Victoria M. Castle

A song of Catastrophe


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      Victoria M. Castle

      Hunter C. T. Wolf

      1. Auflage

      Deutsche Erstausgabe Januar 2019

      Victoria M. Castle/Hunter C. T. Wolf, A song of catastrophe: Verbrannte Bridge

      Umschlaggestaltung: © Cover by Linda Wippermann

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

       Impressum

      Mirjam Eichmann, Eckstraße 18c, 67678 Mehlingen

      [email protected]

      © 2019, Victoria M. Castle und Hunter C. T. Wolf

      ISBN: 9781794007772

      facebook.com/Victoria-M-Castle-1711042495833072/

      facebook.com/Hunter-CT-Wolf-109186956224484/

      Prolog

       Es gibt diesen einen Moment.

      

      Der Bass knallte laut gegen Lexis Trommelfell.

       In dem die Zeit still steht.

      Die kühle Stadtluft schlug Lexi gegen die dünne Haut, die straff über ihren Wangenknochen spannte.

      Wie oft hatte Lexi diesen Song schon gehört?

      Er passte so gar nicht zu dem Genre, dass sie auf der Bühne präsentierten. Es gab zwar keine harten Gitarren, doch eine feine Frauenstimme, die darüber hinweg tänzelte. Über diesen harten Bass, die harten Zeilen der Wahrheit.

       Es gibt diesen einen Moment, in dem du das Gefühl hast, nichts und niemand könnte dir je wieder etwas anhaben.

      

      Die Konzerte boomten.

      Seitdem das Video endlich veröffentlicht worden war, konnte Lexi sich vor Aufträgen gar nicht mehr retten. Ihre Karriere hatte definitiv ihren Höhepunkt erreicht.

      Wie lange hatte Lexi schon von diesem Tag geträumt?

      Sich nichts sehnlicher gewünscht, als dort oben zu stehen und all das aus ihrem Herz in die Massen von Menschen hinauszuschreien, was so lang schon in ihr schlummerte?

      Hinaus zu den Menschen, die nicht einmal wussten, dass sie über dem linken Mundwinkel ein kleines Muttermal hatte, welches mit jeder Silbe erzitterte.

       Du bist frei von all den Gefahren auf dieser Welt, schwerelos.

      

      Doch genau das war es, was Lexi sich immer erträumt hatte. Fremde Menschen urteilten nicht über die Worte aus deinem Herzen, denn sie wussten nicht einmal, was du ihnen genau zu sagen hattest.

      Sie hörten die Musik, hörten die Texte. Aber die wahren Worte, die echten. Die hörten sie nicht.

      

       Schwebst in einem Zustand zwischen Realität und irgendetwas, was sie „Himmel“ nennen.

      

      Vielleicht gab es da so etwas wie Glück, dass ausgerechnet den Menschen verstehen ließ, für den die Texte bestimmt waren.

      Der nach all der Zeit endlich kapierte, was die Musik zu bedeuten hatte.

      Oder vielleicht war genau dieses bisschen Glück das Schlimmste, was passieren konnte.

      

       Bis der Aufprall kommt.

       Sie konnte nicht atmen.

       Nicht sprechen.

       Jeder Atemzug brach augenblicklich ab, als sie ansetzte, Luft zu holen. Kleine Messerstiche stachen tief in ihrem Oberkörper, als würde die Luft an falscher Stelle wieder austreten, ehe sie in ihren Lungen hätte ankommen können.

       Es fühlte sich an, als hätte man ihr den Brustkorb zertrümmert.

       Wie konnte ein einzelner Mensch nur so grausam sein?

      

       Ihr ganzer Körper war wie gelähmt.

       Am liebsten hätte sie laut geschrien, gebrüllt, bis ihr die Stimmbänder brachen, doch das waren sie bereits.

       Ob sie je wieder würde singen können?

       Die Musik in ihr war verklungen.

      

      Die Nacht war vorbei.

      Beinahe wie eine leichte Erinnerung war sie an Lexi vorbei gerauscht.

      Michelles Bruder hatte versucht, an ihr Rache auszuüben, und Castiel und Bastian hatten ihn und seine beiden Kumpel daran gehindert.

      Zumindest vor dem Schlimmsten, wenn er auch seine Rache sicherlich gehabt hatte.

      Auch wenn Lexi dabei verletzt wurde, waren die Verletzungen bei weitem nicht so schlimm gewesen wie zuerst vermutet.

      Natürlich, es hatte ihr das ein oder andere Mal den Atem geraubt, aber sicherlich hatte sie doch schon in ihrer Jugend Schlimmeres erlebt als das, nicht wahr?

      Lexi würde an diese Nacht keine Gedanken mehr verschwenden.

      Sie war nun einmal passiert.

      Das kam schon mal vor.

      Ihre Hand hatte er dank der kleinen Schiene nicht gebrochen, wenn auch der Tritt auf den frisch verheilten Knochen arg geschmerzt hatte.

      Auch ihre Rippen hatten ein paar Prellungen abbekommen, waren aber doch nur das gewesen: ein paar Prellungen.

      Lexi hatte darauf verzichtet, irgendetwas aus dieser Nacht auch nur irgendwem zu erzählen.

      Nicht Carrie, der sie nach deren Umzug ohnehin längst nicht mehr alles sagte, erst recht nicht irgendwelche dramatischen Begebenheiten, noch ihrer Managerin.

      Natürlich würde die Prellung verdammt weh tun, wenn sie ihr Zwerchfell anspannen, eine gute Gesangsstütze aufbauen und aus voller Kehle singen würde.

      Aber es war nicht die erste heftige Verletzung, nicht die erste geprellte Rippe, die sie in ihrem Leben hatte und sie würde drüber stehen können.

      Lexi war gut darin, sich nicht alles anmerken zu lassen, und noch mehr schlechte Publicity konnte sie gerade wirklich nicht gebrauchen. Oder eine Managerin, die gerade nach der letzten Verletzung erst Termine hatte verschieben müssen, die wichtig für ihre Karriere gewesen waren, zu verärgern.

      Nein, für ein weiteres Drama würde Lexi nicht sorgen.

      Und was genau in dieser Nacht geschehen war, ließ sie sich nicht einmal mehr ins Bewusstsein schießen.

      Lexi blendete die drei Kerle aus, ihre Handlungen und sie blendete die beiden anderen Kerle aus, die sie sehr wohl kannte, die ihr den Arsch gerettet hatten. Auf welche Art und Weise auch immer das gewesen war.

      Nein, nicht einmal mehr daran würde sie denken.

      Diese Nacht hatte nicht existiert.

      Sie