Sabine Lesse

Wach auf und finde den Arzt in deinem Herzen


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Du solltest an dieser Stelle kurz innehalten und die Geschichte auf dich wirken lassen, vielleicht liest du sie auch noch ein zweites Mal.

       Wir brauchen also immer den Gegenpol von dem was wir sind, um überhaupt zu erfahren, was wir sind.

      Hast du also jemanden in deiner Vergangenheit zum Beispiel belogen, betrogen und hintergangen, und aus heutiger Sicht findest du dein damaliges Verhalten abscheulich und kannst es dir nicht verzeihen, denke nach. Du kannst es heute nur anders sehen, weil du es damals gemacht hast! Wenn du es heute bereust, heißt das, dass du es neu bewertest und für dich entschieden hast, es nun anders zu machen. Du bist um eine Erfahrung reicher geworden, also kann dein Verhalten damals nicht falsch gewesen sein, denn es hat ein positives Resultat erbracht. Somit macht es auch keinen Sinn, sich dafür zu verurteilen.

       So verhält es sich auch mit allen anderen Menschen. Lasse sie, wie sie sind und verurteile sie nicht. Sie tun genau das, was sie gerade tun müssen, ob du es nun verstehst oder nicht.

      Vertraue darauf, dass am Ende alles gut ist, so, als würdest du jemandem beim Puzzeln zuschauen. Anfangs wird es für dich auch keinen Sinn ergeben, wenn er erst irgendetwas für dich nicht nachvollziehbar hin und her auf irgendwelche Haufen legt. Dann mal an der einen Seite, dann an der andern Seite was verändert. Aber nach und nach wirst du zumindest ahnen, dass ein Sinn dahinter steckt und es am Ende, wenn alles zusammengesteckt ist, ein wunderschönes Bild ergibt.

      Wenn ein Mensch etwas tut, wo du dir sicher bist, dass du es niemals so tun würdest, dann mach es einfach anders, aber lass ihn wie er ist. Verurteile ihn nicht, wähle einfach nur für dich einen anderen Weg!

       Um mit allen Menschen auch innerlich ins Reine zu kommen, kannst du Folgendes machen. Hierbei ist es völlig egal, ob dieser Mensch noch lebt, oder ob du ihn überhaupt kennst, zum Beispiel den Vater, oder Vater und Mutter, falls du adoptiert bist oder im Heim ohne Eltern aufgewachsen bist.

      Nimm einfach jeden Menschen, dem dein Innerstes noch etwas sagen möchte.

      Nimm dir hierzu genügend Zeit und suche dir einen Ort, an dem du sicher nicht gestört wirst. Ob du liegst oder sitzt ist egal.

      Schließe die Augen und entspanne dich.

      Nun stelle dir die Person vor, mit der du ins Reine kommen möchtest. Stellt euch in Gedanken gegenüber, etwa fünf Meter voneinander entfernt.

      Jetzt ziehst du in Gedanken um die Person oder die Personen und dich eine liegende, hell leuchtende 8. Und zwar so, dass du in dem einen Kreis der 8 stehst, und die andere Person bzw. die anderen Personen in dem anderen Kreis der 8.

      Nun sage alles, was du sagen möchtest. Egal, was es ist. Egal, ob dein Kopf dir sagt, das kannst du nicht aussprechen.

      Sei ehrlich!

      Rede nichts schöner!

      Sage es so, wie du es in deinem Innersten fühlst!

      Vielleicht antworten die Personen, dann lass auch sie aussprechen.

      Wenn du der Meinung bist, es ist alles gesagt, dann stelle dir vor, wie ein großes, leuchtendes, silbernes Schwert die hell leuchtende, liegende 8 durchtrennt, so dass du in einem leuchtenden Kreis stehst und die anderen in dem anderen leuchtenden Kreis.

      Nun leg die Hand auf dein Herz, bis du ein warmes, liebevolles Gefühl bekommst und lasse die anderen in Liebe gehen. Den leuchtenden Kreis nehmen sie mit.

      Dies kannst du wiederholen, wenn du der Meinung bist, dass euch immer noch etwas verbindet, was nicht der Liebe entspricht.

      Empfange dein inneres Kind mit offenem Herzen

      Von dem inneren Kind hast du vermutlich schon das ein oder andere Mal gehört. Aber wer ist der „Typ“?

       Nun, wie die Geschichte unserer kleinen Seele, die Vergebung erfahren möchte, schon sagt, kommen wir hierher um etwas zu erfahren. Dieses „wir kommen hierher“ muss man sich wie folgt vorstellen.

