Loa Imago

Tochter des Mare


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      Loa Imago

      Tochter des Mare

      Alynn

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Alynn und die Waldelfen

       Alynn und die Meerhexe

       Alynn und der Elfenkönig

       Alynn und die verwunschenen Inseln

       Alynn und ihre Entscheidungen

       Alynn und Uma An` Ara

       Alynn und der Wüstensand

       Alynn und der Meeresgott

       Alynn und die Drachen

       Letzter Akt

       Epilog

       Charaktere

       Impressum neobooks

      Alynn und die Waldelfen

      Es war ein heller Tag, in einer kleinen Stadt am Rande eines großen Waldes. Auf den Straßen war reges Treiben. Am Marktplatz der kleinen Stadt befand sich ebenfalls die Taverne. Eine Kutsche hielt vor der Taverne und ein Mann in einer samtenen Robe stieg aus, gefolgt von seiner Wache. Man sah, wie er kurz den Kopf nach links und rechts drehte und sein Mund angewidert verzog, dann verschwand er ins Innere der Taverne.

      Sie schmetterte den Krug auf den Tisch, dass das Holz splitterte und Balken erzitterten. In der Taverne schien dies keinen zu kümmern. Ihr Gegenüber räusperte sich unangenehm berührt. „Das Leben könnte nicht schöner sein“, platzte es aus ihm heraus. Ihm war die Situation unangenehm. Allein sich an solch einem Ort aufhalten zu müssen war eine Erniedrigung für den Adligen.

      „Meine Frau von Banditen entführt, mein einziger Sohn ein Taugenichts und ich muss mich mit diesem Kampfweib herumplagen.“ Sein bulliger Leibwächter gab ein zustimmendes Grunzen von sich.

      Die Frau, die ihm gegenübersaß, war eine muskulöse Riesin. Mit ihrer bronzefarbenen Haut und dem schwarzen fast blauschimmernden Haar, war sie eine exotische Schönheit. Nur diese unnatürlich goldenen Augen, jagten dem Mann Angst ein. Nur wusste er nicht wer dort wirklich vor ihm saß. Hätte er es gewusst, hätte er vermutlich schnell das Weite gesucht.

      Der Name Alynn’Weir war ein Name aus Legenden. Eine Heldin aus mythologischer Zeit. Es gab viele unterschiedliche Varianten ihrer Herkunftsgeschichte. Sie sei die Tochter einer berüchtigten Amazonenkriegerin aus uralter Zeit, so sagt man. Als das Schiff der Amazone nach einer Plünderfahrt kenterte, wurde sie von einem Meermann gerettet. Die beiden verliebten sich und wenig später wurde Alynn geboren. Da die Amazone nicht mehr in ihre Heimat zurückkonnte, wurde sie Piratin. Ihre Tochter war eine einzige Enttäuschung. Sie war zu sehr wie der Meermann, zu wenig wie eine Amazone. In einem Wutanfall schmiss sie das Kind mit nicht mal zehn Jahren über Bord. Der Vater, so munkelt man, war nicht nur ein Meermann, sondern der Gott des Meeres, Mare höchst persönlich. Er nahm seine Tochter auf und fortan lebte sie im Reich ihres Vaters. Irgendwann lockte sie jedoch, der Ruf nach Abenteuer und Alynn verließ das Meer und schloss sich eine Weile dem Volk ihrer Mutter, den Amazonen an, die sie das Kämpfen lehrten. Bald erfuhren die Götter von der Stärke der Göttertochter und schickten sie aus in ihrem Namen die Welt vom Bösen zu reinigen.

      Diese Zeiten waren lang vorbei.

      Dieser Tage, war Alynn als Söldnerin unterwegs. Ihre Legende in den Ländern der Menschen, so gut wie vergessen. Sie lebte von Tag zu Tag, zettelte zahlreiche Tavernenschlägereien an und verdiente sich ihr Met mit kleineren Aufträgen.

      „Seht, ich biete Euch 100 Goldstücke, wenn Ihr mir meine Frau zurückbringt.“

      „200 mindestens und hundert im Voraus“, sagte Alynn.

      „Falls sie sich am Ende doch umentscheiden und ich einen besseren Auftrag deshalb ausschlagen müsste.“

      Der Mann fluchte auf eine höchst unfeine Art und Weise. Dann warf er ihr eine Geldbörse auf den Tisch. Alynn griff danach und entleerte den Inhalt auf den Tisch. Sie biss prüfend auf ein Goldstück. Sie nickte zufrieden und schob das Gold zurück in den Beutel.

      „Wo finde ich diese Banditen?“

      Die ‚Höhle‘ in der die Banditen hausen sollten, war keine Höhle, sondern eine Siedlung im Wald am Rande einer steilen Felswand mit vielen kleinen Höhlen, die von rebellischen Waldelfen bevölkert waren. Alynn stand im Zentrum dieses Dorfes. Ein Dutzend Pfeile waren auf sie gerichtet.

      Die ‚entführte‘ Ehefrau des Adligen schmiegte sich in die Arme eines Waldelfs und klimperte verliebt mit den langen Wimpern. Die Amazone seufzte übertrieben und stützte sich auf ihren Kampfstab.

      „Lady von Rem, Euer Ehemann sucht nach Euch. Er bezahlt mich dafür Euch zu ihm zurück zu bringen.“ Sie machte eine Pause und sah in die Runde. „Und nicht um ein Dorf voll von rebellischen Waldelfen aufzumischen.“

      Lady von Rem schmiegte sich noch enger an den Waldelf.

      „Niemals. Sagt Gunnert…“ Sie hielt Inne, um den Waldelfen anzuhimmeln. „Sagt Gunnert, ich habe einen echten Mann gefunden. Einen der mich liebt, so wie ich bin. Und mich vergöttert. Ein Mann, der für das Richtige einsteht. Nieder mit dem Regime.“

      Alynn wandte ihre Aufmerksamkeit dem Elfen zu, an dem die adlige Frau klebte.

      Er war dünn und hochgewachsen, wie fast alle seiner Art. Er trug die hautenge dunkelgrüne Tracht der Waldelfen. Sein Haar war dunkelbraun und zu einem Zopf zusammengebunden. Seine Ohren spitz, sein Gesicht feminin und leicht länglich. Hübsch wie alle Elfenmänner. Nichts Besonderes. Er schien der Anführer der Gruppe zu sein. Die Bogenschützen schauten immer wieder zu ihm hinauf, als warteten sie auf das Signal ihre Pfeile auf Alynn sausen zu lassen.

      „Schaut. Ich bin Söldnerin. Politik interessiert mich nicht. Geh einfach zu deinem Mann und sag ihm, dass Ihr noch lebt. Vielleicht kriege ich dann noch mein Gold.“

      „Niemals Du ruchloser Söldner, tötet SIE!“

      „HALT!“, rief der Anführerelf.

      Ein Pfeil sauste auf Alynn’s Kopf zu und prallte einen Meter vor der magischen Barriere ab. Verwirrt schauten die Bogenschützen zu ihrem Anführer. Er schob die Lady von Rem von sich. Sie stemmte die Arme in die Seiten und wartete ab was er als nächstes tun würde.

      Der Elf hatte den Kopf zur Seite gelegt und sah sie neugierig an. Nach einem Moment indem er nachzudenken schien, sprang er elegant von der Plattform, auf der er gestanden hatte. Ohne Mühe richtete er sich wieder auf und klopfte sich den Staub von den Knien. Leichtfüßig schlenderte er an seinen Bogenschützen vorbei und umrundete sie. Seine Bogenschützen beobachteten sie angespannt.

      „Faszinierend“,