Norman Dark

Haus des Horrors


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      Norman Dark

      Haus des Horrors

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Prolog

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Epilog

       Impressum neobooks

      Vorwort

       Denn wo Gespenster Platz genommen,

       Ist auch der Philosoph willkommen.

       Damit man seiner Kunst und Gunst sich freue,

       Erschafft er gleich ein Dutzend neue.

       Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

       Faust. Der Tragödie zweyter Theil

      Dieser Roman ist während der Corona-Pandemie entstanden, doch dieses Thema fließt nicht in die Handlung ein. Ein Mystery-Roman sollte meiner Meinung nach nur so viel Realität beinhalten wie unbedingt notwendig, denn gerade das Surreale macht ihn so spannend. Einigen Lesern wird meine Entscheidung nicht gefallen, aber man kann es nicht jedem recht machen. Dennoch hoffe ich, dass wir alle die Krise mehr oder minder heil überstehen und bald wieder „normale“ Verhältnisse einkehren werden. Besonders was die Kleinkunstszene betrifft, die es besonders hart getroffen hat. In diesem Sinne: Bleiben Sie bitte gesund!

      Norman Dark

      im Juli 2021

      Prolog

      Faye Norris und Dexter Rodriguez ließen den Wagen stehen. Der Fußweg betrug nur wenige Minuten, und so recht konnten sie ihr Glück noch nicht glauben, das wohl berüchtigste Spukhaus in New Orleans untersuchen zu dürfen. Denn seit Jahren verweigerten die Eigentümer jeglichen Zutritt. Falls sie wider Erwarten doch vorgelassen würden, könnten sie immer noch ihr Equipment nachholen oder einfach den Wagen, in dem alles verstaut war.

      »Wir haben doch einen Termin. Also, warum nehmen wir nicht gleich alles mit? Ich gehe davon aus, dass man zu seinem Wort steht«, beschwerte sich Faye.

      »Du weißt doch, wie diese reichen Leute sind«, entgegnete Dexter. »Sie wechseln mitunter ihre Meinung wie die Handtücher.«

      »Wenigstens hast du nicht Unterwäsche gesagt, sonst bekäme ich die Bilder wieder nicht aus dem Kopf. Das mit dem Besuchsverbot war nicht immer so. Das Haus hat eine lange Geschichte. Es war schon ein Heim für Männer, Musikschule oder einfach Wohnhaus. Aber angeblich soll es niemand lange darin ausgehalten haben.«

      »Du meinst, wie der Schauspieler Nicolas Cage? Es gibt keinen Beweis, dass er es jemals bewohnt hat. Und wenn du von der langen Historie des Hauses sprichst, meinst du die Zeit nach dem Brand und dem Wiederaufbau, ja? Denn so, wie es da steht, handelt es sich nicht mehr um das Original.«

      »Ich weiß, aber scheinbar sind die Geister geblieben oder zurückgekehrt. Noch vor etwa zehn Jahren hat man Zimmer zur Übernachtung vermietet. Für Hartgesottene oder Gruselfans. Gut bekommen soll es keinem sein. Doch Realität und Legende sind oft schwer zu unterscheiden. Aber wem sage ich das?«

      »Eben, was haben wir nicht schon alles in diesen Häusern erlebt. Da standen mir manchmal buchstäblich die Haare zu Berge. Vor ein paar Jahren hätte ich mir noch nicht vorstellen können, einmal als Ghost Hunter zu arbeiten.«

      »Bereust du es, dass ich dich damals dazu überredet habe?«

      »Das habe ich nicht gesagt. Es ist schon ein besonderer Kick, dass man nie weiß, was einen erwartet.«

      »Ein bisschen Schiss habe ich schon, wenn ich ehrlich bin«, meinte Faye. »Und das will bei mir schon etwas heißen. Aber mit so viel Horror, wie sich dort abgespielt hat, bekommt man es selten zu tun.«

      Auch ohne auf die Hausnummer zu achten, wussten sie bald, dass sie angekommen waren. Denn wie üblich hatten sich bereits Scharen von Schaulustigen eingefunden. Nicht umsonst war das Haus einer der Höhepunkte verschiedener „Geister-Touren“ diverser Anbieter. Doch stets war die Enttäuschung groß, wenn es hieß, eine Innenbesichtigung sei leider nicht möglich.

      »Aber haben hier damals nicht die Dreharbeiten für die Serie „American Horror Story“ stattgefunden?«, wollte eine Teilnehmerin wissen.

      »Ohne Ihnen den Spaß verderben zu wollen, aber nein. Die Innenaufnahmen für das LaLaurie Haus sind im Hermann-Grima Haus entstanden, das sich wie das Monteleone Hotel hier im französischen Viertel befindet und für seine freundlichen, südländischen Geistern bekannt ist. Sie verbreiten oft Rosen- und Lavendelduft und zünden das Feuer im Kamin an, heißt es. Wir werden nachher noch einen Blick darauf werfen. Es ist zwar ein Museum, aber um diese Uhrzeit leider schon geschlossen. Interessierte sollten es also auf ihre To-do-Liste setzen.« Die Ausführungen des Touristenführers waren freundlich und ohne Häme.

      »Komm, lass uns noch einen Moment warten, bis sich alle verzogen haben«, sagte Faye. »Nicht dass es noch einen Aufstand gibt, weil wir hineindürfen und sie nicht.«

      Wenig später klopfte Dexter immer wieder an die Tür, doch es wurde ihnen nicht geöffnet. Als sie nach oben blickten, sahen sie auf dem Balkon eine blasse Dame in einem altmodischen Gewand und mit strengem Gesichtausdruck.

      »Bitte, was wünschen Sie?«, rief sie herunter.

      »Ich bin Faye Norris und das ist mein Kollege Dexter Rodriguez. Wir haben einen Termin.«

      »Bei mir bestimmt nicht. Ich empfange keine Besucher.«

      »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«

      »Die Eigentümerin. Mein Mann hat das Haus für uns gebaut. Ich heiße Delphine LaLaurie. Und jetzt machen Sie, dass Sie fortkommen!«

       Kapitel 1

       1833

      Joseph und Molly Clark bewirtschafteten das Absinthe House. Nicht zu verwechseln mit dem Old Absinthe House, das sich nur wenige Straßen entfernt befand. Jedes der beiden Gasthäuser beanspruchte für sich den Titel „Ältestes Gasthaus der Stadt“,