Thomas Riedel

Hofknicks


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und ihr den Verstand vereisten, wie es bislang nur Violett bei ihr verstanden hatte. Das ich das nie zuvor bemerkt habe, dachte sie bei sich, dass dein blasser Teint bei dir eine gar nicht so vorhandene Zerbrechlichkeit vorgaukelt … und wie sich das gerade bei dir mit deinen flammenden Haaren zu einer Undurchdringlichkeit paart. Ihre Augen ruhten auf Violett, während May sie interessiert umkreiste, von deren Blick sie wie an einer Leine gehalten wurde. Allein durch diesen intensiven Augenkontakt fühlte sie sich gefesselt wie nie zuvor und sie begann sich dabei völlig zu vergessen – bis sie plötzlich Mays kühle Hand auf ihrem Rücken fühlte. Vor Überraschung zuckte sie leicht zusammen.

      »Ganz ruhig, Tammy«, hauchte May ihr zu, wobei sie ihr sanft über das Ohr pustete. »Bleib' ganz ruhig. Ich tu dir doch gar nichts.«

      Tamora spürte May hinter sich stehen und deren Hand, die ihr am Rückgrat hochfuhr, um gleich darauf an ihrem Haaransatz zu spielen – und sie fühlte die sie durchfahrende Gänsehaut, die deren Spiel und das wiederholte Anatmen ihrer Ohrmuschel auslöste.

      »Mir ist nie aufgefallen, wie schön du wirklich bist«, hauchte May nun ein weiteres Mal in das Ohr ihrer Freundin. »Ich habe es dir nie gesagt, … und ich weiß, dass es dir gerade verdammt peinlich ist, … aber ich habe tatsächlich schon einmal davon geträumt mit dir zu schlafen.« Sie wechselte aufs andere Ohr und raunte: »Ich bin ganz neidisch auf Violett … Sie hat mit dir einen wahren Edelstein bekommen.«

      Mays Worte fielen wie Schleier auf Tamoras Seele. Jetzt wo sie sich ihr gegenüber ebenfalls eine Blöße gegeben hatte, wurde alles gleich erträglich.

      »Schließ' die Augen für mich, Tammy!«, forderte May sie ganz sanft auf.

      In diesem Moment zerschnitt Tamora das Band mit ihrer Königin ohne weiter darüber nachzudenken. Alles was sie fühlte war Mays Hand, die so ganz anders zur Sache ging. Ihre Berührungen waren so zart, dass sie mehr eine Ahnung darstellten, ohne tatsächlich einen wirklichen Kontakt herzustellen.

      »Wie gerne würde ich dich nehmen ... Du bist so wunderschön«, flüsterte May ihr ins Ohr, »und wie süß du in deinen Nylons bist … Stehst du auch so darauf wie ich?«

      Tamora sog die nur für sie bestimmten Worte in sich auf und nickte kaum merklich. Nach Mays Eingeständnissen ließ sie sich ganz auf deren Hand ein und schon bald hatte sie alles um sich herum vergessen. Sie spürte wie sich ihr Blut in der Körpermitte sammelte. Ihre Knie zitterten, und sie bekam Probleme, sich aufrecht zu halten. »Lass dich gehen«, hörte sie Mays Stimme wie aus weiter Ferne, und obgleich die Hand ihrer Freundin ihre Knie kaum berührte, wusste sie, was zu tun war und öffnete ihre Beine. Dabei nahm sie kaum zur Kenntnis, wie ein Rinnsal ihrer eigenen Feuchtigkeit an ihren Schenkeln herablief. »So ist es brav«, drang es nun an ihr Ohr, während sie den Geruch von Mays Haaren in sich aufnahm. Sie spürte, wie diese sich gegen ihren Rücken und ihre Brüste an sie presste. Dann fühlte sie die Hand zwischen ihren Beinen.

      »Du rasierst dich«, stellte May mit einem Lächeln in der Stimme fest. »Vielleicht sollte ich euch diesbezüglich mal Hausbesuche anbieten, was meinst du?« Sie lachte kurz auf. »Willst du wissen, ob … ich auch haarlos bin?«

      Tamoras Nicken war für Violett und Floré kaum zu bemerken.

      »Ich lass' mich da unten schon seit vielen Jahren lasern«, räumte May ein, während ihre Hand weiter Tamoras Unterleib erforschte, die Schenkel weiter auseinander drückte und die Herkunft des Rinnsals ergründete. »Unten ganz glatt spricht mich total an. Das hat so etwas Mädchenhaftes.«

      Tamora hatte alles um sich ausgeblendet und vergessen. Sie konnte sich nur noch schwer auf den Beinen halten. Mays Hand schien soviel Hitze zu verteilen, dass sie aufstöhnen musste.

