Anja Hecht

Hashimoto Fibel


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sehr schlecht und matt. Hier solltest du besonders aufpassen, weil auch schwerwiegende Krankheiten zu spät erkannt werden können.

      Hat man aber beständig eine hohe Körpertemperatur ist meist eine Überaktivität der Schilddrüse schuld. Dies ist zum Beispiel bei Morbus Basedow der Fall, wo durch den stark erhöhten Stoffwechsel die Temperaturen gern dauerhaft über 37 Grad hochgehen.

      Auch dies ist ein Zeichen eines starken Ungleichgewichtes im Dreiergespann – Hypophyse, Nebennieren und Schilddrüse. Ein weiterer wichtiger Grund für eine erhöhte Körpertemperatur sind sogenannte stumme Viren. Hierbei gehe ich insbesondere auf chronisches EBV (Epstein-Barr-Virus) und Herpes, aber auch auf die Streptokokken-Bakterien ein. Da es hierbei oft zu einer hohen Belastung des Immunsystems kommt, ist der Körper quasi immer in „Aufruhr“ und es kommt zu sehr hohen Temperaturen – entweder dauerhaft oder immer wieder in Schüben. Die Betroffenen fühlen sich dann auch so – sie sind erschöpft, haben wenig Energie, sind müde und haben das Ge-

      fühl innerer Unruhe.

      Um die Liste komplett zu machen – ein weiterer wichtiger Grund für eine hohe Körpertemperatur ist ein hoher Cortisolspiegel.

      Cortisol hebt die Körpertemperatur an und erhöht den Blutzucker. Ist man ständig unter Stress, steigt der Cortisolspiegel an und es kommt zu dauerhaft erhöhten Temperaturen, gepaart mit Unruhe und Rastlosigkeit. Da der Cortisolspiegel durch deine Nebennieren reguliert wird, ergibt sich hier auch die Wichtigkeit der Unterstützung deiner Nebennieren.

      Wie ist meine Temperatur?

      Soviel zur Theorie – aber dieses Buch soll dir nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern dich auch durch den Prozess durchgeleiten, deine Körpertemperatur selbst in den

      „normalen Bereich“ zu bekommen.

      Nichts funktioniert ohne eine gute Bestandsaufnahme. Solange du nicht weißt, was aktuell dein Problem ist, kannst du es nicht wirklich gut angehen. Wie bereits erwähnt ist das Gehirn unglaublich intelligent. Die Gewöhnung an die Symptome, aber auch das Nichtwahrnehmen dieser ist häufig ein Grund dafür, dass eben auch die Körpertemperatur nicht im Zusammenhang mit der Schilddrüse gesehen wird. Es gibt zwei Möglichkeiten der Temperaturmessung. Um für dich die beste Methode rauszufinden, erkläre ich hier beide.

      Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Temperatur“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.

      Deine Aufgabe!

      Bitte nimm dir die Zeit und miss deine Aufwachtemperatur! Dies ist für dich ein wichtiger Indikator, um deinen Körper besser zu verstehen!

      1. Variante Basaltemperatur

      Das ist die Temperatur direkt nach dem Aufwachen. Gemessen wird sie im Bett, noch vor dem Aufstehen. So erhält man die niedrigste Temperatur des Tages, die mit der Funktion der Schilddrüse im Zusammenhang steht. Die Temperatur sollte für die erste Beurteilung mindestens vier Tage lang gemessen werden.

      Diese vier Tage müssen nicht zusammenhängen – es sollte aber immer zur gleichen Zeit am Morgen gemessen werden. (Man kann auch jeden zweiten Tag messen.)

      Wichtiger Tipp:

      Thermometer direkt am Bett griffbereit hinlegen.

      Wenn man gerade erkältet ist, macht der Test keinen Sinn, weil die Temperatur erhöht sein kann. Dann wartet man, bis man wieder gesund ist.

      2. Variante Temperatur im Tagesverlauf

      Dabei wird die Temperatur dreimal pro Tag gemessen. Das erste Mal drei Stunden nach dem Aufwachen und danach noch zwei weitere Male im Abstand von drei Stunden. Also beispielsweise um 9.00 Uhr, um 12.00 Uhr und um 15.00 Uhr.

      Die gemessenen Werte werden addiert und die Summe dann durch 3 geteilt.

