George Curtisius

Das FBI gegen die Macht des Gebets III


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      Copyright © 2013 George Curtisius, Autor

      Widmung

      Der Autor widmet sein Buch allen Menschen, die sich nicht nur eine gerechtere und friedvolle Welt wünschen, sondern auch ihren Beitrag dazu leisten.

      Ihr Beitrag besteht darin, dass sie für eventuelles negatives Denken und Handeln gegenüber einem ihrer Mitmenschen diesen um Verzeihung bitten.

      Sie nehmen sich ernsthaft vor, zukünftig für jeden ihrer Mitmenschen zu sein, statt gegen einzelne von ihnen.

      Sie schauen mehr auf das Positive ihrer Mitmenschen statt auf deren Negatives.

      Sie haben Verständnis für ihren Mitmenschen, auch wenn er nicht so handelt, wie sie es gern hätten. Aber sie müssen nicht alles akzeptieren, was ihnen nicht gefällt!

      Imam Abdel al-Yussuf und der Terrorist

      Es war etwa 7 p.m. Viele Muslime drängten sich mit ihren Frauen durch den Eingang der New Yorker Großmoschee. Die Männer begaben sich in den großen Saal im Erdgeschoss. Die Frauen gingen getrennt von ihren Männern in den für Frauen bestimmten Saal im ersten Obergeschoss.

      Am linken Rand des Saals stand Imam Abdel al-Yussuf, der Chef der Großmoschee, und beobachtete die hereinkommenden Gläubigen. Es waren wohl immer noch Tausende, obwohl es weniger Gläubige waren als die Wochen zuvor. Er wusste, dass inzwischen viele Muslime erkrankt waren, die sonst regelmäßig zum Freitagsgebet kamen. Sie behaupteten, an ihren Sünden zu leiden, obwohl Allah ihnen ihre Sünden vergeben hatte.

      Er konnte ihnen nicht helfen. Sie mussten selber damit fertig werden. Auch ihm ging es nicht gut. Selbst bei ihm hatten sich Menschen in seinem Bewusstsein gemeldet, die ihm vorwarfen, an ihnen sündhaft gehandelt zu haben. Es würde ihm schwerfallen, trotz seiner Schmerzen und seiner Konzentrationsprobleme zu den Gläubigen zu sprechen.

      Dr. Mansur Abdallah kam mit seinem Sohn Tarek in den Saal. Seine Augen suchten den Chef-Imam, dessen Gestalt er bald am linken Rand des Saals ausfindig machte. Dr. Abdallah ging mit seinem Sohn zum Chef-Imam, den sie gut kannten. Sie begrüßten sich.

      "Abdel", sagte Dr. Abdallah, "wir haben ein Problem. Können wir nach dem Ende des Gebets mit Dir darüber sprechen?" Der Chef-Imam nickte.

      Nachdem das Freitagabendgebet beendet war und die Tausende von Gläubigen die Moschee verlassen hatten, trafen sich Mansur und Tarek Abdallah mit dem Imam in dessen Büro. Der Chef-Imam fragte Mansur Abdallah: „Was ist das für ein Problem, von dem Du vorhin gesprochen hast?“

      Dr. Abdallah erklärte ihm, dass der Top-Terrorist Umar bin Raquis bei ihm erschienen sei. Sein Auftraggeber habe ihn verpflichtet, Raquis bei seinen Vorhaben zu unterstützen. Raquis sei beauftragt, einen Sprengstoffanschlag auf das neue World Trade Center und auf eine der stark frequentierten U-Bahnstationen zu verüben.

      Dr. Abdallah erzählte, dass Raquis von ihm verlangt habe, ihm eine Reise ins Jenseits zu ermöglichen. Er habe nach einigem Zögern Raquis zu dieser Reise ins Jenseits verholfen. Raquis habe in Erfahrung bringen wollen, ob er mit seinen Taten ins Paradies komme oder in die Hölle.

      Raquis sei wiederbelebt worden, habe aber noch nichts über seine Erfahrungen im Jenseits berichtet. Würde Raquis berichten, dass er im Paradies gewesen sei, so würde das die Lehren von Hassan al-Banna in Bezug auf den kriegerischen Dschihad bestätigen. Würde er dagegen die Erfahrung machen, dass er für seine Taten in der Hölle büßen müsse, hätte das unübersehbare Folgen für den kriegerischen Dschihad, den Kampf gegen Ungläubige. Es brächte auch das Ziel der Weltherrschaft des Islams in Gefahr.

