Sabrina Benzing

Infinite


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er seine Gedanken zu sortieren. Er fühlte sich noch immer so unnütz. Er gefährdete das Leben seiner Freunde, nur weil er etwas tun wollte, wofür er offenbar nicht gemacht war. Wie konnte er da von wahrer Freundschaft sprechen. Leise fluchte er vor sich hin. „Auch wenn ich es ungern zugebe, der Dämon hat Recht!“ Beim Klang von Noras Stimme wirbelte er herum. „Du verstehst das nicht!“ „Nun hör mir mal gut zu Zauberer, denn ich werde dies nur ein einziges Mal sagen!“, legte sie drohend nach, „du hast uns alle mehr als einmal gerettet und dies auf mehr als nur eine Weise! Du kämpfst für etwas wofür es sich lohnt, wenn wir dies nicht so sehen würden, würden wir dir nicht folgen. Auch nicht, wenn wir an deinen Worten was deine Freundschaft angeht den Funken eines Zweifels hätten!“ Nach diesen Worten ging sie entschieden davon. Noch einen Moment ließ er ihre Worte sacken, dann machte er sich auf den Rückweg. Zurück beim Feuer sah er, dass Nora jagen gewesen war. Entschlossen nickte Aramis seinen Freunden zu ehe er von den gefundenen Spuren erzählte. Sie brachen auf. Der Spur zu folgen gestaltete sich aufgrund der Schneeverwehungen eher schwierig, doch Nora fand gemeinsam mit Rebecca immer wieder Anhaltspunkte. Bereits bei Tagesanbruch hatten sie ein weiteres Lager von Soldaten gefunden. Doch dieses war größer als das Letzte. Sie blieben auf Abstand. Zunächst beobachteten sie dieses für zwei Tage, es war äußerst anstrengend, da sie nicht weiter weg wollten um nichts zu verpassen, aber zu nah dran waren um etwas zu schlafen oder normal zu essen oder zu trinken. Geschweige denn miteinander zu sprechen. Doch in den frühen Morgenstunden sammelten sich die Soldaten um los zu marschieren. Langsam folgten die Freunde ihnen. Doch an einer Gabelung trennten sich die Soldaten. Sie blieben stehen. Drago schlug vor sich ebenfalls aufzuteilen doch dies verneinte Aramis. Es wäre zu gefährlich. So folgten sie den Soldaten, die nach links gegangen waren. Leider liefen sie noch eine ganze Weile hinter ihnen her, was Aramis Vorstellung eventuell noch rechtzeitig zu den Anderen zu kommen langsam schwinden ließ.