      »Ohh, ja! Das gefällt dir, nicht wahr?«, forderte May ihre Freundin weiter heraus, die sich nun genötigt sah mit mehr als nur einem angedeuteten Nicken zu antworten.

      »Ja«, kam es fast schon bittend und flehend über ihre Lippen.

      »Soll ich weiter machen?« Mays Hand umspielte Tamoras feuchten Schamlippen.

      »Bitte mach' weiter!«

      »Ich kann auch aufhören, wenn es dir unangenehm ist, dass ich das mache. Du musst es nur sagen.« Kurzfristig ließ May ihre Hand verschwinden.

      »Nein, bitte nicht! Nicht aufhören! … Bitte nicht aufhören!« Kaum hatte sie die Worte über ihre Lippen gebracht, war die Hand auch schon wieder da. Ihr Stöhnen wurde lauter und lauter – und immer drängender. Dann war da wieder Mays Flüstern an ihrem Ohr, begleitet von dem warmen Hauch des Atems: »Möchtest du kommen, Tammy?«

      »Bitte, May, … bitte!«

      Mays Rhythmus wurde schneller. »Möchtest du für mich kommen, … für mich einen Orgasmus bekommen, so als würdest du mit mir schlafen?«

      »Ja, bitte! … Bitte, May! Ich möchte kommen!«

      Mays linker Arm umschlang Tamoras Taille, um deren einknickenden Beine abzustützen. »Bist du total scharf auf mich?«

      »Ja, ja!«

      »Dann komm, komm für mich!«, raunte May ihr zu.

      Und Tamora kam. Sie ließ ihrer Wollust freien Lauf, riss ihre Augen auf und suchte Violetts Blick, die ihr lächelnd und zufrieden dabei zusah, wie sie von May bespielt wurde. Mit einem lauten orgiastischen Aufkeuchen kam sie – für May, aber auch ihre Königin.

      May hatte große Schwierigkeiten ihre langjährige Freundin zu halten. Nur mit Mühe schaffte sie es, sie sanft auf den Boden sinken zu lassen. Sie streichelte ihr noch durch die Haare, während die Wellen des Höhepunktes Tamora davonspülten.

      »Ich habe noch nie eine Frau zum Kommen gebracht«, konstatierte May an Violett gerichtet.

      »Ist das nicht ein tolles Gefühl?«, fragte Violett zurück.

      »Es schreit förmlich nach einer Wiederholung«, schmunzelte May. Sie wandte sich wieder Tamora zu, half ihr auf die Beine und gab ihr einen Kuss auf die Lippen, der in Anbetracht dessen, was gerade passiert war, recht keusch ausfiel.

      Violett gab Floré ein Zeichen, die darauf sofort an den Tisch herantrat, ihr Hausmädchenkleid anlupfte und sich May breitbeinig, mit dem Oberkörper auf der Tischplatte ruhend, anbot. »Wiederhole es nur, May … Und wenn du magst … die beiden werden sich sehr gern mit ihren Zungen bei dir erkenntlich zeigen.«

      May grinste und nickte bejahend, während sie mit einem Finger in Florés Spalte eindrang, die darauf laut aufkeuchte. »Mir scheint, dass mir bislang etwas entgangen ist, nicht wahr?« Fragend blickte sie Violett an. »Spielst du schon lange auf diese Weise mit Frauen?«

      »Auf Frauen habe ich immer mehr gestanden als auf Männer«, erwiderte Violett, an ihrem Wein nippend, »aber so wie jetzt ist erst, seit Tammy in mein Leben getreten ist und sich mir mit ihren Wünschen anvertraut hat.«

      »Es ist jedenfalls eine extrem tolle Erfahrung.«

      »Betrachte es als nette und erfüllende Bereicherung deines Sexuallebens … neben deinem Mann«, schmunzelte Violett, deren letzten Worten fast in Florés heftigem Stöhnen, Gewinsel und Gekeuche untergegangen waren. »Wo Mann und Kinder nicht zu Hause sind … Vielleicht magst du noch bleiben … Wir haben ja reichlich Gästezimmer?«

      May sah sie unschlüssig an. »Das Geschäft, Violett. Ich muss spätestens gegen neun Morgen in der Früh den Laden öffnen.« Sie unterbrach ihr Fingerspiel, worauf Floré enttäuscht aufjammerte.

      »Du hast Angestellte. Lass' die das morgen machen«, gab Violett zu bedenken. »Außerdem ist morgen doch unsere ›Hen Night‹! Da kannst du auch gleich hier bleiben … und wenn es um Wäsche geht …«, sie sah May abschätzend an, »… du kannst was von mir haben. Wird dir sicher passen.«

      »Na, wenn du meinst«, grinste May und nickte zustimmend.

      »›Chérie‹?!«, forderte Violett die Aufmerksamkeit von Tamoras Zofe ein.

      »Oui, Maîtresse?«

      »Es