      Materie ist langsam gewordene Energie, so Einstein. Das heißt also, dass alles was nicht Materie ist, höher schwingt. Wenn nun ein Geistwesen, also ein Wesen ohne materiellen Körper, in einen Körper fahren möchte, büßt es etwas an Freiheit und Beweglichkeit ein. So ähnlich wie Wasserdampf, wenn er zu Wasser wird. Als Dampf ist er an andere Gesetzmäßigkeiten gebunden, als er es als Wasser ist.

       In der Geistigen Welt gibt es keinen Raum und keine Zeit. Es bewegt sich alles mit Lichtgeschwindigkeit. Erst wenn das Geistwesen sich entschließt, eine Erfahrung machen zu wollen, verlangsamt es seine Energie und formt damit quasi seinen Körper aus Materie.

       Klingt etwas wie in einem Science fiction, doch es gibt Experimente, in denen man frisch befruchtete Froscheier mit einer speziellen Kamera, mit der es möglich ist, die Aura darzustellen, fotografiert hat. Um sie herum war bereits die Aura in Form und Größe des erwachsenen Frosches, die sie mal werden wollen, zu sehen. Man wächst also mehr oder weniger in seine Aura rein.

      Verlässt das Geistwesen seinen Körper wieder, fängt dieser augenblicklich wieder an zu zerfallen, und zwar in seine Einzelteile, die dann wieder in den großen Kreislauf zurückfinden, und darauf warten, erneut geformt zu werden.

      Hierzu ein kleines Gedicht:

      Es war eine Frau, schon alt und grau. Sie würde bald sterben, das wusste sie genau. Sie sagte „ach Tod, könnt’ ich dich doch sehen. Ich würde dich ja so gern verstehen.“ „Hier bin ich“, sprach der Tod, „und ich sage dir, eigentlich bin ich gar nicht hier. Mich gibt es nicht wirklich, so ist das mit mir. Und dennoch, ich versuch’s, ich erkläre es dir.

      Schau raus und du siehst die Schneeflocken tanzen. Und das ist schon die Erklärung des großen Ganzen. Sieh’, jede einzelne Flocke hat eine andere Natur. Sie sind niemals gleich, sie ähneln sich nur. Jede Flocke geht ihren eigenen Weg, doch ein großer Plan sagt ihnen, wohin er geht. Nun, ich bin wie die Sonne, die Aufgabe ist meins. Dadurch sind am Ende alle wieder eins. Sie schmelzen und sind dann ein großes Wasser nur. Von Individualität scheinbar keine Spur. Danach steigen sie in den Himmel empor und der bringt wieder neue Flocken hervor.“

       Die Frau sagt, „ich versteh’ und ich danke dir. Auch wenn man mich nicht sieht, ich bleib’ weiterhin hier.“

      Ein großer Wissenschaftler, Max Planck, hat mal sinngemäß gesagt, nun habe ich viele Jahre studiert und geforscht, habe das Atom bis ins Kleinste untersucht und beschrieben. Doch am Ende bleibt die Frage, wer alles zusammenhält. Und auch als Wissenschaftler scheu ich mich nicht, diese Kraft Gott zu nennen.

       Solange das Geistwesen mit der Materie verbunden ist, oder, wie wir landläufig sagen, der Körper beseelt ist, scheint es sogar egal zu sein, wie weit lebende Zellen seines Körpers von ihm entfernt sind.

      Es gab faszinierende Versuche in Amerika, sehr schön beschrieben in dem Buch „Das Gesetz der Resonanz“ von Pierre Franckh, in denen man zunächst feststellte, dass die menschliche DNA auf Emotionen reagiert. Danach entnahm man Soldaten Zellen aus der Mundschleimhaut und lagerte diese mehrere hundert Kilometer entfernt in einem Reagenzglas. Zeigte man den Soldaten nun Filme, die bei ihnen Emotionen auslösten, reagierten die Zellen, die hunderte Kilometer weit entfernt waren, zeitgleich mit, und zwar mit einer Atomuhr gemessen.

      Alles ist also mit allem verbunden, mehr darüber später.

       Mit dem Eintritt in den Körper, bzw. das Binden an den materiellen Körper, hat das Geistwesen keinen Zugang mehr zu seinem Allwissen. Ihm ist auch nicht mehr bewusst, was es auf Erden erfahren wollte.

      Wie gesagt, es ist ihm nicht bewusst, doch tief in seinem Inneren ist noch alles vorhanden und es fühlt es.

      Der Mensch kommt also auf Erden an wie ein scheinbar unbeschriebenes Blatt. Doch auf dem Blatt steht seine gesamte Wahrheit mit unsichtbarer Tinte geschrieben.

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