Robert Eder

ALIEN TRÄUME


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Schmuckstück war überhaupt nicht plump es war auch kaum breiter als ein breiter Ehering. Irgendetwas an diesem Ring sprach mich an und zog mich magisch an. Auch der Duft den Ildico trug verwirrte mich und ließ mich nicht los. Ildico schien diese Faszination gefallen, denn sie blicke mir tief in die Augen und lächelte mich an. In meinem Hirn machte es klick sowohl meine Konzentration als auch Fassung waren weg. Ildico schien dies nicht zu bemerken und nachdem der Barmann uns den Kaffee gebracht hatte bat mich Ildico um die Tabellen und das Diagramm das Herbert vorbereitet hatte. Während sie die Listen studierte schwand meine Konzentration und meine Gedanken schweiften vom Thema völlig ab. Irgendetwas an dem Duft sprach mich seltsam auf sexueller Ebene an, aber das war natürlich lächerlich, denn Ildico war eine Frau. Bisher hatte ich mit Frauen überhaupt nichts im Sinn gehabt. Ich dachte an irgendein neues Parfum mit Pheromonen oder Ähnlichem, da gab es ja schon Werbespots die in die Richtung zielten doch waren diese mir bisher immer als verrückt erschienen. Trug Ildico ein Männerparfum? Ich wusste es nicht denn so etwas hatte ich noch nicht erlebt außerdem hatte ich bisher die Wirkung von Parfums in diese Richtung als Werbegag betrachtet. Alles in mir drängte Ildico entgegen und ich fühlte mich wie ein junges Mädchen bei seinem ersten Date. Ildico rief mich in die Realität zurück und begann mir zu erklären wie ich ihrer Meinung vorgehen sollte. Sie gab mir eine Diskette mit einem Programm das die Verschaltungen angeblich von selbst erledigen sollte. Dies war so phantastisch, dass ich meine Konzentration wiederfand und ich ihren Ausführungen aufmerksam folgen konnte. Das Prinzip klang sehr einfach und sie argumentierte, das jedes Programm genug Dateien und Treiber hatte die über irgendeinen Programmteil fast immer mit irgendeinem Programm einer anderen Maschine in Dialog treten konnte. Man musste den Maschinen dies erlauben und dafür gab es ein kleines Suchprogramm das die Computer anregte sich selbst zu suchen was passend war. Wichtiger war der zweite Programmteil, der verhinderte dass es bei Fehlversuchen zu Abstürzen kam. Herrgott so etwas hat Herbert die ganze Zeit versucht zu bauen. Eine Sicherung gegen Systemabstürze. Wenn das funktionierte das wäre eine Sensation. Ildico erklärte mir, dass die Maschine (sie sagte immer nur Maschine und nicht Computer) Fehler der Verschaltungen nach wenigen Fehlversuchen übersprang und nur funktionierende Verbindungen speicherte. Dies war aber nicht bei der ersten passenden Verschaltung beendet sondern das ganze Innenleben des Computers wurde abgetastet und die Ergebnisse dann nach ihrer Leistungsfähigkeit gereiht gespeichert. Dieses Programm konnte an mehreren Stellen in ein System eingespeist werden und es bildeten sich zuerst Computerpaare, die dann weitere Computerpaare heirateten. Ein weiteres Programm auf der Diskette war eine Optimierung des Datentransportsystems der Vernetzung. Es machte aus einem Datenpfad eine Datenstraße und bei weiteren Bedarf eine Datenautobahn. Die Systeme merkten sich die einzelnen Verschaltungsmöglichkeiten, nutzten sie und verbesserten sie automatisch, Ildico zeigte mit die Punkte und Reihenfolge an denen ich die Verschaltung über diese Wunderdiskette aus starten sollte. Einfach die Diskette in das Laufwerk und als Eingabecode sollte ich „juliadiildico“ tippen darauf die Diskette entnehmen und beim nächsten Punkt am Schaltdiagramm wieder dasselbe tun. Ildico meinte es würde auch von einem einzigen Punkt aus funktionieren aber so ginge es schneller. Sie bat mich es selbst zu tun und die Anderen nicht zusehen zu lassen, den sie wolle keine Gerüchte über Wunderprogramme. Dann meinte sie wenn ich morgen nach dem Frühstück beginnen würde wäre spätestens mittags alles fertig und die Anderen könnten am Nachmittag alles testen. Noch vor dem Abend könnte der Erfolg gemeldet sowie die Rechnung gelegt werden. Übermorgen früh könnte die Überweisung erfolgt sein. Bei diesen Gelddingen erlahmte meine Konzentration und die Gedanken begannen sich wieder auf Ildico zu konzentrieren. Verdammt was war mit mir los, ich dachte und fühlte nur mehr unter der Gürtellinie. Die Angebetete räumte die Unterlagen zusammen, verstaute sie in ihrer Tasche, dann bestellte sie zwei Tequillas ohne Einwohner. Dabei erzählte Sie mir von der Sitte der Mexikaner eine Insektenlarve die sie als Wurm bezeichneten in das Getränk zu tun dazu meist auch noch Salz. Der Alkohol enthemmte meine Gedanken völlig und ich himmelte Ildico unverblümt an. Diese schien davon nichts zu bemerken und wir unterhielten uns gut doch ist mir von dieser Unterhaltung wenig in Erinnerung geblieben. Nur das wir beschlossen ich sollte mal ausspannen und den Amerikaurlaub, den mir die Firma angeboten hatte, sollte ich nützen um mich auch selbständig zu machen. Für das Erste sollte ich bei Ildico in ihrem Haus am Waldrand, wie sie es nannte wohnen. Ildico versprach mich übermorgen Mittag vom Hotel abzuholen und fuhr mich, eine glückliche und verwirrte Julia zum Hotel. Zum Abschied hauchte sie mir ein Küsschen auf die Wange und ich hätte sie am liebsten umarmt. Leise schlich ich von der Hinterseite in das Hotel und kam ungesehen in mein Zimmer. Ich wollte niemanden sehen, denn ich war so aufgewühlt und wollte nur allein sein wenn ich nicht mit Ildico zusammen sein konnte. Dieses Alleinsein führte zu einem Klingeln in meinem Hirn. Ich rief die Rezeption an und bat den anderen Mitgliedern des Teams mitzuteilen, dass sie den Vormittag nicht arbeiten sollten sondern sich erholen und entspannen dann um dreizehn Uhr pünktlich im Institut erscheinen, denn ein wichtiger Test sei angesetzt worden. Danach begab ich mich ins Bett und schlief sofort fest und traumlos.

