die mit einer Imagination, Vorstellung, Beschäftigung, Überlegung, Fokussierung, Erinnerung, Ausformulierung und Zielsetzung „ein“ Denken ist. Man könnte auch sagen, dass alles Denken ist, solange man darauf bewusst zugreifen kann. In diesem Fall ist auch das Heben des Arms, das Tippen auf der Tastatur „Denken“! Wenn man es etwas differenzieren will, dann werden meist nur die Endprodukte bewusst erfasst, der Prozess selbst jedoch nicht. Auch hier ist wieder das Schreiben an einer Tastatur – oder auch das Essen mit Messer und Gabel – ein schönes Beispiel. Man denkt nicht, dass die Finger nun diesen oder jenen Buchstaben drücken sollen, dass die Gabel zum Mund geführt wird und man diesen öffnet. Dennoch sind auch dies alles Denkprozesse. Gut, es sind auch Alltagshandlungen, doch wenn man sein Leben einmal als Meditation, als Achtsamkeitsübung deklarieren kann und dies auch umsetzen würde, würde man von seinen Denkprozessen im Grunde auch alles mitbekommen. Nun, dies ist im Alltag – z. B. beim Autofahren – nicht immer möglich, denn hier greift auch oft die Intuition mit ein.
Daher kann man das Denken auch so beschreiben, dass es hier eine Unterscheidung zwischen einer physischen Wahrnehmung und einer psychischen Intuition ist. Wenn man sich den Prozess der Intuition jedoch einmal anschaut, muss man natürlich auch hier sagen, dass es letztlich ein Prozess des Denkens ist. Doch man wird bereits jetzt erkennen, dass es nicht so einfach ist, das „Denken“ klar und deutlich zu definieren bzw. zu differenzieren. Zwar wird im rein psychologischen Sinn angedeutet, dass das Denken immer etwas mit begrifflichem Denken zutun hat, doch findet man in jeder magischen Handlung Fragmente, wo man diese Aussage klar verneinen muss. Der Mensch denkt manchmal in Mustern, manchmal aber auch vollkommen „unüberlegt“. Manchmal lösen Emotionen oder andere Reize den Prozess des Denkens aus, manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Es ist ohne Weiteres möglich, dass man einen „Gedankentrigger“ unbewusst wahrnimmt und dieser sich sofort im bewussten Denken äußert. „Man hat plötzlich einen Ohrwurm“ könnte man hier als Beispielsatz nehmen.
Bei all den Denkprozessen ist es nicht so einfach, klare Unterteilungen zu kreieren. Zwar findet man Begriffe wie „automatisches Denken“ und „kontrolliertes Denken“, doch sind die Grenzen zum Teil sehr fließend. Gut, ein automatisches Denken kann man auch mit der Intuition gleichsetzen, da dieses Denken meist unbewusst oder auch absichtslos vollzogen wird. Eine gewisse Spontanität oder auch ein unbeabsichtigter Prozess kann hier gefunden werden. Unbeabsichtigt? Man denkt unbeabsichtigt? Wo kommen dann diese Gedanken her bzw. welchen Mustern laufen sie entlang, sodass sie wirklich mühelos auftreten können? Greifen hier bereits Prozesse, die man mit anderen Ebenen verknüpfen muss, vielleicht andere energetische Anteile, das höhere Selbst? Nun, welche Vokabel man hier auch benutzen will, Fakt ist, dass der Mensch deutlich mehr als nur die Summe seiner Teile ist. Es ist jedoch nicht möglich, den Finger auf eine „übergeordnete Instanz“ zu legen und deduktiv zu folgern, dass dieser Bereich oder auch diese Präsenz das Denken des Menschen beeinflusst. Fakt ist auch, dass es wissenschaftliche Messungen und Versuchsaufbauten gibt, die deutlich zeigen, dass bereits eine halbe Sekunde bevor ein bewusster Gedankenprozess im Hirn messbar ist, eine „andere Instanz“ diesen Befehl geäußert hat. Eine halbe Sekunde ist hierbei gigantisch viel. Wenn man hierzu den Ausspruch von dem Philosophen René Descartes „Ich denke, also bin ich“ verwendet, muss man sich im Grunde die Zusatzfrage „Wie viele bin ich dann?“ stellen. Wenn man es etwas auf die Spitze treiben will, kann man sagen, dass im Inneren des Mensch sowieso zwei separate Denkprozesse ablaufen.
Es ist das zielgerichtete Denken und das breit gefächerte Wahrnehmen – beides sind jedoch sehr klare Denkprozesse, selbst wenn man meint, dass das Wahrgenommene nicht immer bewusst gespeichert wird.
