Roland M. Horn

Reinkarnation - Kommen wir mehrmals auf die Welt?


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Vorgang, der vom individuellen menschlichen Gehirn erzeugt wird, sondern, wie Hayward es ausdrückte, „eines der Grundelemente der Welt“? Letzterer kommt jedenfalls zu dem Schluss, dass das menschliche Bewusstsein möglicherweise sogar grundlegender als Raum und Zeit sei!

      Die buddhistisch-hinduistische „Naturphilosophie“ sieht dies übrigens interessanter Weise ebenfalls so. Doch kommen wir wieder auf Froböse zurück. Dieser resümiert: „Sollten sich die Thesen der Avantgarde unter den Physikern in nachfolgenden Forschungen bestätigen, dürfte dies unser Weltbild maßgeblich beeinflussen. So würden sich Naturwissenschaft und Religion fortan nicht mehr als Gegensätze gegenüberstehen. Vielmehr könnten sie sich komplementär ergänzen – geradewegs wie der rechte und der linke Schuh des Menschen.“

      Froböse, der der Autor des Buches „Die geheime Physik des Zufalls, Quantenphänomene und Schicksal“ (Norderstedt 2008) ist, äußert sich auf der Internetseite der evangelischen Wochenzeitschrift Glaube und Heimat in einem Artikel mit dem Titel Zwei Seiten einer Medaille“ zu Wort. (http://www.guh-cms.de:8001/guw/blickpunkt/11-2009, Zugriff am 22.03.2009, später unter http://www.mitteldeutsche- kirchenzeitungen.de/2009/03/12/zwei-seiten-einer-medaille/zu finden. Zugriff am 07.03.2010)

      Die dort eingangs gestellte Frage ist, ob die Wissenschaft einen Brückenschlag zur Religion anbieten kann. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Zitat des oben erwähnten Professors Dr. Hans- Peter Dürr, der sagte: „Du kannst nicht von Gott reden, weil Gott eigentlich das Ganze ist. Und wenn er das Ganze ist, dann schließt es Gott mit ein.“ Dieses Zitat legt zugleich eine pantheistische und panentheistische Weltanschauung nahe, nach der die Gottheit bzw. „das Göttliche“ in allen Erscheinungen der Welt zu sehen ist. Somit vertritt der Pantheismus2 respektive Panentheismus3 die Ansicht, dass das Universum gleichbedeutend mit Gott sei. Dies schließt den Glauben an einen personalen Gott aus. Das evangelische Wochenblatt scheint allerdings kein Problem mit dieser Aussage zu haben.

      In diesem Artikel wird das Verschränkungsprinzip mit folgenden Worten anschaulich erklärt: „Ändert ein Teilchen seinen Zustand, so erfolgt diese Änderung wie durch Geisterhand zum exakt gleichen Zeitpunkt auch bei dem anderen mit ihm verschränkten Teilchen. Diese Verschränkung bleibt auch dann erhalten, wenn die Wechselwirkung weit in der Vergangenheit zurückliegt und die beiden Teilchen weit voneinander entfernt sind.“

      Große Teile des Universums seien dem naturwissenschaftlichen Mainstream zufolge mit dem vor 13,7 Milliarden geschehenen Urknall miteinander verschränkt. Froböse schreibt, dass diese „fundamentale Eigenschaft des Universums“ „dramatische Auswirkungen auf jedes einzelne Individuum“ habe. Dies liege darin begründet, dass der Körper der Menschen aus Organen, Zellen und Molekülen besteht, die wiederum von atomaren Teilchen gebildet würden. Diese Teilchen hätten auch Wellencharakter, woraus sich folgern ließe, dass auch unser Gehirn über Welleneigenschaften verfüge. Somit kommt Froböse zu dem Ergebnis, dass Teile der belebten und der unbelebten Welt miteinander verschränkt seien und auf subtile Weise miteinander kommunizierten.

      Froböse verweist auf ein Physikerteam aus Genf unter der Leitung von Professor Nicolas Gisin, das im August 2008 zum ersten Mal die Geschwindigkeit des Informationsaustauschs zwischen zwei verschränkten Teilen messen konnte. Es errechnete, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der spukhaften Fernwirkung mindestens 100.000-mal größer sein muss als die Lichtgeschwindigkeit. Das hieße, dass die wirkliche Ausbreitungsgeschwindigkeit der spukhaften Fernwirkung unendlich schnell und damit simultan erfolgt.

