du das nicht lieber normal klären? Wir sind keine pubertierenden Teenager mehr."
Auf einmal komme ich mir so bescheuert vor. Ich schiebe es einfach auf meine Tage.
"Okay", seufze ich ergeben und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich will mich nicht schon wieder mit Aiden streiten, ich will ihn endlich wieder bei mir haben. Der Tag heute ohne ihn, war merkwürdig und so leer ohne ihn.
Aiden setzt sich mir gegenüber auf Abys Bett, lehnt seine Ellenbogen auf seine Knie und faltet seine Hände.
"Wo ist Aby eigentlich?", frage ich.
"Bei Andy. Sie hat mir nur ihren Schlüssel gegeben."
"Okay..." Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
"Okay", atmet er tief ein. "Also wieso bist du heute gegangen?"
"Weil du gemein warst."
"Ich war nicht gemein."
"Du hast mich nicht ernst genommen und hast Witze über meine Periode gemacht."
Seine Mundwinkel zucken. "Weil du dich aufgeführt hast, wie eine Frau in den Wechseljahren."
"Mal davon abgesehen, dass ich nun mal Hormonschwankungen habe, habe ich trotzdem genug Gründe, um mich so aufzuführen."
Kurze Stille, dann seufzt er. "Ich wollte dir die Sache mit New York noch sagen."
"Wann? Das ist schon zwei Wochen her."
"Ich... Keine Ahnung, aber ich wollte es dir nicht verheimlichen. Ich dachte, um ehrlich zu sein, nicht, dass du so ausrastest."
"Findest du, dass ich übertrieben habe?", frage ich und fühle mich plötzlich schlecht, weil ich ihn so angeschrien habe.
Er zuckt mit den Schultern. "Kann ich dir nicht sagen. Ich wüsste nicht mal, wie ich reagieren würde, wenn ich an deiner Stelle wäre."
Ich nicke leicht mit dem Kopf und sehe auf meine nervös miteinander spielenden Finger.
"Und die Sache mit dem Buch", fängt Aiden an, doch ich unterbreche ihn.
"Nein, stopp", sage ich und halt eine Hand hoch. "Darüber möchte ich nicht reden. Zumindest jetzt nicht... Irgendwie hat das einen größeren Effekt auf mich, als ich dachte."
Er lässt die Schultern hängen. "Ja, ich verstehe."
Es herrscht wieder ein kurzes Schweigen zwischen uns, dann frage ich unglücklich: "Und?... Was hältst du von New York? Ich meine, das ist eine riesige Chance für dich."
"Ich weiß", antwortet er mit einem nachdenklichen Ton.
Bei der Vorstellung, dass Aiden nach Amerika gehen wird, bekomme ich einen höllischen Schmerz in der Brust.
Wenn er tatsächlich gehen würde, dann... Ja, was wäre dann? Dann wäre ich am Boden zerstört.
Dann wäre meine Sonne weg, mein Licht, mein Atem.
Ich kann mir kein Leben ohne Aiden hier in London vorstellen. Ich werde wahrscheinlich an dem Schmerz vergehen.
"Ich weiß noch nicht, ob ich nach Amerika gehen werde, Baby", sagt Aiden einfühlsam, als er merkt, dass meine Laune von Sekunde zu Sekunde sinkt.
"Ich habe deine Anrufe nicht angenommen, weil ich mit Ben in einem Café war", flüstere ich, mein Blick auf den Boden gerichtet und meine Stimme gebrochen, gemischt mit einem schrecklichen Gewissen.
Aiden ist einfach wieder so lieb, er muss es wissen.
Doch er sieht gar nicht schockiert aus. Sein Blick ist fast schon gefühlskalt.
"Ich weiß", meint er nur neutral und sieht aus dem Fenster. "Ich habe dich gesehen, wie du aus seinem Auto ausgestiegen bist."
Ich reise entsetzt die Augen auf. Das ist ja noch schlimmer.
Er sieht wieder zu mir und lacht leise verbittert auf. "Ich habe gehofft, dass du es mir selbst sagen würdest."
"Aber das habe ich."
"Wie kam es dazu?", fragt er und gibt mir kein Stück das Gefühl, dass er sauer oder enttäuscht ist.
"Wir haben uns zufällig am Bahnhof getroffen", erzähle ich unsicher. "Und dann hat er mich gefragt und ja..."
"Und du warst noch so sauer auf mich, dass du zugestimmt hast." Ich kann seine Stimmung immer noch nicht einschätzen. Irgendetwas zwischen Gut und Böse.
Ich nicke.
Aiden atmet tief ein und aus, steht auf, stellt sich wieder ans Fenster und sieht heraus.
Kann er mir jetzt endlich einmal sagen, ob er wütend auf mich ist oder nicht? Ich fühle mich so hilflos.
"Ich will, dass du weißt, dass ich dir vertraue", sagt er bestimmend. "Aber ich will auch, dass du weißt, dass ich Ben absolut nicht ausstehen kann und ich es nicht befürworten kann, dass so etwas wie heute öfters vorkommt. Ich werde dir nicht verbieten dich mit irgendwelchen Leuten zu treffen, die du magst, aber ich will mir einfach sicher sein können, dass du weißt, wo du hingehörst."
Erleichtert atme ich aus und merke erst jetzt, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe. "Ich gehöre zu dir", sage ich leise und sehe auf seinen Hinterkopf.
Ich sehe ihn von hinten lächeln und stehe auf. Liebevoll lege ich meine Arme von hinten um seine Taille und presse meine Wange fest gegen seinen Rücken. "Es tut mir leid."
Ganz leicht spüre ich seine Atembewegungen an meiner Brust und ich bedaure, dass ich sein Herz nicht hören kann.
Er dreht sich zu mir um und drückt mich fest an seine Brust.
Jetzt kann ich sein Herz hören.
"Mir tut es auch leid", sagt er und küsst meinen Kopf. "Morgen darfst du wieder zu den Kursen gehen."
Ich muss schmunzeln und drücke mich noch fester an ihn. "Ich liebe dich."
Aiden lacht leise und nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände. "Ich liebe dich", sagt er und küsst mich.
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