Eldar Elrador

Legion


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steh auf Überraschungen, Comantor«

      »Das ist mir sehr wohl bewusst, Senturior«

      Eskalian warf noch einen Blick aus der offenen Tür heraus. Die Stadt war jetzt weniger als einen Kilometer entfernt.

      »Alles klar«, gab er den Befehl in den Funkkanal »Feuer«

      Ramoth lachte und ließ sein Gewehr klicken »Feuerwerk, Leute«

      Der Angriff der drei Dutzend Naichasgalis begann wie ein buntes Feuerwerk am Himmel. Ihre Plasmakanonen und Lasermaschinengewehre sprühten grüne und rote Salven aus feuriger Energie und begannen die Baracken um die Stadt herum zu zerfetzen. Explosionen waren zu sehen, wo die Energiegeschosse einschlugen und ganze Stadtviertel gingen bereits während der ersten Salve in Flammen auf.

      Eskalian konnte die Sklaven und ihre Duyariherren sehen, wie sie panisch aus den Häusern stoben und begannen, durch die verdreckten Straßen der Dörfer um ihr Leben zu rennen, als sich die Raubvögel auf sie stürzten. Aus den Naichasgalis heraus eröffneten die Stiarvalorer das Feuer und die Duyari – Soldaten, die von hier aus nur wie kleine Ansammlungen von Ameisen wirkten, fielen unter dem prasselnden Hagel der Projektilgeschosse.

      »Treibt die Ratten aus den Löchern, wohoo!«, klang Senturior Ramoths Stimme jubelnd durch den Funkkanal ihres Regiments, während sie das Dorf in Flammen aufgehen sahen.

      »Ramoth, raus aus dem Befehlskanal«, ermahnte ihn Eskalian.

      »Tut mir leid, Comantor. Ist nur gerade zu viel Spaß hier« Er hielt sein Gewehr hinaus und feuerte wahllos in die Reihen des Feindes hinein.

      Ihre Naichasgali ließ eine Rakete los, die, einen brennenden Schweif hinter sich herziehend, ein dickes Loch aus der Mauer der Oberstadt riss.

      Aus der Stadt und den Dörfern unter ihnen blitzte nun das Mündungsfeuer von Plasmamaschinengewehren.

      »Weg von der Tür!«, rief Eskalian, während die grünen Strahlen an den Naichasgalis vorbeizischten. Einer von ihnen, der Transporter direkt zu ihrer rechten, wurde schwer von einigen Energiegeschossen getroffen, die dicke Teile der Coraith Panzerung und Hülle hinfortrissen, bevor Flammen aus dem Inneren des Transporters brachen und er in schwellendem Rauch gen Boden stürzte.

      »Scheiße nochmal!«, brüllte Eskalian in den Funkkanal »Weicht aus, verdammt! Wir brauchen jeden einzelnen, um die Stadt einzunehmen!«

      Die Formation der Naichasgalis löste sich auf und die Staffel schloss sich langsam wie eine Schere um die Stadt.

      »Feuert auf ihre Geschütze!«

      Die drehbaren Strahlenlaserkanonen unter dem Rumpf der Schnelltransporter drehten bei und begannen das Feuer auf die feindlichen Stellungen in der Stadt zu eröffnen. Explosionen stießen in glühenden Feuerbällen aus ihr heraus, als sie es schafften, einige der feindlichen Maschinengewehre zu zerstören.

      Raketen schossen weitere Löcher in die Mauer der Stadt. Wenn sie Glück hatten, würde vom Flaggschiff bald die Panzerunterstützung kommen, bevor sie sich alle im Häuserkampf verloren.

      »Bringt uns da runter«, rief Eskalian zu seinem Piloten und zeigte mit dem Finger auf eine breite Hauptstraße in der Mitte der Stadt.

      »Jawohl, Sir!«

      Ihr Schnelltransporter senkte sich gen Boden, während er immer weitere Salven auf feindliche Flakbatterien auf den flachen Häuserdächern abgab.

      Eskalian stellte die Sicht seines Helms auf Wärmebild um, um die feindlichen Soldaten in den sie umgebenden Häusern besser erkennen zu können. Er schoss einige Male mit seinem Gewehr auf ein Fenster, welches daraufhin zerbarst und Schmerzensschreie klangen dumpf an sein Ohr.

      Die Naichasgali setzte auf, wobei ihre Düsen den trockenen Sand der breiten Straße aufwirbelten. Sofort sprangen die fünfunddreißig Stiarvalorer heraus und feuerten Warnsignale in alle Richtungen.

