Paul-Heinz Schwan

HERBERGSSCHIRME


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kann.

      Für die Ausgestaltung der Wohlfühl-Sphäre verfügen wir über einen „tätowierten“ Kompass aus der pränatalen und postfötalen Zeit, weniger über einen detaillierten Bauplan. Es ist, wie in der pränatalen Phase, eher ein Schweben, Schwanken, zwischen Wohlgefühl und Unwohlsein, gutem Gefühl und Ablehnung, angenehm und unangenehm, aufgehoben, eingebunden fühlen und Ablehnung, Ausgrenzung spüren, zwischen tragenden, störenden, unangenehmen bis schmerzenden Tönen.

      Und natürlich das Umfeld. Also um eine „Betriebssphäre“, das erweiterte Betriebsklima.

      Der Mensch ist auch ein Sphären-Spürhund.

      Der erste Eindruck, das „Bauch“ Gefühl, die Intuition! Woher kommen sie? Von Dort?

      Geht es um Andere, liegen wir somit fast immer daneben. Wie kommen wir in ein Offenlegen der förderlichen und störenden Aspekte? Wie wäre es mit „Solidarität in der Konkurrenz“, denn in puncto Geburtlichkeit sind wir alle in derselben misslich-günstigen Situation.

      Das äußere Agieren und die innere „geheime“ Messlatte für Ideales, sind immer gemeinsam im Spiel um eine innen-ähnliche-gleich-bergende Sphäre im Außen zu gestalten. Wie innen war, so sollte auch das außen sein.

      Einer ist schon immer zu Zweit.

      Wo zwei Menschen zusammen sind, dort wird deren jeweiliger Zwilling mitten unter Ihnen sein. Zwei sind immer zu viert. Ein Team ist ein Team zuzüglich aller inneren Double. Die langen Teamsitzungen, die schweren Entscheidungen, das Beharren auf „Kleinigkeiten“! Die „schwierigen“ Mitarbeiter, die „schwierigen“ Chefs: Woher nur, warum nur - wenn nicht auch von Dort? Natürlich zusätzlich zum System, der Organisation, dem Markt, den Kunden, der Kultur, der Politik, der Globalisierung.

      Wenn ich es überspitze: Alles „künstliche“ Gegebenheiten, von „geburtlichen Improvisationskünstlern“ geschaffen, aufgeführt im Improvisationstheater, d.h. in sich selbständig malenden Mühlen-Systemen, die kaum ein geburtlicher mehr versteht: Alles strotzt und strahlt in rückkoppelnde Netzwerke, lapidar undefinierbar umschrieben mit „Komplexität“.

      Wir leben seit „Menschen“gedenken im Anthropozän. In einer von „fremdelnden“ Wesen besiedelten Kulturlandschaft.

      Abschließende Wegzehrung für die Tour

      Wie ein unschuldiges Kind, das sorglos spielt, spielen wir mit allem, was sich uns in den Weg stellt oder wir herbeisehnen. Unser heimliches Einschlaflied. „Ich wollte nie Erwachsen sein“.

      Kosmos, Welt, Mensch, Religion, Gott, Wissenschaft, Natur, Tier, Materielles, Ideelles, Künstliches, direktes, indirektes, Software, Hardware, Maschinen, alles Kandidaten die in unseren Händen, unsäglich-unwahrscheinliche Tatsachen zu explodierenden Ereignissen entfachen.

      Sie schüren Hoffnungen, provozieren Ängste, gründen Kulturen die expandieren, stagnieren oder untergehen. Füllen Hörsäle, Konferenzen, Bücher und Parlamente. Sie bringen zusammen oder trennen Paare, Familien, Städte, Weltreiche. Sie führen zu Aufschwüngen in Wohlstand und technischen Errungenschaften der höchst unwahrscheinlichen Art und gleichzeitig zu unglaublichen Verwüstungen, die das klassische Bild des Caritas-Humanismus unter Fälschungsverdacht bringen.

