Kendran Brooks

Retourkutsche


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welche Weise gehen die beiden in Delaware vor?«

      »Sie besuchen zurzeit alle kleineren Anwaltskanzleien, die sich auf die Gründung und Betreuung von Briefkastenfirmen spezialisiert haben. Sie holen dort Angebote ein, schauen sich dabei aber vor allem das Management und die Mitarbeitenden an. Vielleicht sind darunter besonders beachtliche Männer und Frauen.«

      »Und was soll das bringen?«

      »Ich denke mir, dass die amerikanischen Regierungsbehörden nur mit Spitzen-Kanzleien zusammenarbeiten. Vielleicht betreiben sie aber auch eigene Anwaltsbüros. Auf jeden Fall dürften die obersten Verantwortlichen dort herausragende Leute sein und die Mitarbeiter über Durchschnitt.«

      »Keine schlechte Idee, Toni. Kleine, unscheinbare Firma mit Spitzenleuten. Das kann hinkommen. Und wie geht’s bei dir in Vegas voran?«

      Toni Scapia nahm einen langen Zug aus seinem Bierglas, rülpste dann unterdrückt, aber zufrieden.

      »Ich hab eine verdächtige Import/Export-Firma in San Francisco ausfindig gemacht. Ich vermute, dass dieser Caspar Jakes aus Vegas sie jede Woche persönlich aufsucht. Dort dürften seine wirklichen Bosse sitzen und ihre Fäden über Hecksmith & Born ziehen.«

      Jules Lederer entgegnete nichts darauf, blickte seinen Freund aber aufmunternd an, ihm mehr darüber zu erzählen.

      »Die Firma ist mir aufgefallen, weil sie zwar Büroräume angemietet hat, jedoch über keinen öffentlich bekannten Telefonanschluss verfügt. Es ist das einzige Unternehmen im gesamten Haus, deren Telefonnummer man in keinem Verzeichnis findet. Auch besitzt die Firma keinen Internet-Auftritt. Dieser Jakes fährt jedenfalls immer in den 23. Stock und nimmt dann das Treppenhaus, um auf das Stockwerk darunter zu gelangen. Und nach seinem Besuch kehrt er auf demselben Weg zurück. Doch sicher bin ich mir nicht, ob er tatsächlich diese Import/Export Firma aufsucht oder eine andere.«

      »Und wieso weißt du so genau, dass er die Treppe nach unten benutzt? Hast du ihn etwa so dicht beschatten lassen? Das muss er doch bemerkt haben?«

      Jules Stimme drückte echte Besorgnis aus.

      »Keine Sorge. Bis jetzt kam ihm niemand näher als fünfzig Meter. Doch ich habe im Treppenhaus auf Höhe des zweiundzwanzigsten Stockwerks eine Minikamera unter eine der Stufen geklebt. Auf den Aufnahmen ist Jakes zu sehen, wie er die Treppe zu dieser Etage benutzt.«

      »Hast du auch die übrigen Unternehmen auf demselben Stockwerk genauer durchleuchtet?«

      Tonis Gesicht verriet Unsicherheit.

      »Wenn du mich so fragst, nein. Warum sollte ich?«

      »Na, ich denke mir, dass sich eine Regierungsbehörde, und darauf hoffen wir ja, doppelt und dreifach absichert. Darum kann ich mir gut vorstellen, dass alle übrigen Mieter auf derselben Etage entweder Briefkastenfirmen sind oder etwas mit Regierungsbehörden zu tun haben.«

      Scapia wiegte nachdenklich seinen Kopf.

      »Guter Punkt. Ich werde das gleich morgen überprüfen lassen. Und wie kommt ihr in Mexiko voran?«

      »In Juárez tobt ein brutaler Krieg zwischen den verschiedenen Drogenkartellen. Letztes Jahr wurden dort mindestens dreitausend Menschen umgebracht. Auf einer Liste der gefährlichsten Städte der Welt rangiert Juárez derzeit auf Platz eins. Bagdad mit seinen vielen Selbstmordattentaten liegt im Vergleich dazu abgeschlagen auf Platz zehn. So sieht die Lage in Juárez derzeit aus.«

      Toni pfiff leise durch die Zähne.

      »Scheint ein äußerst gefährliches Pflaster zu sein, das ihr euch für eure Ermittlungen ausgesucht habt?«

      Jules nickte dazu nur kurz.

      »Henry und ich sind in die Zentrale des derzeit wichtigsten Kartells von Juárez vorgedrungen und haben dort ein paar Unterlagen und einige Harddisks sichergestellt. Derzeit werden die Daten in London von Henry ausgewertet. Danach sehen wir weiter.«

      »Und du versprichst dir viel davon, ein mexikanisches Drogenkartell auszuforschen?«

      Jules zuckte leicht mit den Schultern.

