Anja Hecht

Hashimoto Fibel


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bei Hashimoto sich durch starke Entzündungssymptome auszeichnet, kommt es auch zu typischen Entzündungssymptomen wie z. B. einem heißen Gesicht, Schmerzen oder Schluckbeschwerden. Auch Entzündungen der Schleimhäute können ein Signal für einen Schub sein.

      Schübe erkennst du am ehesten, wenn du deinen Körper kennen und die Symptome unterscheiden lernst.

      Typische Symptome eines Schubs zusammengefasst:

       starkes Krankheitsgefühl

       Muskel- oder Nervenschmerzen

       Erschöpfung

       Schluckbeschwerden

       Schmerzen an der Schilddrüse

       erhöhte Temperatur

      Die Ursachen für Schübe sind vielfältig. So kann es sein, dass du im Rahmen deines Zyklus immer zu einem bestimmten Zeitpunkt, z. B. beim Start der Periode, mit einem Schub reagierst. Genauso gut kann es sein, dass du Gluten gegessen hast oder etwas anderes, worauf du eine Unverträglichkeit hast, und sich das in einem Schub zeigt. Schübe können unterschiedlich lange andauern.

      Ist jemandem nicht bewusst, was seinen Schub ausgelöst hat, so kann das schon einmal über mehrere Wochen gehen. In der Regel dauert ein Schub jedoch einige Tage oder Wochen.

      Du findest raus, was deine Schübe auslöst, wenn du deine Triggerliste noch einmal genau anschaust.

      Jetzt atme erst einmal bewusst durch! Du hast dir in den letzten Kapiteln die Grundlage für deine Gesundheit erarbeitet. Auf dieser Grundlage beruht alles, was wir die nächsten Wochen machen werden! Also klopfe dir auf die Schulter und sei einfach mal stolz auf dich!

      Körpertemperatur

      Die Wohnung ist geheizt, aber deine Hände und Füße fühlen sich an wie Eisklumpen. Eigentlich hast du sowieso immer das Gefühl, dass die Durchblutung von Händen und Füßen bei dir nicht optimal läuft.

      Kennst Du das vielleicht?

      Wenn du einmal „kalt“ geworden bist, ist es dir fast unmöglich, dich wieder aufzuwärmen, es sei denn, du steigst in die warme Badewanne.

      Du hattest das letzte Mal Fieber als Kind und danach nie wieder wirklich hohe Temperaturen. Du bist, selbst wenn du richtig krank bist, nicht mal im 38er-Temperaturbereich.

      All dies sind Warnzeichen, genau wie dauernde Kälte in deinem Körper.

      Ein Problem mit der Regulation der Körpertemperatur, egal in welche Richtung, sollte man immer ernst nehmen.

      Für ein optimales Funktionieren unserer Stoffwechselvorgänge ist eine „Betriebstemperatur“ von 36,8 – 37 Grad wichtig. Diese Steuerung übernimmt eine Region im Gehirn – der sogenannte Hypothalamus – in enger Zusammenarbeit mit unserer Schilddrüse und den Nebennieren. Der Hypothalamus spielt hierbei eine zentrale Rolle, weil er auch die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone steuert.

      Arbeiten diese drei Organe richtig zusammen, so wird das als gut eingespielter Stoffwechsel bezeichnet. Dies erkennst du nicht nur an deiner Temperatur – du erkennst es zum Beispiel auch an deinem Gewicht. Unsere ideale Körpertemperatur, die sich in einem sehr engen Schwankungsbereich von ca. 0,5 Grad nach oben und unten bewegt, wird bei Abweichungen hiervon über den Stoffwechsel bei Hitze durch Schwitzen und bei Kälte durch Frieren reguliert.

      Frieren ist also definitiv ein Zeichen, dass diese Dreierkombi nicht richtig funktioniert. Dein Körper versucht gegenzusteuern und dies ziemlich oft im Laufe des Tages.

      Kennst du dieses innere Frieren ohne jeglichen Grund – quasi ein inneres Zittern?

