Esthèr Samati

Meine Helfer aus dem Jenseits


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ist gespeichert, bis irgendwann mal vielleicht jemand ... aber dazu weiter an anderer Stelle.

      Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich weder mit Spiritualität noch mit Medialität großartig beschäftigt, ausgenommen einer kurzen Sequenz in meiner Coachingausbildung und die damals populären Serien wie „Ghost Whisperer“ und „Medium“, die ich mir regelmäßig mit Spannung angesehen hatte. Aber das nur nebenbei, denn unser Interesse gilt ja denen, die keinen dreidimensionalen Körper besitzen. Um diese geht es mir auch, denn das sind meine Helden in den nachfolgenden Ausführungen.

      Ich war neugierig, was ich noch alles zu sehen und vielleicht zu erleben bekommen würde.

      So fing ich also an, mich intensiver mit der Materie zu beschäftigen. Was ich auch mit großer Spannung beobachten konnte, war, dass meine Kaninchen bestimmte Räume oder Ecken extrem mieden. Wenn ich sie mal auf dem Arm dahin getragen hatte, zeigten sie Angst. Das war allerdings, bevor ich die Geister sah. Danach war es mir klar, denn Tiere sind ja viel feinfühliger als Menschen, das heißt, sie haben es weit vor mir schon gesehen und die Energien gespürt. Irgendwann kam mir der Gedanke, wenn sie da sind und ich da bin, muss es doch einen Grund dafür geben.

      Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als ich das erste Mal durch das Haus gegangen war, das war genau 10 Jahre zuvor. Es hatte mich nicht mehr losgelassen. Damals hatte ich es nicht verstanden, warum ich alles tat, um dieses Haus erwerben zu können. Das Haus hatte mich gefunden oder ich das Haus, denn wir hatten eine gemeinsame Aufgabe und Vergangenheit aufzulösen. In meinen kühnsten Träumen wäre mir das damals nicht eingefallen, dass ich aus karmischen Gründen dort gelandet war. Damals wusste ich noch nicht einmal, was Karma ist.

      Diese Gruppe von Frauen und Kindern, die sich in meinem Wohnzimmer versteckt hielten, waren also so etwas wie die Urbewohner dieses Hauses und ich jetzt der Gast oder Neuling. Sie waren still, haben mir nichts getan. Ich habe ihnen nichts getan, also war es ein gutes und ruhiges Zusammenleben. Neben meinen privaten Räumen hatte ich auch meinen Praxisraum, in dem ich Sitzungen abhielt, da ich bereits zu diesem Zeitpunkt nebenbei als Coach und Beraterin arbeitete. Ab und zu kamen Klienten, die eine Hochsensibilität besaßen. Auch sie mieden sogar den Blick in diese Richtung. Wenn die Türe mal offenstand, huschten sie schnell in den Sitzungsraum, konnten mir aber nicht sagen, warum dieses Unwohlsein bei ihnen entstand. Einmal sagte eine Klientin, dass sie sich nie hier rein trauen würde, wenn ich nicht anwesend wäre. So stark spürte sie die Anwesenheit der Energien.

      Zwischenzeitlich hatte ich mich wohl in der Medialität weiterentwickelt und konnte auch mit Geistwesen kommunizieren. Mit der Zeit kamen noch mehr Begegnungen dazu und nicht selten brachten Klienten diese für sie unsichtbaren Gäste (Besessenheitsgeister) mit. Manche blieben eine Weile da, andere gingen wieder mit ihrem Wirt mit, außer der Klient war offen für dieses Thema, dann versuchten wir gemeinsam herauszufinden, wer der Begleiter war und warum er/sie sich an die Person angedockt hat. Meistens versuchten wir sie dazu zu bringen, die Heimreise anzutreten. Manchmal hat es funktioniert und manchmal nicht.

      Manche Geistwesen waren sehr redselig, manche lustig und andere streng. Manche wollten mir aber auch Angst machen. Sie tauchten plötzlich während der Nachtruhe im Schlafzimmer auf und machten allerhand Dummheiten. Einmal musste ich sogar ganz laut und wütend werden, damit sie mit ihrem Unsinn aufhörten und mich in Ruhe schlafen ließen. Ab diesem Zeitpunkt waren diese dann für mich auch nicht mehr wahrnehmbar. Vielleicht haben sie sich jemand anderen gesucht oder waren beleidigt. Das haben sie mir allerdings nicht gesagt, sondern sich stillschweigend verkrümelt.

      In dieser Zeit habe ich die Wohnräume und den Arbeitsraum ständig energetisch gereinigt, da ich auf keinen Fall wollte, dass meine Tiere in irgendeiner Art beeinträchtigt werden und auch die Klientenarbeit sollte davon nicht negativ beeinflusst werden.

       3. Meine stummen Mitbewohner

      Meine Mitbewohner, die Gruppe von Frauen und Kindern, waren immer noch da. Seit ca. einem Jahr hatte sich nichts daran geändert, sie waren immer noch regungslos und stumm. Ich hatte mich schon daran gewöhnt und verschwendete keinen Gedanken mehr, ob sich das mal ändern würde. Ich sah keinen Grund dafür, denn schließlich waren sie ja weit, weit vor mir schon da gewesen und wir störten uns gegenseitig in nichts.

