Emma Berfelde

Der Tote vom Winterstein


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      Emma Berfelde

      Der Tote vom Winterstein

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       I. Ein Toter im Wald

       Kapitel 1

       Kapitel 2 / 5. Oktober

       Kapitel 3 / 6. Oktober

       Kapitel 4 / 8. Oktober

       Kapitel 5 /9. Oktober

       Kapitel 6 / 10. Oktober

       Kapitel 7 / 11. Oktober

       Kapitel 8 / 14. Oktober

       Kapitel 9 / 19. Oktober

       Kapitel 10 / 22. Oktober

       II. Spurensuche

       Kapitel 11 / 6. Dezember

       Kapitel 12 / 12. Dezember

       Kapitel 13 / 13. Dezember

       Kapitel 14 / 16. Dezember

       Kapitel 15 / 18. Dezember

       Kapitel 16 / 20. Dezember

       Kapitel 17 / 21. Dezember

       Kapitel 18 / Silvester

       Kapitel 19 / 2. Januar

       III. Die Jagd beginnt

       Kapitel 20 / 3. Januar

       Kapitel 21 / 6. Januar

       Kapitel 22/ 7. Januar

       Kapitel 23 / 8. Januar

       Kapitel 24 / 9. Januar

       Kapitel 25 / 10. Januar

       Kapitel 26 / 19. Januar

       Kapitel 27

       Anmerkung

       Danke

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Schwer atmend stützte sich Mathias Bauer auf seine Wanderstöcke und drehte sich um. Zwei Stunden war er bereits unterwegs und seine Knie zitterten von der Anstrengung des Aufstieges. Aber er hätte nie gedacht, dass er es so weit schaffen würde.

       Schau nach vorne, nicht zurück!

      Mathias runzelte die Stirn. Selbst hier, fernab von Dirks Folterkammer, hörte er die Ratschläge seines Fitnesstrainers.

      Er drehte sich wieder um und maß mit skeptischem Blick den steilen Pfad, der vor ihm lag. Bis zum Gipfel des Wintersteins mit dem hölzernen Aussichtsturm waren es noch fast achthundert Meter.

      Er ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten und öffnete den Reißverschluss. Er zog eine Flasche Mineralwasser heraus und trank mit großen Schlucken. Kaum hatte er die Flasche abgesetzt, begann sein Magen zu knurren. Sehnsüchtig dachte er an das mit Putenbrust belegte Brot in seinem Rucksack. Die Versuchung war groß. Nein, entschied er. Als Belohnung für die Plackerei plante er eine ausgiebige Rast auf dem Plateau des Aussichtsturms mit Blick über die sanften Hügel der Wetterau.

      Er hob den Rucksack wieder auf die Schultern und stapfte schnaufend voran. Löse deine Blockaden! Mist. Dirk und seine Imperative wohnten schon in seinem Kopf. Setz deine Schritte! Denk an dein Ziel!

      Mathias verzog das Gesicht. Mindestens dreißig Kilo mussten noch runter über den Winter, dann würde er sein erstes Ziel, „unter hundert“, erreicht haben. Mit einem unbarmherzigen Speiseplan hatte er seine Ernährung umgestellt: Die rote Karte für Pizza und Pommes, grünes Licht für Salat, Gemüse, mageres Fleisch und volles Korn. Dazu das Training in Dirks Fitnessgruppe, ungemein anstrengend, aber auch unerwartet zufriedenstellend. Besonders schön war es, wenn Dirk es ihnen erlaubte, am Ende des Krafttrainings die erschöpften Körper auf der Matte auszustrecken, um beim Yoga ihre „sanfte Mitte“ zu finden. Du fühlst dich ganz leicht. Ja, Dirk.

      Nach zweihundert Metern stoppte Mathias für die nächste Pause. Er zog ein Taschentuch aus der Hosentasche, nahm die Brille ab und wischte sich über das Gesicht. Verdammt warm für Anfang Oktober! Die Kleidung klebte an seinem Körper, obwohl er unter der wasserdichten Wachsjacke nur ein dünnes T-Shirt trug. Glücklicherweise sah es so aus, als bliebe er von rücksichtslosen Freizeitsportlern verschont. Nur zwei Wanderer waren ihm entgegengekommen, ein rüstiges Rentnerpaar. Sie waren bestimmt den steileren Weg von Ockstadt gestartet, vielleicht sogar von der Saalburg. Beneidenswerte Kondition. Den kompletten hessischen Limes entlang zu laufen, die ganzen einhundertdreiundfünfzig Kilometer, das war Mathias‘ Traum. Davon war er noch weit entfernt.

      Er setzte seine Brille wieder auf und ging langsam die nächsten Schritte. Er keuchte, seine Lungen brannten. Von wegen fit durch Fasten, er fühlte sich eher wie ein Fisch, der im Todeskampf auf dem Trockenen zappelte. Er fragte sich zum wiederholten Mal, warum er das machte. Warum überhaupt abnehmen? In anderen Ländern genossen Dicke hohes Ansehen. In Saudi-Arabien zum Beispiel, da wurde er gerade wegen seiner Körperfülle respektiert. In Afrika erst recht. Hier, in diesem Land mit dem Schlankheitswahn,