      Erste Hilfe sollte hier immer ein Magnesiumpräparat sein, denn es kann helfen, deine Temperatur zu erhöhen.

      Magnesiummangel führt zu Durchblutungsstörungen, die wiederum die Tendenz zum Frieren erhöhen. Also sollte dein erster Schritt eine ausreichende Magnesiumzufuhr sein.

      Untertemperatur

      Zuerst einmal müssen wir klären, was eine Untertemperatur überhaupt ist und wo sie beginnt. Von einer Untertemperatur können wir ausgehen, wenn die Basaltemperatur am Morgen gemessen länger als 3 Tage unter 36,8 liegt.

      Die Ursachen für eine Untertemperatur können sehr unterschiedlich sein. So sind in einigen Fällen Schwermetalle, bestimmte Lebenssituationen (z. B. wenig Schlaf), aber auch organische Ursachen hierfür verantwortlich. Des Weiteren können z. B. einige Medikamente daran beteiligt sein, dass die Körpertemperatur absinkt.

      Insbesondere kommen hier infrage:

       Cortison (auch Salben oder Asthmaspray)

       Diuretika (Entwässerungstabletten)

       Antibiotika

       Antidepressiva

       Schlaftabletten

       Hormone (auch Spirale oder Antibabypille)

      Weitere Ursachen, die unsere Körpertemperatur sinken lassen, sind Genussmittel wie:

       Alkohol

       Nikotin (Tabakwaren, Zigaretten und E-Zigaretten)

      Es handelt sich dabei um Giftstoffe, die unsere Mitochondrien lahmlegen können.

      Mitochondrien sind vereinfacht erklärt die Kraftwerke unseres Körpers. Sie stellen fortlaufend Energie bereit, wenn diese benötigt wird. Diese Zellen im Körper sind zuständig für die ATP-Produktion. ATP ist praktisch unsere Lebensenergie, also ein Energiemolekül. Wenn Energie im Körper produziert wird, steigt unsere Körpertemperatur. Dies kennen wir, wenn wir Sport machen und ins Schwitzen kommen. ATP ist also ein Molekül, welches bei der Temperatur eine Rolle spielt. Ist nicht genug da, ist auch deine Körpertemperatur immer etwas niedriger. Im späteren Kapitel gehe ich näher darauf ein.

      Die wichtigsten Organe, die sehr großen Einfluss auf unsere Körpertemperatur haben, sind die Schilddrüse und die Nebennieren. Ohne eine gut funktionierende bzw. eingestellte Schilddrüse können viele wichtige Stoffwechselvorgänge im Körper nicht ausgeführt werden. Da die Schilddrüse aber in engem Austausch mit unseren Nebennieren arbeitet, können wir uns nun auch gut vorstellen, warum auch die Nebennieren erkranken, wenn das gesamte System nicht richtig zusammenspielt. Insbesondere bei Hashimoto ist es sehr oft so, dass die Umwandlung der Schilddrüsenhormone nicht richtig funktioniert und so trotz Hormonen die Temperatur immer im unteren Bereich bleibt.

      Ereignisse oder Lebensumstände, welche die Körpertemperatur ebenfalls beeinflussen sind unter anderem:

       Impfungen

       kalte Nahrungsmittel + Getränke

       viel Rohkost

       Lebensstress

       Bewegungsmangel

       Übergewicht

       Mineralmangel

       Vitamin-D-Mangel

       wenig Schlaf (z. B. mit Baby)

       Zyklusstörung

       Magnesiummangel

      Diese können unseren Körper enorm ausbremsen und es so dem Stoffwechsel sehr schwer machen, die Körpertemperatur im idealen Bereich zu halten.

      Zu hohe Temperatur

      Wie kommt es zu einer hohen Körpertemperatur?

      Hohe Körpertemperaturen kennen die meisten Menschen nur im Zusammenhang mit Fieber. Hierbei steigt die Temperatur über 37,5 und es sind meist Infekte, Viren oder Bakterien im Spiel.

      Zu beachten ist hier, dass Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion