Theo Gitzen

DAS BÖSE BRINGT DEN TOD


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und Halima – ist das nicht süß?“.

      Augenblicklich liefen beide knallrot an. Fast schnippisch antwortete Halima

      „Fadi und Elena – ist das nicht süß?“.

      „Ja das ist süß“ - antwortete Elena und schaute Fadi mit strahlenden Augen an. Wie hübsch sie ist und wie sexy sie in ihrem knappen Badeanzug aussieht- dachte Fadi.

      „Nun setzt euch schon“- sagte Fadi und bedeutete Elena sich neben ihn zu setzen. Halima setzte sich zu Halim und es entbran-nte ein lebhaftes- wer bist du, wo kommst du her, wie alt bist du….

      Als die ersten informellen Punkte abgehakt waren, begann das, was zwischen Teenagern üblich ist. Fadi flüsterte mit Elena und Halim mit Halima. Und je näher man sich kam, umso weiter rückten beide Paare auseinander.

      Es war ein langer Nachmittag und langsam tauchte die Sonne ins Meer um der Nacht Platz zu machen.

      Es traf beide wie ein Donnerschlag, als Halima sagte, wir müssen jetzt aber los, schließlich waren ihre Hände doch gerade im Begriff sich zu berühren.

      „Sehen wir uns wieder“ - Fragte Halim Halima

      „Nö“ – antwortete Elena für Halima, warf, ähnlich wie vorhin Halima auch, ihre braunen Locken in den Nacken und schaute demonstrativ mit erhobenem Kopf in die andere Richtung.

      „nur in der Markthalle“- ergänzte Halima.

      Beide, sowohl Fadi als auch Halim schauten verdutzt drein und machten ein richtig bedröppeltes Gesicht.

      Sie trauten ihren Ohren nicht. Da standen zwei wahre Engel- wie aus einem Ei. Schlank und bildschön und gaben ihnen, den „Königen des Viertels“ einen Korb!

      Elena und Halima schauten sich ernst an, als sie plötzlich, prust-end in ein lautes Lachen fielen.

      „Natürlich sehen wir uns wieder- jeden Mittwoch hier an diesem Platz“ - sagte Halima.

      Beide warfen den Jungs eine Kusshand zu und liefen albernd und lachend zurück in die Stadt.

      Die Jungs saßen noch lange am Strand und tauschten ihre Erlebnisse, wie sie das immer getan hatten, aus.

      „Bist du verliebt?“ - fragte Fadi

      Halim nickte. Sein ganzer Körper schien zu kribbeln

      „Ja“ - das bin ich.

      „Ich auch- und wie“

      Für vier junge Menschen war es die wohl längste Nacht ihres Lebens. Aufgewühlt und voller schöner Gedanken und erotisch prickelnder Gefühle lagen sie wach und malten sich die schönsten Dinge aus, die man zu zweit nur machen kann.

      „Was ist los mit euch“ - fragte Maria Halim eines Tages beim Abendessen - und Fadi zugewandt - „Irgendwas stimmt mit euch nicht“.

      Es konnte nichts Schlimmes sein, denn die Jungs hatten dieses verschmitzte Lächeln im Gesicht, was sie immer hatten, wenn sie etwas ausheckten.

      „Siehst du das nicht- Maria?“- fragte Kadisha - und mit einem ebensolchen verschmitzten Grinsen fügte sie hinzu – „verliebt sind sie!“

      Wie vom Blitz getroffen liefen beide knallrot an.

      „Stimmt das“ – Maria schaute abwechselnd von einem zum anderen.

      „Ja sind wir“ – gestanden beide etwas kleinlaut, während ihre Augen strahlten, wie die aufgehende Sonne es nicht hätte besser machen können.

      „Oh Gott“ – Maria schaute Kadisha an. Und mit einem verschmitzten Lächeln fügte sie hinzu – „da steht uns ja noch einiges bevor!“.

      „Wer sind denn die beiden“ - fragte Kadisha mit einem ernsten Blick auf die beiden Jungs.

      Wie aus der Pistole geschossen antworteten beide gleichzeitig – „Halima und Elena“.

      „Oh Gott“ - stöhnte nun auch Maria. Das scheint eine ernstere Sache zu sein.

      „Glaub ich auch“ bestätigte Kadisha Marias Worte.

