könnte.
„Bist du dir sicher?“, erkundige ich mich nun.
Zane sieht sich ein weiteres Mal um, bevor er mir einen Blick zuwirft, als würde er mich fragen wollen, ob diese Frage mein Ernst war.
„Ich will, dass wir zusammen sind. Doch in dieser Wohnung treten wir uns nur gegenseitig auf die Füße. Und das ist etwas, was du auch nicht leugnen kannst. Wir brauchen mehr Platz.“
Nein, das kann ich nicht. Doch das werde ich jetzt nicht sagen. Ich verziehe nur ein wenig das Gesicht und zeige ihm so, dass ich eigentlich genau das genieße.
„Ich finde es wirklich nicht schlimm. Eigentlich sind wir nur zum Schlafen hier und morgens. Wir sind beide viel auf der Arbeit und sonst gemeinsam unterwegs“, starte ich einen Versuch, ihn von dieser Idee abzubringen.
Ja, ich liebe ihn. Doch die Wahrheit sieht so aus, dass der Gedanke, mit ihm zusammenzuziehen, mich ein wenig nervös macht. Sicher, wir wohnen auch hier von Anfang an zusammen, doch irgendwie kommt es mir so vor, als wäre es etwas anderes.
Ich habe noch nie mit einem Mann zusammengelebt. Und irgendwie fühlt es sich merkwürdig an, wenn wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer neuen Wohnung machen. Ganz davon abgesehen ist eine größere Wohnung auch mit höheren Kosten verbunden.
„Wir brauche eine größere Wohnung“, beschwört er mich nun, als würde er genau wissen, was in meinem Kopf vor sich geht.
„Finde ich nicht.“
„Es befinden sich immer mehr Sachen von dir mit in dieser Wohnung. Schon alleine deswegen brauchen wir mehr Platz. Denn irgendwann wird diese Wohnung aus allen Nähten platzen. Eigentlich tut sie das jetzt schon.“
Zane zieht seine Augenbrauen nach oben und nimmt dann einen großen Schluck aus seiner Flasche.
Ich gebe zu, dass in der letzten Zeit wirklich einiges hier gelandet ist, was mir gehört. Es sind alles Dinge, die ich für die Arbeit brauche, oder um mich selber fertig zu machen. Schließlich will ich morgens nicht erst noch bei meinen Eltern vorbeifahren, bevor ich mich auf den Weg ins Geschäft mache.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich kann die Wohnung kurzfristig kündigen, da es in meinem Mietvertrag vorgesehen ist. Wir werden erst dann umziehen, wenn wir eine perfekte Wohnung gefunden haben, die uns beiden gefällt.“
Mit einem warmen Lächeln im Gesicht sieht er mich an.
„Na gut“, murmle ich, da ich weiß, dass ich dem nichts entgegenbringen kann. Dabei kann ich allerdings nicht für mich behalten, dass ich nicht sehr begeistert von dieser Idee bin. „Aber ich warne dich. Ich bin in diesem Punkt nicht leicht. Das ist auch der Grund dafür, wieso ich erst zu meinem Vater und meiner Stiefmutter gezogen bin. Ich habe mir online unzählige Wohnungen angesehen. Aber sie waren alle nichts für mich.“
Mit einem belustigten Gesichtsausdruck sieht er mich an. In der nächsten Sekunde lehnt er sich zu mir nach vorne und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Auf diese Weise erklärt er die Unterhaltung für beendet, bevor ich noch einen Einwand einbringen kann.
„Ich bin mir sicher, dass wir etwas finden werden.“
Mit diesen Worten greift er nach der Fernbedienung. Mir ist klar, dass er sich nicht weiter darüber unterhalten will. Doch wir beide wissen, dass es gerade erst angefangen hat. Denn nur weil ich noch nie mit einem Mann zusammengelebt habe, weiß ich sehr wohl, dass es nicht leicht ist, eine Wohnung zu finden, die beiden gefällt.
Und das muss sie ja!
2
Eine Woche ist es nun her, dass Zane angekündigt hat, dass er der Meinung ist, dass wir eine größere Wohnung brauchen. In dieser Zeit haben wir uns abends ein paar angesehen, die er herausgesucht hat. Zane war der festen Überzeugung, dass sie gut sein könnten.
Bei zwei Wohnungen habe ich ihm sogar gesagt, dass ich sie mir bereits im Internet angesehen habe und schon auf den Bildern waren sie nicht unbedingt eine Schönheit. Die Tatsache, dass sie noch immer frei sind, spricht ja nicht unbedingt dafür, dass ich mich geirrt habe. Allerdings fand er, dass er sie sich selber ansehen will.