      Der englische Quantenphysiker Terence Graham Rudolph vom Londoner Imperial College kommentiert diese Erkenntnis wie folgt: „Das Ergebnis zeigt, dass in der Quantenphysik das in unserer Vorstellungskraft herrschende Raum-Zeit-Gefüge überschritten wird.“

      Froböse drückt diese Erkenntnis so aus: „Die Konsequenzen des Versuches könnten die Fugen unseres Weltbildes nicht minder dramatisch erschüttern wie zur Zeit der kopernikanischen Wende. So wird bereits darüber spekuliert, dass das Verschränkungsprinzip der Quantenphysik eine Pionierbrücke zwischen der Wissenschaft und der Spiritualität schlagen könnte.“

      Froböse zitiert einen weiteren Wissenschaftler, der zu der Erkenntnis gekommen ist, dass die Quantenverschränkung den Beweis dafür darstellt, dass Geist und Seele den Körper überdauern können. Es handelt sich um den 1939 in New York geborenen Jack Scarfatti4, einen US-amerikanischen theoretischen Physiker und Autor von populären Werken über Quantenphysik und Bewusstsein. Scarfatti ist der Überzeugung, dass das Paradigma, das Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften trennt, in nicht allzu ferner Zeit zusammenbrechen wird. „Nichts“, so sagt er, „geschieht im menschlichen Bewusstsein, ohne dass irgendetwas im Universum darauf reagiert. Mit jedem Gedanken, jeder Handlung beschreiben wir nicht nur unsere kleine Festplatte, sondern speichern auch etwas im Quantenuniversum ab, das unser irdisches Leben überdauert.

      Froböse sagt: „Sollten sich die Theorien der Quantenphysiker in weiteren Versuchen bestätigen, dann würden sich auch Naturwissenschaft und Religion fortan nicht mehr als Gegensätze gegenüberstehen. Vielmehr könnten sie sich als komplementär ergänzen – geradewegs wie die zwei Seiten ein und derselben Münze.“

      Es sieht tatsächlich danach aus, dass das oben beschriebene naturwissenschaftliche Tabu am Bröckeln ist, und wir müssen uns fragen, ob Religion und Wissenschaft tatsächlich so weit voneinander entfernt sind, wie es bisher angenommen wird. Können religiöse und spirituelle Vorstellungen von der Wissenschaft bestätigt werden? Es scheint nicht mehr ausgeschlossen zu sein.

      Ein interessantes Experiment, das im Fernsehen übertragen wurde, stellt einen weiteren interessanten Hinweis auf ein Weiterleben nach dem Tod dar. Nur steht in dieser Geschichte kein Wissenschaftler im Mittelpunkt, sondern ein Spiritist: Arthur Ford. Über ihn sagt Professor Jerome Ellison von der Universität New Haven: „Arthur Fords Bedeutung für die Wissenschaft liegt darin, dass er die bis heute sichersten Beweise für Kontakte mit dem Jenseits geliefert hat. Sein Weltruf gründet sich auf die Aussagekraft seiner Botschaften von ‚drüben’. Wie ich selbst vermögen Tausende von Menschen zu bestätigen, dass die von ihm übermittelten Nachrichten ganz persönliche Informationen enthielten, deren Inhalt nicht zuvor abgesprochen worden sein konnte. Und die nur von dem Verstorbenen selbst ausgehen konnte.“ (Ford o. J., Rückklappentext.)

      Arthur Ford war ein Trance-Medium, durch das während seiner Sitzungen ein „Kontrollgeist“ namens „Fletcher“ sprach. Fletcher war eines Tages, als Ford während einer Séance in Trance war, auf diese Weise erschienen und hinterließ eine Botschaft für Ford: Er werde von nun an sein Kontrollgeist sein. In den folgenden Sitzungen nahm „Fletcher“, der durch Ford sprach, den Kontakt mit den Toten auf. Oft warf er irgendwelche Namen in den Raum und sagte, dass ein Verstorbener Kontakt mit ihm aufnehmen wolle. Die Kontaktaufnahme war nicht immer einfach, denn der in einem frankokanadischen Dialekt sprechende „Kontrollgeist“ beklagte sich oft darüber, dass seine Partner im Jenseits die Botschaften, die er weitergeben sollte, zu schnell sprachen, was nach Fletcher (d. h. Ford in Trance mit dem französisch-kanadischen Akzent) zu Verständigungsschwierigkeiten und Irrtümern führte, insbesondere bei der Weitergabe komplizierter Eigennamen. Dies bedeutete Zeitverlust, und der spielte eine große Rolle, weil Ford nicht unendlich lange in Trance bleiben konnte. So misslang schon einmal die eine oder andere Séance. Ford berichtet auch von Vokabularschwierigkeiten und einer hektischen Sprachweise, die bei Fletchers Vermittlungen auftraten und ihn störten.

      Ansonsten schien „Fletcher“ recht zuverlässig zu sein. Einmal hatte ihm ein gewisser Carlson aus dem Jenseits vermittelt, dass er eine wichtige Botschaft habe, in der es um einen Farbigen namens Martin Luther ginge. Es gäbe einen schlimmen Plan. Ein Geistlicher namens „Martin Luther King“ solle sehr bald ermordet werden. Er sah jedoch nicht, wann der Mord stattfinden sollte. Fletcher erklärte, dass Carlson nur „einen Teil des Bildes“ sah. „Vorhersagen wie diese empfängt man nur in groben Umrissen, nur den Plan“. Ein Jahr später, am 4. April 1968, wurde der bekannte Bürgerrechtler Martin Luther King ermordet.

      Als Beispiel für die Jenseitskontakte, die Flechter vermittelte, sei nur eins genannt: Die Person, die den Kontakt suchte, war Dr. Morris Edmund Speare, Philosophiedozent an der John-Hopkins- Universität in Baltimore. Er lehrte jahrelang