Eypeltauer, ein ausnehmend freundlicher Mensch, begrüßt die Betriebsräte herzlich, bewirtet sie und sagt "Ich möchte besonders die Meinung jener Leute hören, die die Arbeit machen, weil solche Leute manches besser verstehen, wie die Geschäftsführer und Vorstände." Zumindest das Herstellen eines guten Klimas ist ohne Aufwand geglückt. Der Verfasser bringt den Fall vor, um den es dem Fritz Hofmann gegangen war. Was damit weiter geschieht, weiß er konkret nicht. Die „Bauverwaltung“ wird jedenfalls nicht angehoben.
Am Schluss des Gespräches meint Beatrix Eypeltauer, sie habe eine „kleine Kommission" mit der Vorbereitung des Wohnhaussanierungs- Gesetzes beauftragt und sie lädt den Verfasser ein, an den Beratungen dieser Kommission teilzunehmen.
Er ist überzeugt, sie hat keine Ahnung, dass ausgerechnet er es war, der sich die Inhalte des Gesetzes ausgedacht und sie niedergeschrieben hat. Sie sieht in ihm wohl einen Gebäudeverwalter gemeinnütziger Wohnbauten.
So erhält er durch einen Zufall die Möglichkeit, die Erkenntnisse des Teams aus Ottakring und die Schlussfolgerungen daraus jenem Beamten, der das Gesetz zu schreiben hatte, im direkten Gespräch zu erklären. In der kleinen Kommission trifft der Verfasser den Dr. Otto Maisel aus der Gesprächsrunde wieder und auch - welcher Zufall - den Wolfgang Gräsel, seinen Chef.
Als dann Anfang 1985 das Wohnhaussanierungs- Gesetz und die zugehörigen Wiener Verordnungen beschlossen sind, sieht der Verfasser sich seine seinerzeitigen Vorschläge im Ottakring - Bericht an. Er kann hinter jeden einzelnen der zwölf Vorschläge ein Hakerl machen: sie sind alle Wirklichkeit geworden, - einige sogar noch von der legistischen Wirklichkeit übertroffen!
22. Schwarze Weißwäscher für den Günther (das Team 9)
Das Stadterneuerungsgebiet Ottakring hat nur gute Presse. Mitte der 70er-Jahre, bevor der Verfasser noch dabei war, gab es sogar ziemlich viele Presse- Reaktionen. Der Eindruck der medienwirksamen Konflikte im „Planquadrat" auf der Wieden, wo ein Fernsehteam den Abbruch eines Gemeinde- eigenen Hinterhauses verhindert hatte, waren noch frisch. Die Journalisten schrieben nur zu gern, dass die Gemeinde aus der Arbeit ihrer Kollegen gelernt und in Ottakring etwas Vorbildliches begonnen hatte.
Gutes ohne Konflikt ist auf die Dauer nicht sehr medienwirksam, daher schläft die Berichterstattung langsam ein. Das Team ist daher gar nicht undankbar, als es wieder einen Konflikt im Stadterneuerungs- Gebiet gibt, über den geschrieben wird.
Sie hatten eine Studentengruppe mit ihrem Professor ins Stadterneuerungs- Gebiet gerufen, um dort ihre Übungen zu machen und sie wollten selbst von den im Zuge dieser Übung gemachten Interviews von Bewohnerinnen und Bewohnern profitieren.
Die Studenten kommen bald auf eine Idee: An Stelle eines der geplanten Wohnhäuser der Gemeinde sollte die neue Parkanlage größer, als geplant, gemacht werden. Natürlich finden sich Bewohnende, die diese Idee unterstützten: Weniger Leute, mehr Grün, da können sie doch nur dafür sein!
Die lange Warteschlange der für Gemeinde- Wohnungen Vorgemerkten im Bezirk machte die Entscheidung für die Politik leicht: Es soll gebaut werden. Die Initiative erhält, vorübergehend, ein altes Gartenhäuschen als Stützpunkt und in etwa hundert Meter Entfernung den gewünschten Ballspielplatz.
Immerhin gibt es eine Demonstration, Das Gebietsbetreuungs- Lokal geht bei Diskussions- Veranstaltungen über, die Zuhörer stehen auf der Straße und es gibt wieder Presse über das Assanierungsgebiet Ottakring.
Als einer der Sprecher der Studentengruppe tritt ein Günther Stöllberger auf. Er macht zu dieser Zeit auch seine Diplomarbeit über die Stadterneuerung in Ottakring. Als er damit fertig ist, fragt er den Verfasser, "Kann ich bei Euch arbeiten?".
Der Verfasser sagt darauf: "Ich möchte gerne, dass Du bei uns arbeitest, Günther. Für unsere Bezirkspolitiker wäre es aber schwer verständlich, dass Du plötzlich auf der "anderen Seite" auftauchst. Aber ich weiß eine Lösung: Der Winfried Kallinger hat mich gefragt; ob ich nicht einen Diplomingenieur der Architektur für sein Planungsbüro weiß. Dem seine Firma wird den Konservativen zugerechnet. Die werden Dich gerne nehmen. Wenn Du von Eurer Initiative; der "Grünen Insel Ottakring", erzählst, werden sie Dich umso lieber nehmen. Nach einem Jahr kündigst Du dort und kommst zu uns. Dann bist Du der verlorene Sohn, der von den "Schwarzen" ins „rote“ Ottakring zurückkehrt und wirst vermutlich herzlich aufgenommen."
Der Günther hört aufmerksam zu und er handelt genau nach diesem Vorschlag. Nach einem Jahr in der Faulmanngasse sitzt er im Team der Gebietsbetreuung Ottakring.
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