Es hat jedoch nicht lange gedauert, bis er mir zugestimmt hat. Eigentlich hat er sich nur den ersten Raum angesehen und sofort die Nase verzogen, sodass ich mir in letzter Sekunde gerade noch ein Lachen verkneifen konnte. Ein paar Sekunden später hat er beinahe fluchtartig die Wohnungen verlassen.
„Es scheint in dieser Stadt wirklich keine vernünftige freie Wohnung zu geben“, stelle ich fest, nachdem wir das letzte Haus verlassen haben.
Obwohl wir uns schon seit ein paar Sekunden an der frischen Luft befinden, habe ich noch immer diesen merkwürdigen Geruch in der Nase, der mir im Hausflur entgegenschlug.
Während ich spreche, drehe ich mich um und werfe einen letzten Blick auf das Gebäude. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Zane es mir nachmacht. Als ich ihn nun wieder ansehe, erkenne ich, dass er es sich leichter vorgestellt hat. Und in gewisser Weise habe ich das auch.
„Dann ist ja gut, dass ich heute von einem Kollegen gehört habe, dass ein Haus frei geworden ist. Es befindet sich in einer wunderschönen Gegend.“
„Ein Haus?“
Für einen Moment kommt es mir vor, als hätte ich mich verhört. Doch als ich einen Blick in sein Gesicht werfe, weiß ich, dass er es wirklich gesagt hat.
Ich habe keine Ahnung, wie wir von einer größeren Wohnung mit vielleicht einem Zimmer mehr, zu einem Haus gekommen sind. Allerdings komme ich auch nicht mehr dazu, ihn danach zu fragen.
„Seine Schwester und ihr Verlobter haben dort gewohnt. Doch nun leben sie aus beruflichen Gründen in Miami. Er meinte, es wäre super und würde zu uns passen.“
Skeptisch verziehe ich ein wenig das Gesicht. So wirklich bin ich mir nicht sicher, ob das Haus wirklich gut ist, oder man ihm das nur gesagt hat. Allerdings werden wir das nur erfahren, wenn wir sie uns ansehen.
„Du willst wirklich ein Haus mieten?“, frage ich ihn dennoch, da ich es noch immer nicht so ganz verarbeitet habe.
Beinahe hoffnungsvoll sehe ich ihn an und warte darauf, dass er mir sagt, dass es ein Scherz war. Doch das macht er nicht. Stattdessen dreht er sich um und schiebt mich vor sich her, bis wir seinen Wagen erreicht haben.
Doch ich beschließe, dass ich dieser Sache eine Chance geben werde.
Eine halbe Stunde später stelle ich fest, dass sich das Haus anscheinend in einer ruhigen Wohngegend befindet, in der nur Einfamilienhäuser stehen. In gewisser Weise erinnert es mich an die Straße, in der meine Eltern wohnen. Daher kann ich aber mit Gewissheit sagen, dass es eine Gegend ist, in die wir eigentlich überhaupt nicht passen. Wir sind weder spießig noch die absoluten Vorzeigenachbarn, die regelmäßig den Rasen mähen.
Zumindest bin ich das nicht und irgendwie kann ich mir das auch bei Zane nicht vorstellen. Er ist ein Kopfgeldjäger und hat auch das lose Mundwerk eines Mannes, der diesen Job macht.
Während er sich kurz mit dem Vermieter unterhält, sehe ich mich um und stelle fest, dass das Nachbarhaus baugleich ist. Sogar die Vorgärten sehen gleich aus. In beiden befinden sich Kieselsteine und ein kleiner Busch, der in der Mitte steht.
Ich bin mir nicht sicher, ob das so gewollt ist, doch ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Irgendwie kommt es mir nämlich so vor, als hätte man gewollt, dass beide gleich aussehen.
Das Innere des Hauses ist geräumig und aufgrund der hohen Fenster, die beinahe bis unter das Fenster reichen, hell. Die Böden bestehen aus einem dunklen Holz und die Wände sind in einem hellen Ton gestrichen, sodass sie sich voneinander abheben. Auch in der oberen Etage wird diese Farbkombination so weitergeführt.
Ich gebe zu, dass es wirklich super und sehr gemütlich aussieht. Und ja, auf Anhieb kann ich uns hier erkennen. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass ich die Miete