Anaïs Goutier

Isabelle und die Bestie


Скачать книгу

04d2-5414-8be3-72746dc9c4f0">

      Anaïs Goutier

      Isabelle und die Bestie

      Sinnlicher Märchenroman

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Das Buch

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Impressum neobooks

      Das Buch

       Eines der schönsten Märchen und eine der größten Liebesgeschichten der Welt

      Romantisch, sinnlich und voller Poesie erzählt Anaïs Goutier das berühmte Märchen um die Schöne und das Biest neu – mit einer klugen, furchtlosen Heldin und einem Biest, das mit seiner animalischen Natur hadert.

      Nur die aufrichtige Liebe der schönen Belle könnte den in ein schreckliches Ungeheuer verwandelten Prinzen von seinem grausamen Fluch erlösen. Aber seine Gefühle für sie sind gefährlich und am bedrohlichsten ist seine Lust.

      Wird es ihnen dennoch gelingen, die unbezwingbar scheinenden Hindernisse zu überwinden und einander bedingungslos zu vertrauen?

       »Isabelle und die Bestie« ist ein erotischer Märchenroman über das Tier im Manne und über die grenzenlose Macht der Liebe.

       Die Autorin

      Anaïs Goutier ist das Pseudonym einer 1985 geborenen Autorin und Kulturwissenschaftlerin, die im Bereich der interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung publiziert und forscht.

      Mehr über die Autorin und ihre Bücher unter

       www.anaisgoutier.jimdo.com

      oder bei Facebook.

      Kapitel 1

      Grafik 0s war einmal ein tüchtiger Kaufmann, der es mit Besonnenheit und klugem Geschäftssinn zu beträchtlichem Wohlstand und zu hohem Ansehen gebracht hatte. Nachdem seine Frau früh gestorben war, lebte er allein mit seinen drei schönen Töchtern in einem herrschaftlichen Haus, das beinahe eines Fürsten würdig gewesen wäre. Die Fußböden waren aus feinstem Marmor, die Treppen aus Ebenholz und die hohen, mit Seide bespannten Wände mit kostbaren Gemälden in goldenen Rahmen geschmückt. Das Anwesen des Kaufmanns war wahrlich ein Schloss zu nennen und der Hausherr hielt gern Hof und war ein guter und großzügiger Gastgeber. So ging die feine Gesellschaft im Haus des Händlers ein und aus und ein jeder, ob Adliger, Würdenträger oder Künstler, zählte sich gern zu seinen Gästen. Die Gesellschaften und Empfänge, die der Kaufmann gab, galten weithin als die glanzvollsten ihrer Art und die Konversation, die man dort pflegte, als die geistreichste von allen.

      Und da der Händler ein kluger Mann war, sparte er auch nicht an der Erziehung seiner Töchter. Von Hauslehrern ließ er sie in Sprachen, Wissenschaften und den schönen Künsten unterrichten und legte Wert auf ihren erstklassigen Umgang. Auf Bällen, bei Banketten und in der eigenen Theaterloge konnten die Kaufmannstöchter ihre derart kultivierten Talente erproben und waren gern gesehene Gäste in den Häusern der Schönen und Reichen. Die wohlerzogenen Mädchen galten als gute Partie und hatten unzählige Verehrer. Aber die schönste und klügste von ihnen war die jüngste mit Namen Isabelle. Sie war von so anmutiger Gestalt und hatte ein so liebenswürdiges Wesen, dass sie den Kosenamen Belle erhielt, in dem sich ihr Aussehen und ihre Wesensart gleichermaßen spiegelten.

      Das machte die Schwestern natürlich eifersüchtig und da die Jüngste mit jedem Jahr noch schöner wurde und ihrem schmeichelnden Namen noch größere Ehre machte, wuchs auch die Missgunst der Schwestern von Jahr zu Jahr.

      Während die beiden älteren Schwestern den Unterricht nur als notwendiges Übel betrachteten und sich weit lieber in Müßiggang und Zerstreuung ergingen, liebte Isabelle nichts mehr als ihre Bücher. Oft blieb sie am Abend daheim und saß Stunde um Stunde mit einem Buch in der Hand am Kamin oder auf dem Bänkchen in ihrem geliebten Rosengarten.

      Wann immer sich ihre Schwestern der festlichen Toilette widmeten und prachtvolle Kleider nach der neuesten Mode anpassen ließen, um noch mehr Eindruck zu machen, wanderte sie in einem einfachen Kleid durch den Garten oder gab sich ihrer Lektüre hin, die sie in andere Welten entführte.

      »Zuviel Lesen ist nicht gut für ein Mädchen. Ich habe gehört, es ließe die weiblichen Geschlechtsorgane verkümmern«, sagte die eine Schwester zu ihr.

      Und die andere ergänzte: »Du wirst noch als alte Jungfer enden, wenn du immer nur in deine Bücher schaust und nie das Haus verlässt.«

      Doch Isabelle ließ ihre Schwestern reden und lächelte darüber. Sie hatte mehr Verehrer, als ihr lieb war, auch ohne jedes Tanzvergnügen und jeden Theaterabend zu besuchen.

      Die Eitelkeit, die Vergnügungssucht und die Hochnäsigkeit ihrer verwöhnten Schwestern lagen Isabelle fern, ebenso wie der Tratsch und das Werben der Freier. Den wählerischen Schwestern war kein Kandidat gut genug, denn es musste ein Königssohn oder wenigstens ein Graf sein, der einmal ihre Gunst erringen und ihre Hand erhalten würde. So lästerten und spotteten sie über jeden ihrer Verehrer, sobald er ihnen den Rücken gekehrt und das Haus verlassen hatte.

      Die Jüngste dagegen dankte jedem Bewerber von Herzen und erklärte dann ebenso freundlich wie bestimmt, sie sei noch zu jung für die Ehe und wolle noch einige Zeit im Hause ihres Vaters bleiben.

      So lebten der Kaufmann und seine Töchter ein sorgenfreies Leben, bis jäh das Unglück über sie hereinbrach. In einer stürmischen Unwetternacht geriet das herrschaftliche Haus in Brand und brannte bis auf die Grundfesten nieder. Die Gemälde, der kostbare Schmuck, das edle Porzellan und auch Isabelles geliebte Bibliothek fielen den Flammen zum Opfer und waren für immer verloren. Doch damit nicht genug, verlor der reiche Kaufmann bald darauf auch all seine Handelsschiffe.