      Kapitel 9

      Am nächsten Morgen erwachte ich erfrischt, erfüllt mit starker Zuversicht, dazu mit einer seltsamen Ruhe und Stärke die es mir erlaubte das Team zu einem entspannenden Vormittag zu schicken. Ich selbst wurde überraschender Weise gar nicht gefragt was ich zu tun gedächte. Ich vereinbarte uns um dreizehn Uhr in der Forschungsabteilung zu treffen und ging nochmals in mein Zimmer. Als ich die Diskette ergriff glaubte ich den Duft von Ildico zu spüren dadurch wurde ich nochmals seltsam erregt. Ich war fest entschlossen es diesen Vormittag zu schaffen und vertraute der Diskette fast blind. Ich begab mich in die Produktion, betrat den zentralen Computerraum und speiste die Diskette in das von Ildico empfohlene Laufwerk. Ich setzte mich fast feierlich an das Keyboard und tippte „juliadiildico“ ein und starrte gebannt auf den Monitor. Interessanterweise blieben die üblichen Begrüßungszeilen der Maschine aus doch dann erschienen die Zeichen „Danke Julia“ es folgten die Kennungen der beiden zusammen zu schalteten Computer und die Frage. „Darf die Vernetzung selbständig erweitert werden? Y/N. Bitte Begrenzung eingeben.“ Ich tippte erfreut mein Y ein und gab die Begrenzung mit zwölf Uhr mittags ein. Bis zwei Uhr Nachmittag hatte ich auf Ildicos Wunsch die Rechenzentren der beiden Universitäten von allen nicht zum Netzwerk gehörigen Telefonen sowie Datenleitungen trennen lassen. Darauf entnahm ich die Diskette und ging zum nächsten Computerblock und begann das Spiel von neuem. Die Buchstaben „juliadiildico“ gingen mir bald wie eine Unterschrift von der Hand. Um kurz nach Zehn Uhr am Vormittag hatte ich die Hauptcomputer der Produktion und des Forschungsinstitutes durch, spazierte zum Fluss und sah den Läufern und den Enten eine Weile zu. Dabei genoss ich den kleinen Imbiss, den ich mir im Supermarkt gekauft hatte. Einige Zeit wollte ich den Maschinen noch geben. Komisch dachte ich, die Bezeichnung Maschine für einen Computer hatte ich von Ildico und jetzt verwendete ich sie auch schon. Nun ja ob man Computer mit K oder mit C beginnt war mir nicht klar und ich konnte mich auch nicht wie meine Kollegen auf eine Schreibweise einigen. Meist verwendete ich bei deutschen Erzeugnissen oder mit deutschsprachigen Programmen ausgestatteten die Schreibweise mit K und für englische Programme oder Amerikanische Computer das C. Öfters wechsle ich die Schreibweise aber auch in ein und der Selben Textseite. Die Bezeichnung Maschine würde die Dinger ja auch nicht beleidigen und wie Maschinen sollten sie ja auch gehorchen, statt uns zu beschäftigen und ärgern. Andererseits ohne diesen Ärger hätte ich ja keinen Job und um beim Job zu bleiben würde es ja heute nachmittags nach einem kleinen Bad in Geld für das ganze Team aussehen. Ich war jetzt schon vom Erfolg bombenfest überzeugt und wollte heute nachmittags mit Bill das Finanzielle besprechen um es dann noch, vor den Anderen, meiner Firma mitzuteilen. Da mir der Zeitunterschied durchaus bewusst war hatte ich eigentlich hier nur einmal zu unüblichen Zeiten (für Deutschland) telefoniert. Morgen schon wollte ich privat sein und nur mehr für Ildico da sein. Die Neugierde vertrieb meine schwärmerischen Gedanken und trieb mich wieder in die Hallen von Forschungsinstitut und Produktion. Ich betrat das Gebäude durch das Haupttor und landete im Forschungsinstitut. Dort begab ich mich zum ersten Terminal, das auf dem Weg lag. Dies war eine ganz untergeordnete Nebenstelle und in dem Zimmer, das später für einen „Postgraduate“ Stipendiaten vorgesehen war, leuchtete mich ein Bildschirm in mattem grau an. Ich mag eigentlich weder Satteliten noch dreidimensionale Werbebotschaften als Bildschirmschoner und meine am besten ist etwas geschont, das nichts zu tun hat, so sind die Bildschirme auf aus und erglühen nur durch