      Man müsse in diesem Fall damit rechnen, dass Raquis seine schrecklichen Erfahrungen vom Jenseits veröffentlichen werde. Er würde sich dann auch vom kriegerischen Dschihad, dem Terrorismus, abwenden und seinen Auftrag in New York nicht ausführen. Es würde weiterhin bedeuten, dass alle Terroranschläge falsch waren, dass alle Selbstmordattentäter ihr Leben umsonst geopfert hatten. Es wäre dann falsch und dem Ziel nicht dienlich gewesen, es in Kauf genommen zu haben, dass auch andere Muslime bei Attentaten getötet oder verstümmelt wurden.

      Alle Prediger, die den Terrorismus und Selbstmordattentate als im Willen Allahs stehend gepriesen und den Attentätern das Paradies versprochen hatten, müssten dann mit einer grauenhaften Schuld leben. Sie würden im Jenseits, in der Hölle, dafür schrecklich leiden müssen.

      Dr. Abdallah machte eine Pause. Dann sprach er weiter: „Da Raquis es nach der Wiederbelebung abgelehnt hat, über seine Erfahrungen im Jenseits zu sprechen, müssen wir vermuten, dass seine Erfahrungen negativ waren. Wir können nicht zulassen, dass er die islamische Welt darüber informiert. Wir möchten ihn mit Deiner Erlaubnis töten, bevor er der Lehre vom kriegerischen Dschihad Schaden zufügen kann. Wir bitten also um Deine Genehmigung.“

      Chef-Imam Abdel al-Yussuf war sehr überrascht, eher sogar geschockt, dass man ihn um Genehmigung für einen Mord bat. Er schwieg zunächst und sammelte mühsam seine Gedanken. Dann sprach er:

      „Mansur, Du und Dein Sohn hättet Raquis niemals diese Reise ins Jenseits ermöglichen dürfen. Ihr habt gegen Allahs Gesetz, den Koran, verstoßen. Im Koran steht alles, was wir über das Jenseits wissen müssen. Wir müssen den Koran nur mit einem liebenden Herzen für alle Menschen und mit Toleranz und Verständnis für Andersgläubige und sogar für Ungläubige verstehen und auslegen.

      Wenn wir in unserem Leben so denken und handeln, wie es der innere Sinngehalt des Koran von uns verlangt, dann müssen wir uns keine Sorgen um das machen, was uns nach unserem Tode im Jenseits erwartet.

      Das Problem, das Ihr jetzt mit Raquis aufgrund Eurem ungesetzmäßigen Handeln habt, stürzt mich in ein großes Dilemma.

      Mein Vorgänger als Chef-Imam und ich haben den kriegerischen Dschihad immer für eine falsche Interpretation des Islams gehalten. Al-Queida und seine Ableger haben mit ihrem Terrorismus und den Selbstmord-Attentaten dem Islam nur geschadet. Sie konnten mit ihren terroristischen Morden die westliche Welt und deren unsittliche und unmoralische Lebensweise nicht schwächen oder gar eine Abkehr davon erreichen.

      Die Welt ist durch den kriegerischen Islam nur unsicherer und schlechter geworden. Die Terroranschläge von Al-Queida haben die Kriege der westlichen Welt im Irak und in Afghanistan verursacht. Unzählig viele Menschen, meistens Zivilisten sind dadurch ums Leben gekommen oder verstümmelt worden.

      Das Leben der Muslime in den westlichen Ländern ist erschwert worden, weil man ihnen zunehmend mit Misstrauen und Furcht begegnet. Man fürchtet, dass von ihnen Terroranschläge ausgehen oder von ihnen gefördert werden könnten. Die Menschen fürchten das zu Recht.

      Oft genug verüben selbst in Amerika geborene und aufgewachsene Muslime Terroranschläge. In großer Naivität glauben sie, mit ihrem Terror die westliche Welt bekämpfen und ändern zu können. Dadurch sind sie moralisch und ethisch nicht besser als kriegerisch eingestellte Politiker der westlichen Welt.

      Alle als möglicherweise gefährlich betrachtete Muslime werden von den Geheimdiensten überwacht und sind unfrei. Man erwartet von friedlichen Muslimen, dass sie terroristische Glaubensbrüder an die Polizei verraten. Das führt uns Muslime in Gewissenskonflikte.

      Die für den Islam angestrebte Weltherrschaft rückt als Folge des kriegerischen Dschihad in weite Ferne, weil wir mit Fanatismus und Gewalt nicht andere Menschen zu unserem Glauben bekehren können. Man nimmt uns die Wahrhaftigkeit unseres Glaubens und das in ihm enthaltene Positive nicht mehr ab.

      Im Gegensatz zur Lehre des Propheten Jesus Christus hält man den Islam nun für eine gewalttätige Religion. Wir können mit dem Islam die Weltherrschaft nur erreichen, wenn wir den Menschen einen Frieden stiftenden sowie ethisch und moralisch faszinierenden Glauben vorleben.

      Das große Problem des Islams als Weltreligion ist, dass es zu viele voneinander abweichende Interpretationen des Korans und zur Ethik und Moral des Islams