      Besondere Kräfte

      In seinen Gedanken versunken wäre er beinahe gegen Drago gelaufen, doch dieser hielt ihn rechtzeitig auf. Die Soldaten hatten sich versammelt, sprachen noch etwas miteinander, dann stürzten sie los. Nora sah noch mal zum Himmel, die Sonne hatte sich bisher kaum gezeigt, dennoch schien sie besorgt. Dieses Mal konnten sie nicht sofort einschätzen was die Soldaten angriffen, doch nachdem Aramis gerade noch rechtzeitig einen Folterzauber abwehren konnte, welcher auf Rebecca zuflog, waren sie sich sicher. Im Dorf angekommen bestätigte sich die erste Vermutung. Es waren Zauberer. Die Soldaten hatten Mühe gegen diese, aber auch sie hatten Zauberer bei sich. Diese waren besser. So mischten sich die Vier ins Geschehen ein. Mit diesen vielen Zauberern unter den Soldaten hatten auch Aramis Freunde Probleme. Dennoch schlugen sie sich wacker. Drago riss gerade einen Soldaten vom Pferd der mit einem Sperr auf Rebecca losgehen wollte. Alles passierte Schlag auf Schlag. Er selbst hatte seine Freunde schon so oft vor Flüchen retten müssen, dass er kaum nach den Bewohnern schauen konnte. Bis dieser Schrei ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ruckartig drehte er sich um. Es war ein Mann der vor einem Soldaten in die Knie ging. „Bitte, tut mit mir was ihr wollt, aber verschont die Mädchen!“ Die Kämpfe waren verstummt, jeder schien diese Szenerie anzustarren. Ein paar der Soldaten hatten zwei junge Frauen fest im Griff. Einer von Beiden waren bereits Schnitte im Gesicht zugefügt worden. Ihr liefen Tränen über die Wangen. Die Andere konnte ihren Blick nicht von dem Mann auf den Knien lassen. Seine Atmung ging rasselnd, dennoch sah er von dem Soldaten vor sich nicht weg. Dieser bewegte die Finger, abermals schrie die junge Frau. Hierfür erhielt sie weitere Messerschnitte im Gesicht. Der Mann lag bäuchlings auf dem Boden, doch kaum war er etwas zu Luft gekommen rappelte er sich auf alle viere, daraufhin trat der Soldat auf ihn ein. Er schnippte mit den Fingern. Da kamen zwei weitere Soldaten, um ihn auf die Füße zu ziehen. „Sieh gut hin, du darfst zusehen, was wir mit solchen Schlampen machen!“, höhnte er. Entschlossen trat er auf die Frau zu, deren Gesicht bis auf ein paar blaue Flecke nicht verletzt war. „Auf die Knie mit ihr“, befahl er, öffnete seine Hose und flüsterte weiter, „schön brav sein!“ Gehässig grinsend sah er auf den Mann, der sich nach Leibeskräften wehrte. Jetzt zischte Nora an Aramis Seite. Er drehte den Kopf zu ihr ehe er entschlossen nickte. „Hey“, rief er daraufhin. Dies schien alle etwas zu irritieren. Nora hatte den Kopf gesenkt und sah zu Boden. „Ich an deiner Stelle würde die junge Frau in Ruhe lassen!“ Gelächter ertönte nach diesen Worten von Aramis. „Und wer bitte glaubst du zu sein, dass du mir Ratschläge erteilst?“, höhnte der Soldat. „Ich? Ich bin Aramis und das hier sind meine Freunde!“ Die Vier waren eher unscheinbar. Rebecca wirkte einfach wie eine junge Frau die maximal kämpfen konnte und solange Nora zu Boden sah wirkte auch sie nicht weiter bedrohlich. „Ach, du denkst mit dem Luftdämon könntest du uns einschüchtern?“ Erneutes Lachen. Ein anderer Soldat warnte ihn viel mehr der Dämon würde eher Interesse an ihrer Seite haben. Dann wandte sich der Soldat erneut der Frau auf Knien zu. „Dumme Idee!“, knurrte Aramis. Der Soldat drehte genervt den Kopf, doch dann wurde er schneeweiß. „Ein Vampir“, schrie eine Dorfbewohnerin panisch, dann ging es viel zu schnell. Nora war blitzschnell bei dem Soldaten angekommen, sie hatte auf dem Weg dorthin entsprechende Unterstützung ihrer Freunde, denn sie hatten die angreifenden Soldaten einfach getötet. Den überheblichen Soldaten hatte Nora gegen die nächste Hauswand befördert. Er holte gerade Luft, wollte etwas sagen, da knackte es und er lag mit gebrochenem Genick auf dem Boden. Aramis wirbelte herum. Er befreite die beiden jungen Frauen. Drago den Mann dazu. So liefen die Kämpfe weiter, doch die Bewohner kämpften ebenfalls gegen seine Freunde. Nachdem die Soldaten auf eine Minderheit geschrumpft waren ergriffen diese die Flucht. Doch hier folgte ihnen niemand, sie kämpften weiter gegen Aramis mit seinen Freunden. Sie hatten sich bisher nur verteidigt, was dazu geführt hatte, dass Drago nun mit dem Rücken zur Wand stand. Die Zauberer bewegten die Finger für Todeszauber, da ertönte ein tiefes knurren. Aramis drehte irritiert den Kopf. Da stand eine pechschwarze Wölfin an der Stelle, wo eben noch Rebecca gestanden hatte und rannte auf die Zauberer zu. Sie warf sie gegen die Wände, dann baute sie sich schützend, sowie Zähne fletschend vor Drago auf. Nora hatte es ebenfalls schwer. Abermals schloss Aramis die Augen bewegte beide Hände bis er wieder diese Druckwelle spürte. Die Zauberer riss es, wie zuletzt die Werwölfe, von den Füßen. Aber dieses Mal war Aramis sauer. Entschlossen lief er auf die Zauberer zu, die sich mühsam auf die Füße kämpften. Ängstlich wichen sie vor ihm zurück. Er holte Luft zum Schreien, um zu fragen was zum Geier ihr Problem war, doch er entschied sich anders. Enttäuscht blieb er stehen, schüttelte den Kopf, wandte sich um, half seinen Freunden, dann lief er gemeinsam mit ihnen davon. Kaum hatten sie ihre Verletzungen notdürftig versorgt beschleunigte er seine Schritte. Auf die Frage der Anderen wo er hin wollte, antwortete er nicht. Er hatte die falsche Entscheidung getroffen, sie hätten dem anderen Soldatentrupp folgen sollen. Wie lange sie marschierten wusste er nicht, es wurde auf jeden Fall bereits dunkel ohne dass sie den zweiten Trupp gefunden hatten. Alle waren erschöpft, somit machten sie eine kurze Pause und schliefen etwas. „Ich dachte immer Werwölfe erlangen ihre Verwandlungsfähigkeit erst ab 15 Jahren?“, erkundigte sich Drago. Rebecca wurde kurz etwas rot ehe sie erwiderte: „Oder wenn wir sie unbedingt brauchen!“ Nach dieser kurzen Unterhaltung trieb Aramis sie an weiterzugehen. Nora schritt irgendwann an ihm vorbei. Sie übernahm die Führung, in der Dunkelheit die Beste Idee. Wie angewurzelt blieb Nora stehen, sie winkte die Anderen noch zur Seite, aber es war zu spät. Vor ihnen waren Soldaten aufgetaucht, hielten kurz inne, doch dann griffen sie an. Es schien der komplette Trupp zu sein. Die Vier bauten sich nebeneinander auf. Drago bewegte die Hände und vor ihnen tauchte eine Wand aus Luft auf, auch Aramis versuchte sich auf seine Magie zu konzentrieren. Rebecca hatte sich verwandelt, ehe die Soldaten auf sie einstürmten. Als Wolf war sie noch effektiver. Sie und Nora rissen ihre Angreifer förmlich in Stücke. Drago ebenso, Aramis hielt ihnen mit seinen magischen Fähigkeiten den Rücken frei, doch gerade als sie dachten es würde dem Ende zugehen kamen weitere Soldaten nach. „Das sind die Vier!“, rief einer der neu dazu gekommenen Soldaten. „Ich hatte doch gesagt, wie Panter!“, fügte ein weiterer hinzu. Sie hatten sie umzingelt. Die Vier standen nun Rücken an Rücken. Gegen so viele Soldaten würden sie verlieren, darüber schienen sie sich alle klar zu sein. „So Leute, das war´s dann wohl“, begann Drago, „es war mir eine Ehre mit euch!“ Rebecca stupste ihn sanft mit der Schnauze an und Nora nickte entschlossen. „Becca“, wisperte Drago, doch mehr brachte er nicht heraus sondern umschloss mit der Hand seine Kette. Nora tat es ihm gleich, dann sahen alle