Kathrin Brückmann

Halbe-Halbe, einmal und immer


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Nachdem sie in etwa zwei Wochen

       55 – Der Strom

       56 – Als Trenck abfuhr,

       57 – Während sie zunehmend lustlos

       58 – Constanzes Besuch

       59 – Sophie bekam nicht nur

       60 – Die Tage waren

       61 – Sophie hatte für die Räumung

       62 – An ihrem letzten Tag

       63 – Es gefiel Sophie,

       64 – Am Tag ihrer Abreise

       65 – Die Ungewissheiten,

       66 – Sophie schlief schlecht

       67 – Während Sophie Einrichtung zerlegte

       68 – Die erste Hälfte

       69 – Vitali wartete am Ortsausgang

       70 – Sonntag fuhr Sophie gegen Mittag

       71 – Am Montag nach dem Essen

       72 – Irgendwie ging das letzte Wochenende

       73 – Natürlich lag Sophie

       74 – Im Nachhinein bedauerte Sophie,

       75 – Mitten in der Nacht

       76 – Statt eines Epilogs ein Kurzfilm:

       Impressum neobooks

      1 – Sophie hatte sich entschieden

       Halbe-halbe, einmal und immer

      Roman von L. S. Anderson

      © 2021 L. S. Anderson

      Sie würde unterschreiben. Doch bevor es so weit war, musste sie noch ein paar Formalitäten über sich ergehen lassen. Ihr gegenüber an dem langen Tisch des Konferenzraumes saßen ihr Gruppenleiter, ein Mann aus der Personalabteilung und eine Kollegin vom Betriebsrat.

      »Du weißt ja schon Bescheid, Sophie«, sagte die Betriebsrätin, »aber fürs Protokoll muss ich dich noch mal ausdrücklich darauf hinweisen: Du brauchst den Aufhebungsvertrag nicht zu unterzeichnen. Wie alle anderen Kollegen hast du eine Arbeitsplatzgarantie und Anspruch auf einen gleichwertigen Job am neuen Standort unserer Firma.«

      Nur ist der dreihundert Kilometer entfernt, dachte Sophie und sagte: »Ich weiß, Gabbi.«

      »Hast du es dir auch gut überlegt? Du gibst immerhin eine feste Anstellung gegen eine Abfindung her – ich meine, das ist vielleicht kein so guter Tausch … heutzutage.«

      »Ich finde schon wieder was«, sagte Sophie.

      »Ich würde dich gern als Kollegin behalten, Sophie«, sagte der Gruppenleiter. »Du gehörst zu meinen besten Mitarbeitern. Du hast Erfahrung, gute Kennzahlen, du bist bei unseren Kunden beliebt, und alle, die mit dir zusammenarbeiten, mögen dich.«

      »Danke, Werner«, sagte Sophie.

      »Du musst dich auch nicht heute entscheiden. Du kannst bis Weihnachten warten. Vielleicht überlegst du es dir ja noch mal und änderst deine Meinung. Es würde mich wirklich freuen.«

      »Es tut mir leid, Werner«, sagte Sophie. »Wie ich dir schon gesagt habe, es sind persönliche Gründe, warum ich nicht umziehen will. Es hat nichts mit euch oder mit der Firma zu tun. Ich habe immer gern hier gearbeitet.«

      Werner seufzte.

      Es tat Sophie wirklich leid. Ihr Job war nicht der beste der Welt und auch nicht riesig bezahlt, aber sie war gut in dem, was sie tat, ihre Kollegen waren auch ihre Freunde und die Firma ein wenig wie Heimat für sie. Wie es sich eben so ergab, wenn man ein paar Jahre irgendwo arbeitete. Trotzdem, ihr Entschluss stand fest.

      »Wenn Sie unterschrieben haben«, sagte der Mann von der Personalabteilung, »faxe ich den Aufhebungsvertrag in die Zentrale, und jemand anderes bekommt Ihren Job. Wir haben mehrere Bewerber, und wenn wir einem zugesagt haben, dann können wir das nicht mehr rückgängig machen. Das wäre nicht fair, verstehen Sie? Nach Ihrer Unterschrift gibt es kein Zurück für Sie.«

      »Ich weiß«, sagte Sophie.

      »Und Sie wollen es sich auch nicht noch einmal überlegen?«

      Sophie schüttelte den Kopf.

      Der Mann von der Personalabteilung schob Vertrag und Kugelschreiber über den Tisch, und Sophie unterschrieb an den angekreuzten Stellen. Es war ganz einfach. Kein Drama. Sie schrieb zweimal ihren Namen und besiegelte damit, dass sie in drei Wochen, zu Beginn des neuen Jahres, arbeitslos sein würde – zum ersten Mal in ihrem Leben. Das beunruhigte sie nicht. Sie hatte gute Zeugnisse, war noch jung und überhaupt eine Optimistin. Sie würde einen anderen Job finden. Vielleicht sogar etwas Besseres? Und wenn nicht sofort, dann später. Irgendwas ging immer. Vorläufig kam es ihr erst einmal darauf an, nicht umziehen und dann über dreihundert Kilometer hinweg eine Fernbeziehung führen zu müssen.

      Sophie war die Letzte, die in dem Konferenzraum ihren Aufhebungsvertrag unterzeichnet hatte. Mit ihrer Unterschrift war die Sitzung geschlossen. Alle erhoben sich, um zu gehen. Über den Tisch hinweg schüttelte der Mann von der Personalabteilung Sophies Hand und sagte: »Alles Gute, Frau Schatz.«

      Sophie und Werner hatten denselben Weg. Während sie nebeneinander durch einen trüb beleuchteten Korridor liefen, sagte Werner: »Echt schade, dass du nicht mitkommst. Hast du schon Pläne, was du als Nächstes machst?«

      »Nicht wirklich«, antwortete Sophie.

      Gabbi holte die beiden ein und hörte Werners Frage. Sie war neugierig, aber auf eine nette, harmlose Art und Weise. Wahrscheinlich gehörte das zu ihrer Funktion als Betriebsrätin. Sie sagte: »Bleibst du, weil ihr demnächst heiratet, Sophie?«

      »Du heiratest?«, sagte Werner.

      Sophie wehrte ab. »Das ist noch nicht raus«, sagte sie.

      »Wie lange seid ihr denn schon zusammen, Jens und du?«

      »Fünf Jahre«, antwortete