Heinz Janisch

Das versteckte Gold - Ein Fall für Jaromir


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      Für Lilli.

      Und für meine Eltern. (H. J.)

      Heinz Janisch

      DAS

      VERSTECKTE

      GOLD

      Ein Fall für

      Jaromir

      Mit Illustrationen von Antje Drescher

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       Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Neue Rechtschreibung

      © 2020 by Obelisk Verlag, Innsbruck – Wien

      Lektorat: Regina Zwerger

      Cover: Antje Drescher / www.antje-drescher.de

      Alle Rechte vorbehalten

      ISBN 978-3-85197-963-3

      eISBN 978-3-99128-040-8

       www.obelisk-verlag.at

      Inhalt

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebentes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

       Vierzehntes Kapitel

       Fünfzehntes Kapitel

       Sechzehntes Kapitel

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      Erstes Kapitel

       in dem Herr Jaromir ein Wettrennen macht, Lord Huber sich verliebt und eine rätselhafte Nachricht für Aufregung sorgt

      „Achtung! Es geht los!“, rief Lord Huber und hob seinen Stock. Herr Jaromir bellte dreimal laut. Er war schon längst bereit.

      Lord Huber senkte den Stock mit einer raschen Bewegung, gleichzeitig warf er einen kleinen, gelben Apfel in die steil abfallende Wiese.

      Das Wettrennen konnte beginnen.

      Der Apfel rollte durchs Gras und wurde immer schneller. Wie ein kleiner, gelber Ball sprang er über die Erdhügel und Gräser den Hang hinab.

      Herr Jaromir sauste dem Apfel hinterher und versuchte ihn zu fangen, aber so schnell er auch lief, der Apfel war nicht zu fassen. Kaum war Jaromir dicht hinter ihm, hüpfte der kleine Apfel schon wieder in hohen Sprüngen davon.

      Jaromir gab schließlich auf. Er blieb keuchend stehen und sah zu, wie der Apfel den Hang hinunterrollte und auf der Dorfstraße liegen blieb.

      „Sie haben sich gut geschlagen, mein Freund“, sagte Lord Huber. „Immerhin war es heute schon ihr drittes Wettrennen.“

      „Und immer habe ich verloren“, schnaufte Herr Jaromir. „3 : 0 für den Apfel. Ich muss eindeutig mehr trainieren!“

      „Mich haben Sie beeindruckt“, sagte Lord Huber und spazierte langsam den Hang hinunter, um den Apfel zu holen. Sein Stock leistete ihm beim Gang über die steile Wiese gute Hilfe.

      „Darf ich diesen besonderen Apfel jetzt essen, oder wollen Sie ihn noch einmal zum Wettkampf herausfordern?“, fragte er höflich, als er auf der Straße stand. Er bückte sich nach dem kleinen, gelben Apfel.

      „Sie können ihn ruhig essen“, sagte Herr Jaromir und ließ sich ins Gras fallen. „Mein Training ist für heute zu Ende.“

      Lord Huber hob den Apfel auf und biss herzhaft hinein.

      „Ich muss mir morgen wohl einen neuen Gegner suchen“, sagte Herr Jaromir und ließ seinen Blick über die Wiese schweifen. Da und dort standen einzelne Apfelbäume, in der Nähe sah man Weinstöcke.

      Vor drei Tagen waren sie auf Einladung eines Freundes von Lord Huber ins südliche Burgenland gekommen.

      „Ich wohne in einer der schönsten Gegenden Österreichs“, hatte der Freund von Lord Huber am Telefon geschwärmt. „Hier gibt es Weinberge und alte Kellergassen, blühende Wiesen und freundliche Menschen – es wird euch hier gefallen.“

      Nach vier aufregenden Fällen in einem Hotel am See („Die gestohlenen Juwelen“), in Wien („Der Meisterdieb im Museum“), in Venedig und Rom („Der verschwundene Engel“) und in Graz und in Caorle („Die Nacht der Diebe“) konnten die beiden erfolgreichen Detektive durchaus etwas Erholung brauchen. Lord Huber hatte sofort zugesagt.

      „Zeit für einen Urlaub auf dem Land!“, hatte er erfreut gerufen, nachdem er mit seinem alten Bekannten, Franz Heindl, einem pensionierten Polizeiinspektor, telefoniert hatte.

      „Wir hören uns gelegentlich“, hatte Lord Huber Herrn Jaromir nach dem Telefonat erklärt. „Wir haben vor vielen Jahren einmal einen Betrüger gefasst, der mit falschen Goldmünzen gehandelt hat. Damals war Franz Heindl noch Gruppeninspektor in Wien, jetzt ist er schon lange in Pension. Seine Frau und er haben sich ein Haus im Südburgenland gekauft. Sie leben seit einigen Jahren in einem kleinen Dorf nahe der ungarischen Grenze. Seine Frau stammt aus dem Burgenland.“

      Lord Huber hatte sich um ein Mietauto gekümmert, und so waren sie – nach längerer Fahrt – im kleinen Ort Deutsch-Bieling im Südburgenland gelandet, einem Ort, von dem Herr Jaromir zuvor noch nie gehört hatte.

      Franz Heindl hatte sie überschwänglich begrüßt und sie durch das schöne, alte Bauernhaus geführt, das er gemeinsam mit seiner Frau liebevoll renoviert hatte.

      Aus dem alten Kuhstall war ein Wohnzimmer mit einem großen Glasfenster geworden, durch das man in einen