      »Die Geheimdienste der USA müssen sich für ihre inoffiziellen Aktivitäten von irgendwoher Geld beschaffen. Was liegt da näher als sich in den lukrativen, internationalen Drogenhandel einzuklinken und dort abzusahnen?«

      »Du meinst, problemlose Einfuhr von Drogen gegen entsprechende Umsatzbeteiligung?«

      »Sicher, Toni. Oder warum glaubst du, hat sich der Kokaintransport aus Mittel- und Südamerika so rasch über die Routen in Mexiko etablieren können? Es ist doch stets einfacher, Hand-in-Hand zu arbeiten, wenn Kunden und Dienstleister möglichst nahe beieinander leben.«

      *

      Jules kehrte nach seinem Abstecher nach New York wieder in sein Haus am Genfersee und zu Alabima und Alina zurück. Seine Frau schimpfte ihn bei seiner Ankunft einmal mehr einen elenden Herumtreiber, denn seit Jules den Auftrag der Banker aus der Schweiz übernommen hatte, war er kaum mehr eine Woche am Stück zu Hause gewesen.

      Am späteren Nachmittag, es begann draußen bereits zu dämmern, suchte sich Jules zwei Dutzend Kerzen im Haus zusammen, ging mit ihnen in das große Bad nach oben, das zu ihrem Schlafzimmer gehörte, verteilte die Kerzen dekorativ auf Ablagen und Schränkchen und zündete sie allesamt an, ließ danach Wasser in die große, ovale Wanne fließen, schüttete nach Rosen duftendes Bade-Öl hinzu, dimmte das Licht.

      Ihre Tochter Alina war zum Kindergeburtstag bei einer befreundeten Familie eingeladen. Seine Frau werkelte in der Küche, bereitete das Abendessen vor.

      »Kommst du mal zu mir hoch, Alabima?«, rief er mit verhaltener Stimme ins Erdgeschoss hinunter.

      »Was ist?«, kam ihre Antwort postwendend, »brauchst du Hilfe?«

      »Ja, ich brauch zwei flinke Hände.«

      Alabima kam die Treppe hoch, wischte sich ihre Finger an der Schürze trocken. Sie hatte wahrscheinlich Gemüse gerüstet oder Kartoffeln geschält. Ihr Gesichtsausdruck verriet eine gewisse Unsicherheit, aber auch eine kräftige Portion Schalk.

      »Was um alles in der Welt...?«, begann sie, als Jules sie ins Badezimmer führte, verstummte aber beim Anblick des Lichtermeers der Kerzen und der dampfenden Wanne. Spöttisch lächelnd drehte sie sich Jules zu

      »Und was hat das zu bedeuten?«

      Statt einer Antwort umarmte Jules seine Frau, küsste sie zärtlich, begann gleichzeitig, ihr die Schürze hinter dem Rücken aufzubinden und dann den Reißverschluss ihres Kleides herunterzuziehen.

      Alabima ging auf dieses Spiel ein und zog ihrerseits Jules das Hemd aus dem Hosenbund, knöpfte es mit flinken Fingern auf und zog es über seine Schultern.

      Die Leidenschaft überkam die beiden. Sie rissen sich den Rest der Kleidung förmlich vom Leib. Jules umfasste Alabima mit den Armen, hob sie hoch und stieg mit ihr zusammen in das warme Wasser der großen Wanne.

      Die schweren Brüste seiner Frau hoben und senkten sich im Takt ihrer Atmung. Ihre Warzen ragten steif hervor und auch Jules spürte, wie sich sein Penis zu regen begann. Alabima sah ihn lüstern an, packte recht grob nach seinem Glied, zog ihn näher zu sich heran. Dabei setzte sie sich auf den Wannenrand, schob seinen Stängel zwischen ihre Brüste, wippte mit ihrem Oberkörper vor und zurück, stimulierte auf diese Weise seine Männlichkeit, bis selbst der Hodensack steif und fest war. Dann ließ sie sich in der Wanne auf ihre Knie sinken und schob seine Eichel zwischen ihre Lippen, begann sie erst sanft, dann heftiger zu saugen. Jules stand mit leicht gespreizten Beinen über ihr, streckte sein Becken vor, hatte sein Gesicht zur Decke gerichtet und genoss mit geschlossenen Augenlidern die Zärtlichkeiten seiner Frau. Nach nur einer Minute hielt er es nicht mehr aus und spritzte ihr seine Samenladung leise aufstöhnend in den Mund. Alabima ließ noch nicht locker, hielt seinen Hodensack weiterhin mit einer Hand fest gepackt, saugte noch stärker an seinem Glied. Weitere Eruptionen erschütterten Jules, sein Becken und sein Bauch zuckten in Ekstase und er stieß ein langgezogenes Aaaaahhhh aus.

      Alabima