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Bettina Reiter
Die Geschwister Bourbon-Conti - Ein fatales Familiengeheimnis
Sammelband - zwei Teile in einem Buch
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
© Bettina Reiter
Lektorat: Edwin Sametz
Titelbilder: Fotolia:
© Andrey Kiselev/Fotolia.com, © kharchenkoirina/Fotolia.com
Titelbildgestaltung: © Bettina Reiter
Innenseiten Grafikbilder: Pixabay: susannp4, rebeccaread
Website der Autorin: www.bettinareiter.at
Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Sämtliche Texte sowie das Cover sind urheberrechtlich geschützt.
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1. Teil
Denn ich darf dich nicht lieben
Le cœur ne choisit pas celui, qu’il aime
Das Herz sucht sich nicht aus, wen es liebt.
Worte sind wild, frei, unverantwortlich
und nicht zu lehren. Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und
sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken.
Aber dort leben sie nicht.
Virginia Woolf
1. Kapitel
Paris, 1739
Der Schnee knirschte unter Henriettes Schuhen, als sie durch das Labyrinth schlenderte. Von ihren Brüdern war weit und breit nichts zu sehen, die sie herbegleitet hatten. Eigentlich hatte ihnen Großtante Françoise verboten, im königlichen Park herumzustreunen. Früher setzte es dafür sogar eine Tracht Prügel, doch das war zumindest Luc und ihr den Spaß wert gewesen, denn die Ohrfeigen hatten längst nicht so wehgetan wie das ständige Stillsitzen. Nicht einmal laut reden durften sie, geschweige denn lachen. Henriette seufzte. Sie war froh über den Umzug ins ´Palais Bourbonˋ, das voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres fertig sein würde. Ihre Großmutter Lotti ließ es erbauen. Dort würde das Leben hoffentlich nicht mehr so vielen Regeln unterliegen wie hier auf Versailles.
Hinter einem Busch bewegte sich etwas. Im selben Augenblick rutschte Schnee von den Ästen. „Seid ihr das, Luc und Louis?“, fragte Henriette.
„Da bist du ja“, hörte sie ihren älteren Bruder Luc. Sekunden später standen beide vor ihr. „Wir haben dich schon überall gesucht. Es wird bald dunkel und wir sollten schleunigst zusehen, dass wir ins Schloss kommen, bevor man uns vermisst.“
„Was sicher längst geschehen ist“, murrte Louis, der korpulenter war als Luc. Sein Kopf war einbandagiert, wodurch von den schwarzen Haaren kaum etwas zu sehen war. Vor einigen Tagen war er vom Pferd gefallen. Dabei hatte er sich nicht nur am Kopf verletzt,