Becca Schwarz

May's Way


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lege einen Finger unter ihr Kinn und zwinge sie mir in die Augen zu schauen.

      „Es gibt keinen Grund, den Blick zu senken. Wenn das dein Traum ist, dann halte an ihm fest. Nur du selbst kannst ihn verwirklichen und ich bin mir sicher, dass deine Eltern dich unterstützen wo sie nur können.“

      „Ach ich weiß auch nicht. Steven will ja auch studieren, genau wie du und ich habe Angst, dass ich mit meiner Ausbildung dann nicht mehr mithalten kann.“

      „Hör mal Mäuschen, der Wert eines Menschen wird durch nicht durch seine Ausbildung ermittelt. Du hast einen Traum und wenn du den verwirklichen kannst, bist du eine ganz Große, denn du hast dich nicht von deinem Weg abbringen lassen. Das Wichtigste im Leben ist doch, dass du am Morgen aufstehst, in den Spiegel blickst und sagen kannst, >> jawohl, das bin ich, Trisha Monroe und ich habe mein Ziel erreicht. Ich bin wer ich immer sein wollte. << Ob du da studiert hast oder nicht, ist doch erst mal nebensächlich. Du musst glücklich sein. Natürlich solltest du auch genug Geld verdienen, aber das alleine macht keinen guten Menschen aus dir.“

      Sie schaut mich mit großen Augen an und ich sehe die Tränen in ihren Augen glitzern.

      „Danke May, du bist wirklich großartig.“

      Gerade als ich etwas erwidern möchte, höre ich ein Räuspern von der Tür. Steven steht da in Surfershorts und Tanktop.

      „Bist du fertig?“

      „Ja sicher, schau was deine Schwester tolles mit meinen Haaren angestellt hat.“

      „Du siehst wirklich toll aus. Das macht mir jetzt schon Angst. Eigentlich müsste ich dich mit deinem perfekten Körper und den meterlangen Beinen in deinem Zimmer einschließen, damit keiner meiner Freunde auf die Idee kommt dich anzubaggern.“

      Ich lache lauthals los und auch Trisha stimmt mit ein.

      „Das ist echt süß von dir, aber ich glaube ich bin 1. Alt genug um auf mich aufzupassen und 2. Nun wirklich nicht so hübsch wie du das gerade darstellst.“

      Steven schluckt schwer und Trisha neben mir gluckst vergnügt.

      „Hast du schon mal in den Spiegel geschaut. Du bist das hübscheste Mädchen hier in der Gegend. Du wirst schon sehen, heute Abend kannst du dich vor Verehrern kaum retten.“

      Er schaut etwas verdrossen, aber dann wird sein Blick wieder freundlich.

      „Gut, dass ich dabei bin und auf dich aufpassen kann.“

      „Na gut du Aufpasser, dann lass uns mal endlich los. Sonst kommen wir noch zu spät!“

      Mit diesen Worten gehe ich an ihm vorbei zur Treppen. Unten suche ich meine Flip-Flops aus dem Schrank und gehe dann in den Garten um mich von Elaine und Tim zu verabschieden.

      „Du siehst ganz bezaubernd aus. Ist das Trisha‘s Werk?“

      „Oh ja, sie ist wirklich eine kleine Künstlerin mit Kamm und Glätteisen.“

      Elaine lacht: „Oh ja, da hast du recht. Ein echtes Talent. Ich wünsche euch ganz viel Spaß. Seid bitte spätestens um 12 wieder zu Hause, ok?“

      „Ja, danke Mum. Bis später?“

      Wir winken zum Abschied und machen uns dann auf den Weg zur ersten Tampa Bay Party meines Lebens.

      4

      Auf dem Weg zu Bastians zu Hause, hat mich Steven schon vorgewarnt, dass ich nicht zu geflasht sein soll vom Reichtum seiner Familie.

      „Aber ihr seid doch auch reich.“

      „Aber nicht so reich. Seine Familie ist die reichste im Ort. Natürlich haben meine Eltern auch Geld. Aber nicht so viel wie seine und wir protzen auch nicht so damit.“

      Als wir jetzt vor diesem riesigen Anwesen stehen, kommen mir seine Worte wieder in den Sinn.