      Beispiel:

      35,8 um 9

      36,3 um 12

      36,5 um 15 Uhr

      Sieht dann so aus:

      35,8 + 36,3 + 36,5 = 108,6

      108,6 / 3 = 36,2

      Das Ergebnis in unserem Fall ist 36,2 °C – Tagestemperatur nach Bruce Rind.

      Der optimale Wert der Tagestemperatur liegt nach Bruce Rind bei 37 °C. In unserem Beispiel wäre die Körpertemperatur zu niedrig.

      Bitte nutze dazu das Arbeitsblatt „Temperatur“, welches du unter dem Link im Kapitel „Fibelmaterial“ am Ende des Buches findest.

      Temperaturschwankungen bei hormoneller Dysbalance

      Die Temperatur verläuft bei Frauen in einem bestimmten Rhythmus – dieser ist dem Zyklus der Frau angepasst. Ein normal verlaufender Zyklus mit normaler Temperatur würde folgendermaßen aussehen:

      Wir starten mit Beginn der Periode – die Temperatur liegt dann bei ca. 36,5 °C, im Verlauf des Zyklus steigt die Temperatur eigentlich recht kontinuierlich auf 36,8 Grad an – bis ca. einen Tag vor Beginn der Periode. Am Tag der Periode fällt die Temperatur wieder auf 36,5 °C ab.

      Verhält sich die Temperatur nun anders – sinkt sie z. B. nicht mit Beginn der Periode – ist dies ein relativ sicheres Zeichen für ein Ungleichgewicht im Östrogen-, Progesteron- und Testosteronspiegel. Steigt die Temperatur nicht im Verlauf des Zyklus, ist ebenfalls eine Störung im hormonellen Gleichgewicht vorhanden.

      Sollte dies bei dir der Fall sein, solltest du dein Augenmerk auf die hormonelle Balance ausrichten und deine Sexualhormone untersuchen lassen.

      Nach den Wechseljahren beträgt die Temperatur zwischen 36,5 und 36,8 °C und folgt keinem Zyklusverlauf mehr. Beachte bitte, dass es im Wechsel selbst noch Schwankungen geben kann.

      Für wen ist die Basaltemperaturmethode ungeeignet?

      Die Temperaturmethode eignet sich nicht, wenn dein Schlafrhythmus stark gestört ist, also wenn du beispielsweise starke Schlafstörungen hast, ein Kleinkind zu versorgen hast oder in der Nacht öfter wach liegst. Sollte dies bei dir der Fall sein, empfehle ich dir die dreimalige Messung im Tagesverlauf, da sie in diesem Fall ein klareres Bild für dich zeigt.

      Blut-/Laborwerte

      In diesem Kapitel zeige ich dir, wie deine Blutwerte zu lesen sind. Ein ganz großes Problem bei Hashimoto ist, dass man nicht informiert wird. Die meisten Menschen können ihre Werte gar nicht lesen und wissen auch nicht, was zu berücksichtigen ist oder was die Werte überhaupt aussagen. Dieses Kapitel gibt dir Klarheit über deine Werte. Dazu besorge dir bitte neue Werte oder verwende deine letzten Werte vom Arzt.

      Unter dem Link „Blut/ Laborwerte“ im Kapitel „Fibelmaterial“ findest du eine tolle Alternative, um an deine Blutwerte zu kommen.

      Schilddrüsenwerte

      Der bekannteste Schilddrüsenwert ist der TSH. Dieser wird von der Schulmedizin gerne zur Bestimmung der Schilddrüsenfunktion herangezogen. Der TSH allein ist aber extrem störanfällig – daher würde ich empfehlen, auf jeden Fall fT3 und fT4 zusätzlich zur Beurteilung zu nutzen. Einmal im Jahr würde ich auch die TPO-AK bestimmen lassen, um abschätzen zu können, wie stark der Autoimmunprozess ist.

      Der TSH

      Dieser wirkt aufs Schilddrüsengewebe, auf die Ausschüttung der freien Hormone und wirkt auf die Aufnahme des Spurenelements Jod.

      Warum ist der TSH störanfällig?

      Viele äußere Faktoren haben Einfluss auf die Höhe des TSH, so reicht eine Nacht mit wenig Schlaf aus, um den TSH zu erhöhen. Weitere Faktoren, die den TSH erhöhen, sind Stress, Belastung, Kälte, Medikamente und auch die Ernährung, die eine große Rolle spielt. Ein weiterer Faktor ist die Abnahmezeit, wird das Blut