Esthèr Samati

Meine Helfer aus dem Jenseits


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kurze Zeit offen und wer es diese Nacht nicht schafft, der müsste nochmal für eine lange Zeit dableiben.

      Bis dahin dachte ich, die Seelen könnten jederzeit ins Licht gehen oder den Weg nach Hause nehmen, oder wie man es auch immer nennen mag. Im Ergebnis ist es dasselbe. Nun, es schien eine besondere Pforte zu sein, die sich heute Nacht öffnete, und es war Eile geboten.

      Ich verstand nun die Dringlichkeit, gab es weiter, stellte mich an die offene Tür und animierte sie telepathisch dazu, zügig aus dem Haus zu gehen. Visuell waren sie für mich nicht mehr zu erkennen. Ich konnte nur noch den warmen Luftzug spüren, der beim Vorbeischweben entstand. Bis dahin hatte ich eher Kälte gespürt, wenn ein Verstorbener in der Nähe gewesen war oder sie mich gestreift hatten. In dieser Nacht war eben alles anders. Es waren pure warme Luftströme zu spüren.

      Gefühlt waren es hundert, die an mir vorbeischwebten. Jetzt frage ich mich, ob nicht das Haus oder meine Haustüre die Pforte war und es deshalb auf einmal so viele waren, die den Durchgang benutzten. Denn es war nicht nur die Gruppe, es waren gefühlt unendlich viele. Hmm, die Idee mit der Pforte - möglich wäre es schon.

      Ich war so überwältigt von der Energie, die herrschte. Ich war glücklich und traurig zugleich. Eine Art Demut breitete sich in mir aus. Ich fühlte, wie es um mich herum immer leichter und leichter wurde und auch ich fühlte mich leichter in mir. Und diese unendliche Stille und Frieden.

      Das Ganze hat eine halbe bis dreiviertel Stunde gedauert. Dann ließ auch der warme Luftstrom nach. Ich hörte, dass es nun vollbracht war und ich jetzt die Haustüre gut verschließen und ins Bett gehen sollte.

      In dieser Nacht waren die Räume leer und einsam und es blieb so bis zu meinem endgültigen Auszug aus dem Haus.

       4. Die karmische Verbindung mit dem Haus

      Weiter oben hatte ich bereits erwähnt, dass das Haus mich schon nach der ersten Besichtigung festgehalten hatte und ich das Gefühl bekam, nicht mehr loszukommen. Der Grund dafür war die karmische Verbindung, was ich jedoch erst 10 Jahre später erfahren durfte.

      Damals hatte ich begonnen, täglich zu meditieren, was mir die ersten Monate einfach nicht gelingen wollte. Ich kam nicht richtig in die Ruhe, da meine damalige private Situation mich zermürbte. Ich brauchte dringend einen Ausgleich, um einen klaren Geist zu bekommen und entspannen zu können. So hatte ich begonnen, Yoga-Unterricht zu nehmen und versuchte, mir zusätzlich freie Zeit einzuräumen, um eben täglich die Meditation zu üben. Bald kam ich durch den Yoga-Unterricht wieder mehr zu Klarheit und Ruhe. Siehe da, Übung macht den Meister, und ich konnte so immer länger im meditativen Zustand verharren. Nach und nach kamen in diesem Zustand Bilder, Visionen, Ideen usw.

      Das sollte wohl der Weg sein, auf dem ich die karmische Verbindung zum Haus herausfinden und auflösen sollte.

      Eines Tages, während ich bereits eine ganze Weile in Meditation versunken war, kamen hierzu die ersten Bilder. Am Anfang sah ich den Bereich, den ich jetzt nach der Trennung bewohnte, der abgeschlossene Bereich im Parterre. Es war vormals der Stall. Alles war alt, kalt, düster und roch nach Heu und Mist - teilweise modrig feucht. In dem Raum, in dem ich als Beobachter in diesem Moment der Vision (oder Wiedererinnern) stand, arbeitete gerade eine junge Frau. Es war sehr düster darin, so dass ich sie zu diesem Zeitpunkt nicht klar erkennen konnte.

      Mit einem Mal war ich die Frau. Ich beugte mich über das Heu, um es einzusammeln und die Tiere damit zu füttern, als mehrere Männerstimmen hinter mir zu hören waren. Die Stimmen kamen immer näher, flüsterten aber nur noch und dann war Stille. Ich ignorierte es und kümmerte mich weiterhin um das Heu, da die Tiere gefüttert werden mussten. Nicht, dass es Ärger mit dem Bauern gab, weil ich zu lange brauchte. Auf einmal packte mich jemand von hinten, ein anderer stülpte mir einen Sack über den Kopf. Sie schlugen mit Fäusten auf mich ein, traten mit den Füssen nach mir und vergingen sich an mir - einer nach dem anderen. Dann schlugen sie weiter auf mich ein und beschimpften mich gleichzeitig, letztendlich schlugen sie mit Stöcken auf meinen Kopf.