      DAS ist garantiert stinkreich. Die Villa steht auf einem Hügel mit direktem Blick aufs mehr. Von außen geschätzt würde ich auf ca. 20 Zimmer tippen. Eine riesengroße Gartenanlage mit Pool schließt sich an. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

      „Mach den Mund zu, die Milchzähne werden sauer.“, feixt mein Cousin.

      „Ha ha, das ist einfach der Wahnsinn.“

      „Stimmt, und du hast es noch nicht von drinnen gesehen!“

      Er nimmt mich an der Hand und zieht mich zur Tür. Direkt nach dem Klingeln wird diese aufgerissen und ein blonder, braun gebrannter Typ steht vor uns.

      „Steeeeeviie, da bist du ja endlich. Ich dachte schon du versetzt uns!“

      Die beiden klatschen in einer ominösen Reihenfolge ab. Vielleicht ein Gruß aus dem Baseball-Team? Ich weiß das Steven spielt. Aber Mr. Schönling hier sieht nicht so aus.

      „Wow, wer ist denn diese heiße Schnitte hier? Das ist doch nicht deine Schwester, oder?“

      „Die heiße Schnitte hier, ist seine Cousine May und verzichtet gerne darauf von dir als Schnitte bezeichnet zu werden.“

      Ich schieße ihm Giftpfeile aus meinen Augen entgegen. Der spinnt wohl. Aufgeblasener …

      „Na Hallo, die Katze hat Krallen. Das gefällt mir. Ich bin Bastian der Gastgeber. Es freut mich dich kennenzulernen.“

      Er reicht mir seine Hand hin scheint auf einmal ganz handsam. Komischer Typ.

      Ich ergreife Sie um seinen Gruß zu erwidern, da schnappt er mich, dreht sich um seine eigene Achse und ruft den anderen Partygästen über meinen Kopf hinweg zu: „ Leute, verdammt heißes Frischfleisch am Start!“und schubst mich dann einfach in die Menge.

      „Verdammt, musste das sein Mann. Sie kennt hier doch niemanden und du musst sie gleich als Freiwild zum Abschuss freigeben.“, höre ich Steven hinter mir schimpfen.

      Gerade als ich mich umdrehen will um diesen aufgeblasenen Snob mal so richtig die Meinung zu geigen, treffen meine Augen auf Seine. Wow, strahlend blaue Augen, tief wie das Meer. Ich habe das Gefühl als würde ich mich direkt darin verlieren. Mein Blick wandert von seinen Augen zu seinem Mund, der ebenso ungläubig offen steht wie meiner. Schnell wende ich mich ab. Das war ja jetzt irgendwie peinlich. Als mich eine Hand an der Schulter berührt, zucke ich unwillkürlich zusammen.

      „Oh entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin Lydia, eine Freundin von Steven und nachdem dich Bastian ja so großmütig als Frischfleisch dargestellt hat, dachte ich mir, ich bringe dich mal in Sicherheit.“

      Ich lächle sie freundlich an.

      „Das ist aber großzügig von dir, danke. Ich bin May.“

      „Ich weiß!“, sagt sie nur und zwinkert mir zu.

      Lydia nimmt mich bei der Hand und zieht mich in eine Ecke des riesigen Wohnzimmers, in der Lounge Sessel aufgebaut sind. Dort erkenne ich noch mehrere Mädels, welche mich mit unverhohlenem Interesse anschauen.

      „Hey Leute, das ist May, Stevens Cousine. Erinnert ihr euch noch an sie? Er hat ja schon viel von ihr erzählt.“, stellt mich Lydia vor.

      Ein schwarzhaariges Mädchen mit Bob steht aus, kommt auf mich zu und zieht mich direkt in ihre Arme.

      „Hi, ich bin Kate. Und die Mädels hier sind Tamy, Lila, Analyn und Morgan.“, stellt sie die Anderen der Reihe nach vor.

      Alle schauen mich an, nicken und lächeln.

      „Hi ich bin May, eigentlich Maylin Isabelle aber May reicht vollkommen. Es freut mich sehr euch kennen zu lernen!“

      „Uns auch, komm setz dich zu uns. Möchtest du was trinken?“

      „Oh ja sehr gerne. Am liebsten ein Ginger Ale wenn es das gibt, wenn nicht dann Cola.“

      Analyn