls ihr euren Kleiderschrank ausmisten möchtet, dann räumt zuvor den Schlafraum ein bisschen auf. Oder räumt den Esstisch frei, falls ihr die Küchenschränke in Angriff nehmt. Ganz gleich, wo Ihr entrümpelt, schafft euch zuvor einen Freiraum, an dem Ihr den gesamten Klimbim in Ruhe ausbreiten, durchgehen und ordnen könnt. Kaum etwas ist nerviger, wie bei dem Ausmisten stets um umherfliegende Kissen oder dreckiges Geschirr herum räumen zu müssen. Und wie alles andere macht auch Ausmisten noch vielmehr Freude mit der richtigen Musik im Hintergrund! Falls ihr den Anlass beim Schopfe packen und zum Beispiel den Schrank unmittelbar mal richtig blitzblank machen möchtet, dann legt euch alles, was ihr hierfür braucht, schon davor zurecht. Genau wie große Mülltüten oder ein paar (Umzugs)Kartons, damit ihr alles, was weg kann, unmittelbar zusammen packen könnt.
Ein erster Schritt, mit dem Ausmisten weiterzukommen, besteht also darin, sich einzugestehen, dass es einem schwerfällt. Dass es weht tun kann, Sachen wegzutun. Denn als Folge verstehst du, dass du eine Barriere bewältigen musst, um dein Projekt in die Tat umzusetzen. Diese Hürde zu bewältigen glückt einfacher, wenn man sich erst einmal eingesteht, dass sie tatsächlich existiert.
Trotzdem bleibt beim Aussortieren immer ein Stolperfalle. Denn jeder Entschluss, etwas wegzuwerfen oder wegzugeben, ist stets eine Entscheidung. Und Entscheidungen enthalten generell das Risiko, dass die andere Möglichkeit im Nachhinein richtiger gewesen wäre.
In den meisten Fällen gelangt man zu dem Resümee, dass eine Aussortier-Aktion möglicherweise mehr Entwicklungsmöglichkeiten offeriert als das Risiko, das man dadurch eingeht. Einfach, weil du ja nicht leichtsinnig entscheiden musst. Du könntest dich an bestimmten Kriterien orientieren. Und so eine wohlüberlegte Aussortierentscheidung für Dich selber fällen.
Die folgenden Grundsätze zu befolgen, ist schon die halbe Miete
Einfache Grundsätze des Ausmistens - Wir sind Profi im Bunkern, aber Novizen in der Reduzierung. Ebenfalls das Entrümpeln muss daher gelernt sein.
Die folgenden Grundsätze zu befolgen, ist schon die halbe Miete
Grundsatz-Tipp 1: Sich nicht zu viel vornehmen. Einsteiger entrümpeln am besten nur ein Schubfach, Erfahrene den Kleiderschrank. Wer gleich ein gesamtes Zimmer in Angriff nimmt,