Alessandra Beck

Das Lehramtsreferendariat


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setzte sich in die Mitte des Raumes, neben ihr saßen zwei angehende Wirtschaftspädagogen, die als 2. Fach Englisch hatten. Das war doch Carsten, der neben ihr saß und der 5 Jahre in den USA lebte. Laura und Carsten kamen ins Gespräch. Carsten erzählte, dass er 2 Kinder hat, einen Sohn und eine Tochter. Er hatte BWL und Englisch studiert und arbeitete bis vor einem Jahr bei einem großen deutschen Konzern in den USA.

      Er brachte sein Wissen und seine Ideen in den Konzern ein, arbeitete zum größten Teil die ganzen Wochenenden durch, doch dann brauchte man ihn auf einmal seitens des Deutschen Managements nicht mehr und jetzt sei er hier um Lehrer zu werden, weil er sonst in Deutschland keine Arbeit mehr findet. Er schrieb viele Bewerbungen, bekam aber ganz oft die Antwort: „ Sie sind fachlich und sozial absolut kompetent und wir hätten Sie sehr gerne als Mitarbeiter, aber sie sind zu klein und sehen nicht gut genug aus, daher verschrecken Sie unsere Kunden. Wir verzichten dann lieber auf die fachliche und soziale Kompetenz und stellen lieber einen Mann oder eine Frau ein, der oder die das Aussehen eines Models hat“. „Heutzutage gibt es eben einen anderen Rassismus, doch über diesen Rassismus sprechen nur sehr wenige Leute“, sagte Carsten.

      Laura konnte diese Aussage von Carsten gar nicht glauben, doch dies ist in vielen Unternehmen in Deutschland die bittere Wahrheit. Laura fragte Carsten:“ Und das hat man Dir einfach so ins Gesicht gesagt?“ Carsten antwortete daraufhin:“ Nein, natürlich nur, wenn ich gefragt wurde, ob ich wirklich den wahren Grund der Absage erfahren will und den wollte ich natürlich erfahren, was meinst Du, weshalb so viele junge und gute Akademiker oder andere Berufsanfänger oder ehemalige Berufstätige oft keine Arbeit finden oder keine Arbeit mehr finden? Aus dem gleichen Grund, wie es auch bei mir der Fall war. Früher zählte nur die Leistung, um einen Job zu finden, aber heute….“

      Viel Zeit blieb den beiden nicht, sich auszutauschen, denn schon bald wurden die Referendare über das Lehrerdasein durch den Leiter des Seminars aufgeklärt, welche Pflichten man als Lehrer wahrzunehmen hat und welche große Verantwortung dieser Beruf mit sich bringt. Nach 60 Minuten stand dann die Vereidigung zum „Beamten auf Widerruf“ an. „Laura Rossi treten Sie bitte vor! Sie schwören auf die Verfassung und reden mir bitte nach“. Laura war sehr gerührt und wusste, dass sie jetzt ganz offiziell Referendarin war.

      Nach der Vereidigung wurde man den zukünftigen Fachleitern vorgestellt. Die Fachleiter machten hierbei solche merkwürdigen Witze wie: „ Wir sind zwar nur das 2. schlimmste Seminar in Deutschland, aber bei uns ist die Selbstmordrate während des Referendariates sehr hoch“. Dann machte man die üblichen Spielchen: Mit Hilfe der Metaplantechnik sollte man in einer Gruppe von 4 Personen die Aufgaben eines Lehrers festlegen und die Vor- und Nachteile des Lehrerberufes beschreiben. Danach sah man noch einen Film über Berliner Schulen. Die Fachleiter betonten hierbei sehr stark, dass solche Verhältnisse, wie diese in Berlin auftauchen hier nicht vorkommen werden, denn man sei gebildeter als der Rest von Deutschland und hier herrsche noch Zucht und Ordnung. Nachdem der Film vorbei war, sollten die Referendare, die bereits Unterrichtserfahrung gesammelt haben, von ihren bisherigen Erfahrungen berichten. Julia, aus Hamburg, die bereits Dr. der Chemie war, wurde bei ihren Erläuterungen unterbrochen und die Fachleiterin fragte sie: „Wo haben Sie ihren Doktor gemacht?“ Worauf Julia antwortete: „In Hamburg“. Daraufhin sagte die Fachleiterin: „Na dann mussten Sie ja nur einmal um die Alster marschieren, um ihren Doktor zu bekommen“. Julia war über diese Aussage sehr enttäuscht.

      Mit vielen positiven aber auch negativen Eindrücken fuhren alle Referendare ab 19.00 Uhr mit den Zügen wieder nach Hause. Laura fuhr mit dem Zug um 19.09. Jetzt lagen noch 3 Stunden vor ihr, bevor sie endlich Tüblungen erreichte. Um ca. 22.30 erreichte sie ihre Wohnung. Erschöpft holte sie sich noch bei der Pizzeria, die gerade einmal 2 Straßen von ihrer Wohnung entfernt war eine Pizza , aß diese und ging dann sofort ins Bett. Gegen 23.45 Uhr schlief sie ein, um sich am nächsten Morgen wieder um 5.00 Uhr aus dem Bett zu quälen und sich auf den Weg zum Seminar zu machen.

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