Männerphantasien - Fotomanien
Acht Erzählungen
von
Yupag Chinasky
Impressum
Yupag Chinasky
Männerphantasien - Fotomanien
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright 2016 Yupag Chinasky
Inhaltsverzeichnis
Auf dem Spielplatz
Das Labyrinth
Geschenk für eine Krankenschwester
Enthüllung in der Kasbah
Übersicht
In diesen Geschichten geht es um Verwicklungen die entstehen, weil jemand fotografiert. Der eine will fotografieren, doch genau dies stört einen anderen und selbst wenn der Akt des Ablichtens einvernehmlich erfolgt, kann es Probleme geben. Um seiner Leidenschaft frönen zu können, muss ein Fotograf vieles in Kauf nehmen.
NUR GEGEN BEZAHLUNG: Ein Mann trifft auf einem Spielplatz eine junge, attraktive Frau. Sie gefällt ihm, er will Fotos von ihr machen. Sie willigt ein, wenn auch nur gegen Bezahlung. Das Shooting ist für beide sehr erfolgreich und sie kommen sich sehr nahe, aber leider mischt sich noch jemand ein und da wird es kompliziert.
DAS BLUMENMÄDCHEN: Das Blumenmädchen lehnte an einer grauen Hauswand und bot einen Strauß Gladiolen zum Verkauf an. Der Mann lächelte das Kind an, machte ein Foto, gab ihm zum Dank ein Päckchen Kaugummi und machte noch ein Abschlussbild. Da tauchte plötzlich eine grüne Minna auf, nahm ihn mit und danach wurde die Reise sehr unerfreulich.
EINE BEGEGNUNG IN DEN BERGEN Voller Angst schaute sie immer wieder in den Rückspiegel. Der Radfahrer war ihr dicht auf den Fersen, nein, er klebte an ihrer Stoßstange. In jeder Kurve, in der sie abbremsen musste, war er ganz nahe. Sie sah ganz deutlich seine gelben Wolfsaugen und sein verbissenes Gesicht.
DIE VILLA: Unter einem Vorwand war er in das Haus gelockt und allein gelassen worden. Doch nicht lange und ein junges Mädchen trat in den Raum. Es war fast noch ein Kind, mit großen Augen, und einem irgendwie einfältigen Gesichtsausdruck. Das Mädchen begann unaufgefordert zu posieren und er machte Aufnahmen, die er besser nicht gemacht hätte.
MISSVERSTÄNDNISSE: Das erste Missverständnis war eine simple Verarschung, deswegen kam das zweite zustande. Das dritte wäre vermeidbar gewesen, aber zum Glück war die Liebe zwischen den beiden stark genug.
BAHNHOFSMILIEU: Er streifte immer wieder durch das Labyrinth, das sich um den Bahnhof herum ausbreitete, durch die Straßen mit den bunten Neonlichtern und den Frauen in den Schaufenstern, auf der Suche nach Motiven, nach Erfahrungen und einer Möglichkeit, seine Angst vor diesen Frauen zu überwinden.
ENTHÜLLUNGEN IN DER KASHBA: Als Tourist im Maghreb fand er Fotomotive in Hülle und Fülle, auch eine kurze, einmalige, enthüllende Situation.
IM GEDRÄNGE: Er fotografierte die Menschenmasse bei einem nächtlichen Popkonzert und erlebte bei einen Moment lang eine Überraschungen, die er sich hier niemals hätte vorstellen können.
ALBTRAUM: Die ganze Reise war von Anfang an ein Albtraum und am Ende geriet sie zu einem Megaalbtraum. Als ihn der Stein traf. Hätte es für einen Fotografen nicht schlimmer kommen können.
DIE LETZTE NACHT: Die Reise wäre am nächsten Tag zu Ende gewesen. Der Rückflug stand fest. Die letzte Nacht wollte er in Ruhe verbringen. Doch dann sah er diese Frau auf der Terrasse des Restaurants und dann kam alles ganz anders und am Ende war er froh, nur im Straßenmatsch zu liegen.
Nur gegen Bezahlung
Auf dem Spielplatz
„Nur gegen Bezahlung“, antwortete sie auf die Frage, ob er ein paar Fotos von ihr machen dürfe, blieb aber mit dem quengelnden Kind im Sportwagen direkt neben ihm stehen. Nein, bezahlen würde er nicht, war seine Antwort, aber in diesem Moment beugte sich die junge Frau tief hinab zu dem kleinen Kind und er blickte voll in ihren Ausschnitt, auf ein paar höchst wohlgeformte Brüste.
Er war lange durch die Stadt gelaufen, die Augen offen, den Fotoapparat schussbereit, auf der rastlosen Suche nach interessanten Motiven und Eindrücken. Doch leider war die Ausbeute an diesem Tag gering. Die Speicherkarten waren noch weitgehend leer, die Akkus der Kamera dagegen voll, mit anderen Worten, er hatte kaum Motive gefunden, die sich gelohnt hätten, aufgenommen zu werden. Müde und frustriert hatte er eine Bank gesucht, um sich auszuruhen, um nachzudenken und zu überlegen, was er nun tun sollte. Die Bank stand direkt an einem kleinen Spielplatz. Erstaunlicherweise war dieser fast leer und das an diesem schönen, sonnigen Spätnachmittag, keine lärmenden Kinder, keine genervten Mütter. Ein einziges Kleinkind werkelte im Sandkasten. Der Heftigkeit seiner Bewegungen nach zu urteilen vermutlich ein kleiner Junge, jedenfalls ein Kind, das noch einen Kinderwagen brauchte. Dieser, ein altes, völlig aus der Mode gekommenes Modell, stand auf der gegenüberliegenden Seite und auf der