      Eines Tages, im Hochsommer, wachte ich auf und wusste, dass es ein ganz besonderer Tag werden würde. Es muss ein Wochenende gewesen sein, denn es war niemand im Büro und sonst hätte ich es auch gar nicht so durchziehen können. Es sollte der Tag des Abschieds sein, was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Geringsten ahnte.

      Im Laufe des Tages hatte ich das Bedürfnis zu tanzen und auf meinem Tamburin zu trommeln. Das ging den ganzen Nachmittag bis zum Abend so, mit Zwischenpausen natürlich. Fast so, als ob ich meine stummen und erstarrten Mitbewohner aus ihrem Zustand herauslocken und aufheitern sollte. Ja, das spürte ich deutlich, dass es nicht für mich war. Der Grund für diesen Akt war ein anderer und ich ging dieser Intuition nach.

      Etwas in mir war sehr traurig. Ich wusste aber nicht warum, denn es gab äußerlich keinen Grund dafür.

      Das sollte der Tag sein, sie sollten mich heute Nacht alle verlassen und nach Hause gehen. Anscheinend hatte sich eine Pforte geöffnet oder es war die Mondkonstellation, vielleicht die Sterne oder, oder, oder. Ich weiß es nicht. Ich hatte einfach noch zu wenig Erfahrung und niemanden, den ich um zuverlässigen Rat bitten konnte. Zu dieser Zeit kannte ich keine Menschen, die sich in solchen Dimensionen bewegten oder auskannten. Eine Online-Vernetzung war zu dieser Zeit im Gegensatz zu heute noch nicht möglich. Ein offener Umgang damit undenkbar, es war noch zu riskant. So war ich gezwungen, ohne Vorkenntnisse alle Erfahrungen selbst zu machen und zu lernen, meiner Intuition zu folgen. Das war auch dringend nötig, denn meine Intuition war über die langen Jahre verkümmert. Ich war zu stark vom Verstand geleitet, und genau das sollte sich wieder ändern. Es wurde höchste Zeit.

      Es war ein sehr klarer und ungewöhnlich warmer Abend und genauso die Nacht. Alles war einfach anders. Es war eine Ruhe, ein Frieden, aber auch eine Schwere zu spüren.

      Am späten Abend bekam ich nochmals die Intuition zu tanzen und auf dem Tamburin zu trommeln. Während ich ganz in meinem Element war, war plötzlich die Klarheit da und ich wusste den Grund. Dieser Tag, das Tanzen, das Trommeln, war der Weckruf. Sie sollten alle aus der Starre, aus dem Schock aufwachen. Das war der Tag der Erlösung für all die Seelen, die - wer weiß wie lange schon - in diesem Zustand feststeckten.

      Es war diese Nacht, als sich das Tor für sie öffnete, damit sie endlich erlöst und die Heimreise antreten konnten. Jetzt, während ich meine Erinnerungen nochmals herhole, wie diese vielen Frauen und Kinder zusammengepfercht in ihrer Starre dastehen, kommen auf einmal noch viel mehr zusätzliche Bilder, die damals für mich nicht bewusst wahrnehmbar waren. Erklären kann ich es mir nur so, dass auch die Erinnerungen der Seelen mit ihnen erstarrt waren und ich sozusagen die ganze Zeit nur ein Standbild gesehen hatte. Nun erweiterte sich das Bild. Vor ihnen standen Soldaten und hielten sie mit Gewehren in Schach. Es scheint, dass sie damals ihr Leben dort haben lassen müssen. Dieses Bild bekomme ich jetzt erst nach so vielen Jahren. Wie ich schon zu Beginn erwähnt habe, vergessen diese alten Gemäuer nichts. Sie sind und bleiben Zeitzeugen. Der beste Putz und die schönsten Wandfarben können die Erinnerungen nicht verschwinden lassen.

      Da ich immer noch nicht die geringste Ahnung davon hatte, was mich heute noch so erwartete, wollte ich mich gerade für das Zubettgehen fertig machen, als plötzlich eine ganz klare und deutliche Stimme mich dazu aufforderte, mich jetzt von der Gruppe meiner Mitbewohner zu verabschieden und die Haustüre ganz weit zu öffnen. Die Anweisung war unmissverständlich und klar und da ich mich und sie, ohne es zu wissen, schon den ganzen Tag darauf vorbereitet hatte, stellte ich es nicht in Frage, sondern es war einfach klar. Die Zeit war gekommen - ihre Zeit. Als das alles passierte, fand ich es einfach spannend. Jetzt empfinde ich tiefstes Mitgefühl für die armen Seelen, die so lange in der Angst ihrer Todesstunde gefangen gewesen waren.

      Ich folgte der Stimme - der Intuition - und ging durch die Räume und bat sie alle, sich hinaus zu begeben. Da merkte ich, dass sie nicht mehr so klar für mich zu sehen waren. Sie hatten sich bereits weiter verfeinstofflicht und waren schon in Bereitschaft.