      Gewachsen in seinem Menschen-Treibhaus das nur Einbahnstraßendenker als „Labor-Anstalt“ missverstehen können. Es ist ein Wesen in seiner Welt, dass im Rausch des Werdens gedrängt-drängend zur Extravaganz mit Überraschungen agiert.

      Aus der anfänglichen Pfotengebundenheit wächst ein denkendes, sprechendes Wesen, ahnungslos-ahnungsvoll, planfrei-schaffend aus einer anfänglichen Staunenshaltung über „Tier-können“ „Natur-können“, „Götter-können“ sich herauswindend. Nimmt Abstand von allem was ihn in „Ketten“ legt, um (s)einen Sonder-Weg zu gehen, der ihn von allen Startkrücken abkoppelt und doch immer wieder neue in "Ketten" legen lässt.

      So wird für die sich anstrengenden das anfängliche wärmende Hordenfeuer bald ein nuklearer Weltbrand, aus dem ersten Steinwerfer ein Giftgas- und Napalmbomben-Werfer, aus den ersten hundert Neugierigen, acht Milliarden, aus den ersten Toten durch Hordenkämpfe die 60–80 Millionen des Zweiten Weltkriegs, aus dem alten Zeichen Erfinder ein dubioser Experte für genetische Schrift und Künstlicher Intelligenz. Aber auch Kriege, Genozide, Naturkatastrophen, Völkerwanderungen, Seuchen, Hungersnöte hielten ihn nicht davon ab, immer mehr zu werden in immer größeren Sphären, immer mehr zu wollen und dabei immer älter, bei steigender sozialer Kälte zu werden.

      So stehen sich die Fraktionen gegenüber: Ziel-vortäuschende gegen Ziel-offene, Pläneschmiede gegen intuitiv Reisende, Risikoscheue gegen Risikoliebhaber, Nähesucher gegen Abstandshalter, Ordnungsüchtige gegen Kreativjunkies, Menschheitsretter gegen Menscheitsausnutzer, Schutzhüttenbauer gegen Freiheitsschwärmer.

      Was sie vereint: Alle bringen von ihrem ersten Dort, lebenslang haltbare Inschriften mit: „Herr-Frau-Jedermanns Gespür für Schnee“. Doch keine Schneeflocke gleicht der anderen.

      poetische vorhersage: kurzbeschreibung band eins

      lernziel: begreifen was wir wissen aber nie offen ausgesprochen wurde:

       wir sind innen-brüter und übertragungswesen: wir übertragen die ursprungs-seligen-raumerfahrungen ins außen-da-sein und sind dort süchtig nach ähnlicher-gleicher rundheit

       schon drinnen waren wir nicht alleine, deshalb lautet die ur-zahl: z w e i

       wir wollen immer m i t etwas sein

       wir haben etwas verloren was wir nicht konkret erinnern aber vermissen, deshalb sind wir ersatz-süchtig

      blasen sind

      intimformen

      des gerundeten in form seins

      und

      basismoleküle starker beziehungen

      wir gehen auf

      tauchgänge

      in verschollene geschichten

      vom intimen atlantis

      einem gehauchten kontinent

      im matriarchalen meer

      der sichere begleiter

      ist die

      begriffliche hilflosigkeit

      für prä-objektives dasein

      das nur nicht-invasive- invasionen

      duldet

      auf lymphischen flüssen

      primitiver selbsterfahrung

      klingende landkarten

      von einem flüssigen auratischem dasein

      ganz aus resonanzen und schwebstoffen

      hin zu den quellgebieten

      von seele selbstgespür ineinandersein

      hin zu den psychischen katastrophengebieten

      die vom unvermeidlichen sphärenplatzen zeugen

      um an die küsten

      harter tatsachen zu gelangen

      poetische vorhersage: kurzbeschreibung band zwei

      lernziel: begreifen was wir wissen:

      das runde wird welt-mächtig

      das runde wird im kleinen und großen immunisierend

      das runde wird macht-tragend

      gott wird kugel – kugel wird gott

      harte tatsachen

      geraten