      Plötzlich stand ich wieder als Beobachter im Raum. Auf dem Heuhaufen lag nun der leblose, geschändete und geschundene Körper. Der Sack hing noch halb über dem Kopf, ein furchtbarer und zugleich sehr trauriger Anblick. Das also war unsere karmische Verbindung, die aufgelöst werden wollte und mich 10 Jahre zuvor zu sich gerufen hatte, um sich an diesem Tag zu offenbaren. Ich ging die nächsten Tage im meditativen Zustand immer und immer wieder in die Situation hinein, bis es sich dann ganz auflösen durfte und dieses Kapitel war damit abgeschlossen.

      Es ist schon erstaunlich, wie solche Dinge ablaufen. Man wird genau dahin gelotst, wo die Aufgabe auf einen wartet und sich die Situationen und die Bedingungen auf eine bestimmte Art und Weise zusammenfügen, um genau die Bühne dafür zu schaffen, die es dazu braucht, um erkannt und im besten Fall auch noch aufgelöst zu werden.

       5. Gott Anubis und Engel bei den Yogis

      Während eines mehrtägigen Coachingseminars kam ich das erste Mal mit Yoga in Berührung. Eine Seminarteilnehmerin (eine Yogini) hatte sich bereit erklärt, jeden Morgen mit den Interessierten vor dem gemeinsamen Frühstück einige Yogaübungen zu machen. Gehört hatte ich von diesem Sport natürlich schon sehr oft, auch Bilder und Darstellungen gesehen, und dass es bei den Stars und Sternchen sehr „in“ und beliebt sei. Also ein Sport für die Wichtigen oder solche, die es gerne wären, so hatte ich es aufgenommen. Über etwas zu hören, ist eine Sache. Dieses Etwas selbst zu erleben und zu erfahren, ist bekanntlich eine ganz andere. Jedenfalls war ich begeistert, weil ich danach ein anhaltendes Gefühl von Ruhe, Klarheit und Stabilität fühlte. Genau das, was ich in dieser Zeit am allerdringendsten gebraucht habe. Nun, das sollte bald zu meinem Leben gehören.

      Zu Hause angekommen fand ich auch gleich eine sehr renommierte Yogaschule in unserer kleinen Stadt. Der Lehrer hatte erst kürzlich in Indien seine langjährige Ausbildung abgeschlossen und im Heimischen die erste richtige Yogaschule eröffnet. Viele Jahre besuchte ich regelmäßig den Unterricht. Hauptsächlich um die Ruhe, Klarheit und Entspannung in meinen Geist zu bringen - was auch immer sehr gut funktioniert hat. Irgendwann spürte ich auch ganz genau, wenn sich mein Bewusstsein dabei erweiterte. Das war für mich ein doppelter Gewinn, denn ich war zu dieser Zeit bereits bewusst auf meinem spirituellen Weg, so dass ich während der Asanas (Übungen) klare Visionen bekam.

      Gleichzeitig beschäftigte ich mich auch mit der ägyptischen Mythologie. Ich fühlte mich in irgendeiner Weise stark damit verbunden (einige Jahre später sollte ich den Grund dafür erfahren, was mit meinen früheren Inkarnationen zu tun hatte). Es war eine Zeit von großen Enttäuschungen, Wut, Unverständnis, Unfairness und so weiter und so fort. Ich war sehr am Hadern mit mir und meinem Leben. Ich kam damals nicht dauerhaft zur Ruhe.

      Am Ende jeder Yogastunde folgt die letzte Übung - meine Lieblingsübung - Shavasana (die Totenstellung).

      An diesem Tag sollte ich eine ganz besondere Begegnung haben und Erfahrung machen.

      Kaum war ich in der richtigen Position und schloss die Augenlider, sah ich Anubis - den Gott aus dem Totenreich – aus der ägyptischen Mythologie. Er stand während der ganzen Übung still an meiner Kopfseite. Ich wurde sehr nervös und dachte, es hat etwas mit dem Tod im Diesseits zu tun. Er würde jemanden holen wollen, den ich kenne oder hatte vielleicht sogar gerade meine letzte Stunde geschlagen? Ich dachte, dass es für mich nichts Gutes bedeuten könne. Ich traute mich gar nicht nachzufragen. Ja, genau, lieber schweigen. Ich muss nicht gleich alles wissen. Aber er sah mich nur an und schüttelte ganz sanft den Kopf. Er sah so gütig aus, so wohlwollend. Jemand, der seine Aufgabe mit Liebe und Güte macht. Bevor ich doch noch meinen ganzen Mut zusammennehmen konnte, um die Frage zu stellen, sagte er: „Ich bin hier, um dir zu helfen, dir Erleichterung zu verschaffen. Du brauchst jetzt wieder mehr Leichtigkeit!“ Oh la la, ich staunte nicht schlecht. Er lächelte mich an, bückte sich runter zu mir und streckte mir seinen Arm entgegen. Ein Teil von mir löste sich im selben Moment aus meinem Körper und hakte sich freudestrahlend bei Gott Anubis ein, sie lächelten mich beide an, Anubis sagte: „Diesen Teil brauchst du nicht mehr, es ist zu schwer für dich!“ Sie entfernten sich ein paar Schritte von mir, drehten