Sabine Lesse

Wach auf und finde den Arzt in deinem Herzen


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ihn aussprach.

      Auch das ist das Gesetz der Resonanz. Du bist unglücklich mit dem Übergewicht, kannst es nicht akzeptieren, lehnst es ab und verurteilst dich deswegen. Und genau da traf die Schwingung der Botschaft des „unnützen Sauerstoffverbrauchers“ auf die Originalschwingung in dir, und du fühlst dich schlecht.

      Doch an dieser Stelle zu behaupten, er hätte dich verletzt und darum ginge es dir nun schlecht, wäre genau so dumm, wie zu sagen, das homöopathische Mittel, das du wegen einer Krankheit genommen hast und das nun eine Erstverschlimmerung hervorgerufen hat, wäre Schuld an deiner Krankheit.

      Nein, das Problem liegt in dir. Es ist deine Wunde, der andere hat nur den Finger in die Wunde gelegt. Entweder bewusst oder unbewusst, das wiederum ist sein Ding.

      Erst wenn dir dieses Prinzip klar ist, kannst du glücklich, gesund und friedlich leben.

      Gebe niemals anderen Schuld, dann gibst du deine Macht ab

      Diesen Satz hast du bestimmt schon mal gehört. Doch was soll er bedeuten?

      Ich versuche es mal mit einem Beispiel.

      Stelle dir vor, du musst einen Text schreiben, ziemlich lang, und es ist absolut wichtig, dass du keinen einzigen Fehler darin hast. Von diesem Text hängt deine Zukunft ab, und du musst ihn schon am nächsten Tag abgeben.

      Du setzt dich hin und fängst an zu schreiben. Doch ein anderer Mensch stört dich unentwegt. Du kannst dich nicht richtig konzentrieren und machst immer mehr Fehler. Am Ende hast du die Nase voll und wirfst dem Störenfried wütend den Text auf den Schreibtisch mit den Worten, „du bist Schuld, dass ich nun so viele Fehler gemacht habe, setz dich hin und korrigiere sie, ich brauche den Text schon morgen!“

       Das war es dann. Denn ab diesem Moment hast du den Text nicht mehr in den Händen und damit auch nicht die Macht darüber, ob er korrigiert wird und rechtzeitig zum Abgeben da ist.

      O.k. das Beispiel hinkt ein wenig. Aber die Idee dahinter wird klar.

       Das Schwierigste an der Sache ist herauszufinden, was sich in einem bewegt. Welches Gefühl habe ich? Wo tue ich das gleiche? Warum und seit wann tue ich es?

      Es muss sich nicht immer im gleichen Lebensbereich zeigen. Hier ein Beispiel von mir selbst.

      Ich habe eine Bekannte, die Profi darin ist, Grenzen zu überschreiten. Hat sie einen Termin um 10 Uhr, kommt sie um 10.15 Uhr, bleibt dann aber dreist bis 11.15 Uhr sitzen, immerhin geht ihr Termin ja eine Stunde, kann der nächste halt warten. Sagt man ihr, du kannst bis 21 Uhr anrufen, geht das Telefon um 21.10 Uhr, usw..

      Ich hätte jedes Mal aus dem Hemd platzen können. Mir wurde irgendwann klar, dass sie zwar über Grenzen rast, aber dass es an mir lag, dass ich mich so sehr darüber empörte. Doch ich konnte nicht herausfinden, wo ich es auch tue, denn so respektlos wie sie verhielt ich mich nicht.

      Nach einigen Wochen bekam ich dann die Antwort.

      Ich bin Dressurreiterin und war gerade dabei, ein relativ junges Pferd auszubilden.

      Nun ist es in der Dressur so, besonders mit einem jungen Pferd, man arbeitet gezielt auf eine Lektion hin, und wenn dann alles stimmt, und das Pferd bereit ist, muss man sie auch machen, sonst fängt man von vorne an.

      Ich reite also, mein Trainer gibt mir eine Anweisung, und nach einiger Zeit der Mühe sind wir dann so weit und setzen zur Lektion an. Exakt in diesem Moment ist er da, der „unnütze Sauerstoffverbraucher“ und reitet in den Weg.

      O.k., einmal schluckt man das noch, doch ab dem dritten Mal hatte ich den Kaffee auf und habe meine Lektion einfach geritten, so quasi über die Kollegin drüber hinweg.

      Die Lektion war gelungen, und sie hatte bei der Aktion fast ihr Pferd verlassen. Großmütig bin ich danach zu ihr hin geritten und habe mich entschuldigt, dass es vielleicht ein klein wenig eng wurde. Denn irgendeinem Teil in mir war schon klar, dass es nicht wirklich in Ordnung war.

      Sie schaute mich an und sagte etwas, was mich wie ein Blitz traf. Sie sagte, „du kannst doch nicht einfach über meine persönliche Grenze durch meine Aura reiten“. Sie hatte Recht, genau das hatte ich getan!

      Ich hatte mich zuvor extrem davon distanziert, auch nur im Ansatz mit der Bekannten verglichen zu werden.

      Nun stellte sich die Frage, was schlimmer ist, 15 Minuten später zu kommen und dafür länger zu bleiben, oder mit etwa 600 Kilo Muskelmasse jemanden über den Haufen zu reiten!?

      Die Antwort gab ich mir dann selbst.

       Hierzu etwas zum Nachdenken. Diesen Text gebe ich meinen Reikischülern mit auf den Weg.

      Von wem er im Ursprung ist, weiß ich leider nicht.

       Kapitel 1

       Ich gehe die Straße entlang.

       Im Trottoir ist ein tiefes Loch, aber ich sehe es nicht.

       Ich falle hinein.

       Ich bin verloren und fühle mich hilflos.

       Es ist nicht mein Fehler.

       Es dauert eine Ewigkeit, bis ich wieder herauskomme.

      

       Kapitel 2

       Ich gehe dieselbe Straße entlang.

       Im Trottoir ist ein tiefes Loch.

       Ich tue so, als würde ich es nicht sehen.

       Ich falle wieder hinein.

       Ich kann es nicht fassen, ich bin wieder am selben Ort,

       aber es ist nicht mein Fehler.

       Es dauert immer noch sehr lange, bis ich wieder herauskomme.

      

       Kapitel 3

       Ich gehe dieselbe Straße entlang.

       Im Trottoir ist ein tiefes Loch.

       Diesmal sehe ich es, aber ich falle dennoch hinein.

       Es ist eine Gewohnheit, aber dieses Mal habe ich die Augen offen.

       Ich weiß, wo ich bin.

       Es ist mein Fehler.

       Ich finde sofort wieder heraus.

      

       Kapitel 4

       Ich gehe dieselbe Straße entlang.

       Im Trottoir ist ein tiefes Loch.

       Ich laufe daran vorbei.

      

       Kapitel 5

       ICH GEHE EINE ANDERE STRASSE ENTLANG.....

      Der Gegenüber muss auch nicht immer etwas offensichtlich nicht Nettes sagen. Es gibt auch die Möglichkeit, dass jemand wirklich nur etwas Nettes sagen will und der andere es komplett negativ auffasst und auslegt.

       Eine Patientin von mir kam eines Tages in die Praxis und war völlig niedergeschlagen. Ich fragte natürlich nach, was passiert ist, und sie erzählte, dass sie auf einem Klassentreffen nach zwanzig Jahren war. Es hatte ihr dort sehr gut gefallen. Die Stimmung war gut, bis zu dem Moment, als ein Klassenkamerad sie ansprach und erstaunt feststellte, dass sie