Tarja Redfield

Wenn Liebe fliegen lernt


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du wirst immer meine beste Freundin bleiben. Süße, du bist die Schwester, die ich nie hatte.«

      Nun brach der Damm und meine Tränen nahmen ihren Lauf. Sie nahm meine Hand und streichelte sie. »Kevin und ich waren uns sofort einig. Eine bessere Patentante für unser Baby können wir uns nicht vorstellen.«

      Ich weinte nun noch mehr, kriegte mich gar nicht mehr ein. Nina streichelte mich einfach und sagte kein Wort mehr.

      Einige Tränen später beruhigte ich mich wieder und schaute meine Freundin an, während ich ihr die Hand auf ihren Bauch legte.

      »Liebend gern möchte ich Patentante von dem kleinen Schatz sein«, sagte ich ihr und legte die Hand auf ihren Bauch.

      Nun war sie diejenige, die wie ein Schlosshund anfing zu weinen. »Ich freue mich so Sofia.«

      Oh ja, und ich mich erst. Ich freute mich auf diese aufregende Zeit und liebte den kleinen Wurm jetzt schon.

      Am nächsten Tag frühstückten wir ganz in Ruhe. Nina kochte uns ihr vorzügliches Rührei mit Bacon und ich backte uns Pancakes. Im Radio lief unser gemeinsames Lieblingslied »It´s my life« von Bon Jovi und wir trällerten fröhlich mit. Als ich gerade meinen letzten Bissen runterschluckte und mich zufrieden und satt zurücklehnte, klingelte es.

      »Erwartest du Besuch?«, frage Nina mich überrascht. Ich zuckte mit den Achseln und öffnete die Tür. Vor mir stand Nils, genau wie am besagten Abend vor über einer Woche, nur mit dem Unterschied, dass er frische Brötchen dabeihatte.

      »Guten Morgen, ich dachte, du hättest Lust auf ein Frühstück?« Er grinste und schob sich an mir Richtung Küche vorbei.

      »Oh, wie ich sehe hast du schon gefrühstückt und das nicht alleine. Willst du mir deinen äußerst hübschen Besuch nicht vorstellen?«, fragte er und schaute mich abwartend an.

      Mein Gehirn war noch im Sparmodus. Was wollte er so plötzlich wieder hier?

      »Das ist meine beste Freundin Nina. Sie besucht mich für ein paar Tage.

      Nina, das ist Nils. Wir haben uns auf der Raststätte an meinem Anreisetag zufällig kennengelernt«, erklärte ich ihr mit einem Seufzen.

      »Tatsächlich? Du hast mir gar nichts von ihm erzählt? Sofia, ich bin enttäuscht«, witzelte sie und machte große Augen. Beide gaben sich kurz die Hand und Nils setzte sich zu ihr. Er war wie ausgewechselt. Genauso wie am Anfang, bevor er auf einmal tagelang verschwand und nichts mehr von sich hören ließ.

      »Möchtest du deinem Freund nicht einen Kaffee anbieten?«, fragte Nina mich und wackelte mit den Augenbrauen, was mich aufseufzen ließ.

      »Gerne, Sofia.« Nils grinste schelmisch und wandte sich wieder zu Nina.

      Ich ging zur Maschine und bereitete seinen Kaffee vor. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich die beiden. Nina war definitiv auf Flirtkurs und Nils sprang natürlich darauf an. Selbstverständlich wusste ich, dass Nina es nicht ernst meinte und sie ihn damit nur unter die Lupe nahm, ob er ein würdiger Kandidat für mich wäre. Ich musste lächeln. Manche Sachen würden sich wohl nie ändern. Mitsamt dem Kaffee setzte ich mich zu den beiden.

      »Und was genau machst du hier Nils?«, fragte ich ihn.

      »Oh, ich habe ihm gerade erzählt, dass wir heute Abend in die Beachbar nach Lökken fahren und ich habe ihn gefragt, ob er nicht auch mitmöchte«, erzählte Nina euphorisch. Ich schluckte, denn ich hatte es fast befürchtet. Natürlich möchte sie ihm noch weiter auf dem Zahn fühlen. »Und begleitest du uns?«

      Er schaute mir tief in die Augen und sein Blick war genauso warm wie an diesem Abend, als wir uns das erste Mal nähergekommen waren. Ich war wieder kurz davor, mich in seinen wunderschönen blauen Augen zu verlieren.

      »Wenn du das denn auch möchtest, würde ich euch gerne begleiten. Ich würde auch fahren«, sagte er heiser und hielt meinem Blick stand.

      Ich schaute rüber zu Nina, die mir aufmunternd zunickte. »Okay, ich bin definitiv überstimmt. Aber sei pünktlich, Nils«, seufzte ich.

      »Meine liebe Sofia, ich werde pünktlich an Ort und Stelle sein«, sagte er und tat so, als würde er sich verbeugen. Nun musste ich kopfschüttelnd lachen. Nils ist so undurchschaubar und mir immer noch ein Rätsel, aber ich bin auch verdammt neugierig, warum er an besagtem Abend Hals über Kopf verschwand. Und meine Gefühle für ihn konnte ich auch nicht länger leugnen. Irgendetwas war da zwischen uns, aber was genau, musste ich noch herausfinden.

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