Pike mit dem Medium Edna Twigg zusammen. Sie wusste nicht, wer ihr Séance-Partner war, übermittelte jedoch dem Bischof Botschaften, die offensichtlich von dessen Sohn stammten. Ein weiterer Geistlicher, John Pierce-Higgins begleitete Pike als Zeugen und erklärte später anhand seines Protokolls, Jim habe seinem Vater durch das Medium mitgeteilt, er bereue seinen Selbstmord aufs Schärfste und wollte seinen Eltern nicht wehtun, ja, er wünschte, er könne seine Tat ungeschehen machen. Druck vor einer Examensarbeit sei offensichtlich ein Grund gewesen, doch es war auch von Drogen die Rede und dass „er einfach durchgedreht“ habe, wie aus Pierce- Higgins’ Protokoll hervorging.
Nun befand sich Pike also in der Fernseh-Séance und konnte durch „Fletcher“ an Einzelheiten gelangen. „Jim“ erklärte durch „Fletcher“, dass es mit einem gewissen Halverston begann, doch „Fletcher“ korrigierte den Namen gleich auf „Halverson“, der auch im Jenseits sei. Er ist nach „Fletchers“ Aussage kurz nach Jim gestorben. Als Pike der Name Halverson nichts sagte, ergänzte „Fletcher“, dass er mit Vornamen „Marvin“ hieß und mit moderner Musik und Kunst zu tun hatte.
Jetzt konnte sich Pike erinnern: Marvin Halverson war für den National Council of Churches tätig. Er arbeitete für den Nationalen Kirchenrat über das Verhältnis der Glaubensgemeinschaft zu moderner Musik und Kunst. Pike hatte vor Jahren eine Fernsehdiskussion, danach hatte er nie mehr etwas von ihm gehört. Jim gestand, wie „Fletcher“ äußerte, dass Jim während seiner Collegezeit in Berkeley, Kalifornien, zur Einnahme von Drogen, insbesondere LSD, verführt worden sei. Jim wollte dem entrinnen, indem er nach New York ging, um dort weiter zu studieren, doch dort traf er einige seiner College- Kameraden wieder. Und unter ihrem Einfluss nahm er erneut Drogen. „Fletcher“ übermittelte auch den direkten Grund für den Selbstmord: Er war die Folge eines Horrortrips, das Leben erschien ihm auf einmal nicht mehr lebenswert.
Nach der Séance fanden Ford und Pike eine Bestätigung für das Gesagte: Sie telefonierten mit Kontaktpersonen in Los Angeles und London. Durch sie wurden die Angaben, die „Jim“ über „Fletcher“ machte, bis ins Detail bestätigt. „Fletcher“ hatte übrigens auch von einem alten Mann slawisch- jüdischer Herkunft gesprochen, der Jim geholfen habe, sich dort einzugewöhnen. Pike war sich sicher, dass es sich dabei um Jims Großvater mütterlicherseits handelte – er war ein russischer Jude.
„Fletcher“ vermeldete auch die Anwesenheit eines Louis Pitt, einem Universitätsgeistlichen, der vorgab, Pike zu kennen. Auch das stimmte. Er war Pikes Vorgänger an der Columbia-Universität. Noch eine weitere Person, die Pike kannte, meldete sich über „Fletcher“.
Das Echo auf die Fernsehsendung war überwältigend.
Eine lange fruchtbare Zusammenarbeit schien zwischen Pike und Ford zu entstehen. Doch es kam anders. Ein Jahr nach der Fernsehsendung unternahm Pike auf eigene Faust eine Fahrt mit einem Kleinwagen durch die Wüste Negev zu den Fundstätten der Schriftrollen am Toten Meer. Auf der unwegsamen Wüstenpiste hatte er eine Panne und beschloss, sich zu Fuß zu der nächsten Siedlung durchzuschlagen. Er verlor die Orientierung und wurde erst nach ein paar Tagen weitab von der Piste in der Gluthitze der Wüste Israels gefunden. Er war tot.
Im Licht der eingehenden Informationen über die Verschränkung, die uns Froböse lieferte und die Aussage verschiedener Wissenschaftler, die sich dafür aussprachen, dass es ein Leben nach dem Tode geben müsse, scheinen Fords Darstellung gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Jetzt scheinen Spiritismus und Naturwissenschaft sich einander zu nähern, und das naturwissenschaftliche Tabu, von dem wir eingangs sprachen, verkleinert sich. Eines Tages wird es hoffentlich ganz überwunden sein.
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