      Die Naichasgali hob hinter ihnen sogleich wieder ab und sie hatten keine Möglichkeit, sich zu sammeln. Sofort fuhren Schüsse auf sie nieder. Manche Projektilgeschosse, manche Plasmawaffen. Einer der Stiarvalorer stürzte mit einem dampfenden Loch in der Brust zu Boden.

      »Comantor!«, rief Ramoth und beugte sich zu dem Soldaten herunter.

      »Lebt er noch?!«, wollte Eskalian wissen. Die Wärmebildansicht zeigte mindestens zwanzig feindliche Scharfschützen in den Häusern um sie herum.

      »Nein, Sir!«

      »Dann können wir nichts mehr für ihn tun!«, sagte Eskalian. Er nahm eines der Fenster ins Visier, zielte auf den Scharfschützen, dessen Kopf er nur halb erkennen konnte, und feuerte. Blut spritzte im Inneren des Hauses gegen die Wand.

      Überall um sie herum erschallte der berauschende Klang des Gefechts. Hunderte Sturm und Maschinengewehre wurden gleichzeitig abgefeuert und es war kaum möglich all die Befehle, die über den Funkkanal hin- und hergeschmissen wurden, auseinanderzuhalten.

      Über ihnen kreisten jetzt die Naichasgalis mit ihrer raubvogelähnlichen Form und gaben tödliche Salve auf feindliche Geschützstellungen ab. Mit ihren zwei nach unten gebogenen Flügeln sahen sie fast aus wie ein Schwarm Raben über der Stadt.

      »Eskalian an Zug, wir müssen zu ihrem Tempel vorrücken! Die Duyari werden sich erst ergeben, wenn ihre Priester tot sind«, sprach Eskalian in den Funkkanal. Neben ihm schlug ein Plasmablitz ein und er sprang zur Seite. Zum Glück waren ihre Rüstungen temperiert und hielten die brühende Hitze der Sonne von ihm fern. Sonst wäre das ganze hier ein ziemlich anstrengendes Unterfangen gewesen.

      Die Stiarvalorer hatten sich jetzt in einem Kreis auf der Straße verteilt und feuerten auf alles, was sich in den Häusern bewegte.

      »Wir brauchen Deckung«, stellte Ramoth fest, während er, auf ein Knie gebeugt, gerade den Innenraum eines Hauses mit Explosivgeschossen neu dekorierte. Eskalian konnte ihn an seinen drei bronzenen Streifen am Helm erkennen, die ihn als Senturior auswiesen.

      »Dann bitte ich um Vorschläge!«, meinte Eskalian, derweil er im Schnellfeuermodus weiter in die Gegend feuerte.

      »Wir sind noch etwa einen halben Kilometer vom Tempel entfernt. Sobald die Fahrzeugunterstützung hier eintrifft, können wir vollständig vorrücken«

      »Danke, dass Sie noch einmal meinen Plan wiederholen, Senturior!«, sagte Eskalian mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.

      »Dafür bin ich da, Sir!«

      Ramoth hatte diese Angewohnheit, ihn immer an die Dinge zu erinnern, die er ursprünglich geplant hatte. Er war manchmal so etwas wie sein persönlicher Notizzettel. Und genau deshalb hatte er ihn auch zum ersten Senturior seines Regiments ernannt.

      Eskalian ließ den Kreis der Stiarvalorer weiter ausfächern, damit sie nicht mehr so nah aneinander gedrängte Ziele abgaben »Auf offenem Feld überleben wir das nicht lange«

      »Wir sind Elitesoldaten des Sternenreiches, Sir. Das sind nur irgendwelche duyarischen Heckenpenner«, kommentierte Ramoth.

      »Trotzdem, folgt mir!«, rief Eskalian und bedeutete seinem Trupp mit einer Geste, ihm zu folgen, während sie ihren Kameraden Feuerschutz gaben.

      Einer der Stiarvalorer zog im Vorbeirennen eine Plasmagranate vom Gürtel. Er aktivierte den schwarzen Ball mit einem Knopfdruck und ein rotes Licht leuchtete auf, bevor er sie über einen Balkon hinweg in das Fenster eines Hauses warf. Die Explosion riss die halbe Wand aus dem Gebäude und der gelbe Sandstein regneten in hunderten von Stücken über die Straße.

      »Da hat jemand das Prinzip von Ausräuchern verstanden. Gut gemacht«, sagte Eskalian zu dem Soldaten.

      »Danke, Sir!«

      Sie rückten weiter unter dem Beschuss der Scharfschützen vor. Ihre Rüstungen waren in der Lage, einige Projektile aufzuhalten und ertrugen auch die ein oder andere Ladung an Plasmaenergie, aber trotzdem waren sie gegen einen gut angesetzten Schuss nicht immer gefeit.

      Sie rannten die Straße entlang, schossen