Stephan Anderson

Stadtflucht


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      Stephan Anderson

      Stadtflucht

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1 Morgendliche Routine

       Kapitel 2 Mittagserwachen

       Kapitel 3 Tagwerk Tatort

       Kapitel 4 Tagwerk Leiden

       Kapitel 5 Unmodische Aufmachungen

       Kapitel 6 Bergländische Borniertheit

       Kapitel 7 Muttersöhnchen

       Kapitel 8 Ab in die Scheiße

       Kapitel 9 Weiße Schlapfen in weißem Schnee

       Kapitel 10 Kotze, Müll und Spermaflecken

       Kapitel 11 Ökufuzzi mit Erbsen und Gemüse

       Kapitel 12 Damenstiefel und Rapsgelb

       Kapitel 13 Der hungrige Heimkehrer

       Kapitel 14 Das hellblaue Haus im weißen Grüngarten

       Kapitel 15 Big Brother is watching you

       Kapitel 16 Eine besoffene Geschichte

       Kapitel 17 Noch eine besoffene Geschichte

       Kapitel 18 Herzwerk/Verbaute Erkenntnisse

       Kapitel 19 Löwenbau

       Kapitel 20 Fluoreszieren in der Februarnacht

       Kapitel 21 Vom Hilfsjäger zum Gejagten

       Kapitel 22 Zum borstigen Eber

       Kapitel 23 Au revoir – alter Freund

       Kapitel 24 Chauffeur ins Nirgendwo

       Kapitel 25 Bienvenue alter Feind

       Kapitel 26 Schmelzende Askese

       Kapitel 27 Säkularer Sohn

       Kapitel 28 Der Löwe im Käfig

       Kapitel 29 Enormes Unglück

       Kapitel 30 Gulasch

       Kapitel 31 Was blieb

       Impressum neobooks

      Kapitel 1 Morgendliche Routine

      ©HeRaS Verlag, Rainer Schulz, Berlin 2021

      www.herasverlag.de

      Layout Buchdeckel Rainer Schulz

      Unter Verwendung eines Fotos von Stefan.lefnaer

      ISBN 978-3-95914-228-1

      Nur fünfzehn Minuten nach dem Sirenengeheul des Weckers, welches seine Tiefschlafphase in ein Delirium namens Halbdämmerung umwandelte und ihn, durch seinen schrillen Ton bedingt, zu sofortigem Aufschwung aus seinem wohlig warmen Bett zwang, verließ Aaron Röttgers schon seine sechzig Quadratmeter-Wohnung Richtung Arbeit. Frühstück war für ihn temporärer Luxus, welchen er sich in aller Herrgottsfrüh niemals leisten wollte. Als er das Sirenengeheul mit einem Flachhandschlag auf den, am anderen Ende des Schlafzimmers, auf einer Kommode befindlichen, Wecker beendet hatte, stand er nun da. Halbnackt, wie nach einer Wiedergeburt, frierend, sich mit seinen eigenen Armen umschlingend und fragend, was ihn davon abbringen könnte wieder in seine wohlig warme Schlafburg zurückzukehren?

      Einen kurzen Moment innehaltend und sich an die winterlichen Frühtemperaturen langsam gewöhnend, starrte er ins finstere Nichts seines verdunkelten Schlafzimmers.

      „Ankleiden, Zähne putzen, Fahrt ins Büro, Arbeiten, Fahrt nach Hause. Und wenn ich wieder zurück bin, gehe ich sofort wieder ins Bett“, war sich Aaron sicher.

      Mit diesem Plan, geschmiedet in Halbschlaftrance und fest mit sich selbst paktiert, schleppte er sich nun zitternd zum Kleiderständer um seine, am Vortag zurecht gelegte, Garderobe anzulegen. Schlichte Jeans, ein T-Shirt und ein zweckerfüllender hellgrauer Hoodie sollten ihm die nötige Wärme für den Tag geben. Zumindest, um im fröstelnden Großstadtdschungel, von einem zum anderen öffentlichen Verkehrsmittel wechselnd, nicht zu erfrieren.

      Seine Freundin schien den Aufstehprozess besser gemeistert zu haben. Ihre Betthälfte war sorgfältig zurückgelassen worden. Sowohl die Decke war zusammengelegt, als auch der Polster fein säuberlich aufgeschlagen, als ob nie jemand darin genächtigt hätte. Nach dem abermaligen heftigen Streit am Vortag war es nicht verwunderlich, dass sie wieder einmal frühmorgens das Weite suchte, um ihren schlaftrunkenen, morgenmuffeligen Lebensgefährten nicht schon bei Tagesanbruch über den Weg laufen zu müssen.

      War die On-Off-Beziehung nun für immer beendet oder gab es, wie so oft, nach einer mehrwöchigen Auszeit, in der sie, wie immer, vom Boden verschluckt schien, ein abermaliges Liebes-Comeback? Aaron war dieser Frage schon überdrüssig und während dieses, sich täglich wiederholenden, grässlichen Aufstehprozederes verschwendete er auch keinerlei weitere Gedanken daran.

      Pedantisch, auf Sauberkeit achtend und in einem Hamsterrad des Putzfimmels gefangen, begrüßten ihn seine heimischen vier