Wenn man sich dann seinen Alltag und seine verschiedenen Routinen anschaut, kann man noch zusätzlich erkennen, dass es immer wieder Denkprozesse gibt, die vollkommen automatisch und irrsinnig schnell ablaufen, sodass man hier keine „bewusste Anstrengung“ eines Denkprozesses vollziehen muss. Natürlich muss man diese Routinen auch zum Teil lernen und sich selbst darauf programmieren. Das Spielen eines Instrumentes oder auch das Schreiben via Computertastatur zählen zu solchen Programmierungen. Hierdurch muss man sich natürlich die Frage stellen, worauf man sich noch alles programmieren kann und was man durch diese Selbstprogrammierungen imstande ist zu leisten. Kann man solche Selbstprogrammierungen nicht auch in der Magie anwenden? Oh ja, man kann, und wie! Doch bevor man sich im Bereich der Magie selbst programmieren kann, muss man natürlich weit im Vorfeld andere Denkmuster ausbilden. So findet man bei der Selbstbeobachtung des eigenen Denkens, natürlich auch Prozesse, die mit sehr mühevollen und anstrengenden Prozessen zusammenhängen, sodass man seine mentale Aktivität sehr bewusst und fokussiert einsetzen muss. Ein solches Denken erfordert die volle Aufmerksamkeit, da es hierbei sehr oft Prozesse und Variablen gibt, die einer besonderen Berücksichtigtung bedürfen.
In beiden Denkprozessen muss natürlich auch immer der Faktor der Kausalität berücksichtigt werden, da man letztlich mit Gedanken eine sehr klare „Urheberschaft“ erfüllt, denn man wirft „den ersten Dominostein“ um, wodurch wiederum neue Prozesse stattfinden. Durch eine fokussierte Wahlfreiheit in den eigenen Gedanken, kann man sehr gezielt und hoch konzentriert agieren, wobei diese Konzentration natürlich auch gelernt sein muss.
Es ist spannend, wie die einzelnen Wissenschaften – egal, ob Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft oder Sozialwissenschaft – den Prozess des Denkens beschreiben und auch beurteilen. Selbstverständlich sind die Erklärungsmuster sehr verschieden, da jeder Bereich seine spezielle Disziplin mit einfließen lassen will. Ein interdisziplinäres Konzept gibt es im Grunde nicht, auch wenn es hier und da einen roten Faden gibt, der sich ähnelt.
Nun, dieses Problem kann man ohne Weiteres direkt auf die Magie münzen, denn auch hier wird man keine klare Definition bzw. Eingrenzung schaffen können. Daher ist das Denken, wie die Magie – „es ist“! Es gibt unendlich viele Möglichkeiten den Prozess des Denkens zu umreißen, dennoch wird man immer noch Beispiele finden, die eine „Schablonenerklärung“ sprengen werden. Das Denken des Menschen ist zu individuell und von zu vielen Komponenten und Möglichkeiten abhängig, sodass man es nicht „klassisch“ definieren kann. Während man das Denken in einigen Bereichen der Wissenschaft so ordnen will, dass es sich um vorliegende Formen handelt, die dann auch bestimmte Muster und Einschränkungen besitzen, versuchen andere Bereiche Muster und Prägungen auszuschließen. Hier geht es dann um die freie Entfaltung der Gedanken und des Menschen, mit dem Argument, dass jeder Mensch seine Prägungen und Muster auch überwinden und verändern kann. Im gleichen Atemzug wird aber auch darauf hingewiesen, dass das soziale Umfeld unglaublich stark auf die Prägungen des eigenen Gedankenmusters wirkt, sodass diese Perspektive natürlich auch nicht vollkommen vergessen werden darf. Wenn dann auch noch die Biologen und Evolutionstheoretiker mit ins Boot kommen, und die verschiedenen Mechanismen des Hirns in Bezug auf neuronale und biochemische Vorgänge klassifizieren, erhält man schon wieder weitere Einteilungen, die sich dann natürlich auch noch weiter aufteilen lassen. Genau deswegen erinnert das Denken an das Themengebiet der Magie. Irgendwie ist alles mit dem Denken des Menschen verbunden und beeinflusst dieses auch. Irgendwie ist alles mit der Magie des Seins verbunden und beeinflusst dieses auch. Ob man nun die Logik, die Intuition oder das Zusammenspiel beider Disziplinen als „Erkenntnistheorie des Seins“ deklarieren will, das Denken ist immer und überall wo es Menschen gibt. Seltsam, dies gilt auch für die Magie, egal, ob man nun auf spezielle Denk- und Verhaltensweisen zielt oder auf Denk- und Verhaltensmuster. Man wird immer typische und gleichzeitig auch atypische Muster erkennen.
Man wird immer Voraussagen treffen können, die absolut passen und gleichzeitig wird man niemals eine 100%ige Sicherheit erlangen, da die Individualität des Menschen sehr speziell ist. Dies alles muss man als gigantisches Zusammenspiel erkennen, als Spiel, welches man selbst erschaffen hat, in dem man Spieler ist, aber auch Gegenspieler und Schiedsrichter. Der Prozess des Denkens ist der Magie sehr ähnlich. Vielleicht ist Denken sogar „nur“ eine andere Vokabel für Magie.
Wenn man sich die Magie in Bezug auf das Denken des Menschen anschaut, wird man immer auf „typischen Denkweisen“ und Muster stoßen, die sich auf den speziellen Bereich der Magie beziehen. Gleichzeitig wird man aber auch immer eine Ebene entdecken können, die alles mit allem verbindet – die Energiearbeit. Jeder magische Prozess, jede magische Arbeit baut auf einer energetischen Arbeit auf, was man wiederum als universellen