      Fadi und Halim erzählten ihren Müttern nun ausführlich wann und wo sie die beiden Mädchen kennengelernt hatten und wer sie sind und wo sie herkommen. Als es darum ging wie weit sie schon miteinander währen, fingen beide an zu schwärmen und erzählten vom ersten Kuss und dass sie sich immer heimlich am Strand oder auch in der Markthalle hinter dem großen Berg mit den Kichererbsen trafen.

      „OK“- sagte Kadisha mit einem leichten Grinsen.- „Das reicht- sonst dreht ihr noch am Rad“.

      „Also – ich schlage vor, ihr stellt uns die beiden vor und dann könnt ihr euch immer hier treffen und braucht euch nicht zu verstecken. – Bist du damit einverstanden?“ – fragte sie Maria.

      Maria nickte. – „Ja das ist besser so“.

      Erinnerte sie sich doch noch zu genau, wie umständlich und gefährlich es war, als sie ihren Joshua kennen und lieben gelernt hatte und wie sie sich das erste Mal in diesem dunklen und feuchten Keller geliebt hatten.

      Schon am nächsten Tag erzählten Halim und Fadi aufgeregt ihren Freundinnen von dem Angebot ihrer Mütter, sich, wann immer sie wollten, bei ihnen im Haus zu treffen.

      „Aber nur, wenn nichts „schweinisches passiert“ – sagte Elena und schaute die beiden mit einem ernsten Blick an.

      Beide senkten gelichzeitig, demütig und schüttelnd ihre Köpfe. „Nein – niemals – versprochen“.

      Ja- ja, dass kennen wir. Erst einmal alles versprechen und dann, wenn die Mäuse, damit meinte sie Halima und sie, in der Falle sind, dann gibt es kein Entrinnen mehr.

      Fadi – sog tief die Luft ein

      „Also – so etwas“ – sagte er mit einem, für alle erschreckend bestimmenden Tonfall, dass den beiden Mädels die Unterkiefer nach unten klappen ließ, „Komm Halim! Mit Mädels die solch eine Erfahrung haben, wollen wir nichts zu tun haben“.

      Für Sekunden herrschte bedröppeltes Schweigen.

      Dann schienen die Zwillingsschwestern und auch Halim kapiert zu haben, dass Fadi eine exzellente Retourkutsche gestartet hatte.

      Es folgte ein schallendes Gelächter und die Paare neckten, kniffen und umarmten sich. Und ihre Herzen schienen so laut zu schlagen, dass jeder von ihnen glaubte, der andere könne es hören.

      Die Geburt

      Das Haus in dem sie wohnten war groß. Eigentlich viel zu groß. Es hatte 8 Zimmer, eine Küche, ein Wohn- und Esszimmer sowie einen schönen großen Innenhof mit einem kleinen Olivenbaum in der Mitte. Ihr Großvater hatte das Haus kurz nach dem ersten Weltkrieg mit seinen Brüdern aufgebaut. Beirut war damals eine noch relativ kleine Stadt am Mittelmeer

      Alle in der Familie lebten vom Fischfang. Bis 1930 die halbe Familie starb, als ihr kleines Fischerboot im Sturm unterging. Nur die hochschwangere Kadisha und ihre Mutter, die sich zu diesem Zeitpunkt zu Hause aufhielten, blieben von dem Unglück verschont. Kadisha’s Mutter litt an starkem Asthma und war kaum mehr in der Lage das Haus zu verlassen. Kadisha fand einen Job bei einem Schneider am Ende der Straße und übernahm die Rolle des Vaters und ihres Ehemanns. Drei Monate nach der Geburt von Halim starb ihre Mutter. Seitdem lebte sie allein mit ihrem kleinen Halim in diesem Haus, bis Maria und Fadi auftauchten.

      „Oh – ist das groß“ – bemerkte Halima erstaunt, als sie und Elena das erste Mal Halims Haus betraten. Fadi hatte sie, damit die Nachbarn nichts mitbekamen, durch die kleine Gasse, die früher dazu diente, die ausgenommenen Fische schneller zum Markt transportieren zu können zum Haus gebracht. Seitdem niemand mehr zur See fuhr, benutzten Fadi und Halim die Gasse nur noch, wenn sie sich unbemerkt aus- und ins Haus schleichen wollten. Halim zeigte den Frauen sein und Fadis Zimmer, sowie den Innenhof, während Fadi für alle einen Tee kochte.

      „Und